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Intel kontert AMD mit Core i9-9900KS, Ice Lake erst zu Weihnachten

Meldung von doelf, Mittwoch der 29.05.2019, 15:55:11 Uhr

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Intel will AMDs Ryzen 9 3900X mit 12 Kernen, 24 Threads und 70 MiB Cache nicht die ganze Bühne überlassen und kontert mit einer "Spezial-Edition" seines schnellsten Desktop-Achtkerners, welche den Namen Core i9-9900KS trägt. Und weil dieser 14-nm-Prozessor gegen AMDs 7-nm-Kerne etwas altbacken wirkt, wurde zugleich auch die zehnte Core-Generation (Codename: Ice Lake) präsentiert, mit der Intel endlich den Schritt auf 10 nm Strukturen vollziehen wird.

Core i9-9900KS: Kaum Infos zum neuen Papiertiger
Doch zurück zum Core i9-9900KS: Intel erklärt, man haben den "besten Gaming-Prozessor für Desktop-PCs", den am 8. Oktober 2018 vorgestellten Core i9-9900K, noch besser gemacht. Der Core i9-9900K umfasst 8 Kerne, die 16 Threads parallel ausführen können und mit 3,6 bis 5,0 GHz takten. Der Prozessor umfasst 16 MiB L3-Cache, unterstützt DDR4-2666 und bietet 16 PCIe-Lanes der dritten Generation. Als Neuerung für die "Spezial-Edition" Core i9-9900KS nennt Intel lediglich die Möglichkeit, alle acht Kerne mit 5,0 GHz laufen zu lassen. Wie lange der Prozessor diese Taktrate halten kann und ob er dafür die TDP von 95 Watt überschreiten muss, wird nicht verraten. Gleiches gilt für die Verfügbarkeit, die Auflage und den Preis: Der Core i9-9900K und der grafiklose Core i9-9900KF stehen derzeit mit 488 US-Dollar in Intels Preisliste.

Für den neuen Core i9-9900KS kann Intel kaum einen höheren Preis rechtfertigen, da AMD für den Ryzen 9 3900X lediglich 499 US-Dollar veranschlagt hat. Mit 3,8 bis 4,6 GHz taktet der zwar etwas langsamer, hat aber 4 Kerne und 8 Threads mehr zu bieten. AMD bietet 64 MiB L3- plus 6 MiB L2-Cache, bei Intel gibt es nur 16 MiB L3- sowie 2 MiB L2-Cache. AMD unterstützt ohne Übertaktung DDR4-3200, Intel nur DDR4-2666. AMD protzt mit 24 PCIe-Lanes der vierten Generation, Intel kann lediglich mit 16 Lanes der dritten Generation aufwarten. AMD hat somit in fast allen Belangen die Nase vorn, doch die höhere Taktrate dürfte Intel bei einigen Spielen den Sieg bescheren. Das bessere Rundum-Paket und mehr Zukunftssicherheit sprechen allerdings für AMD. Zudem stellt sich bei Intel die Frage, ob man Hyper-Threading noch guten Gewissens nutzen kann.

Ice Lake-U: Intels erste 10-nm-CPUs kommen zu Weihnachten
Seit Broadwell (2015) nutzt Intel für seine Prozessoren einen 14-nm-Fertigungsprozess, der bei den Nachfolgern Skylake (2015), Kaby Lake (2016), Kaby Lake Refresh (2017) und Coffee Lake (2017) nur wenig verbessert wurde. Amber Lake (2018) setzt dabei wie Kaby Lake und Kaby Lake Refresh auf 14+, während Coffee Lake und Whiskey Lake (2018) die Ausbaustufe 14++ verwenden. Ursprünglich hatte Intel den Wechsel zu 10 nm für 2015 in Aussicht gestellt und dann immer wieder verschoben. Im Juli 2018 hieß es seitens Intel, dass mit ersten 10-nm-Prozessoren erst zum Jahreswechsel 2019/2020 zu rechnen sei. Dies scheint sich nun zu bewahrheiten, denn zumindest die sparsamen Notebook-CPUs der Baureihe Ice Lake-U werden bereits an die PC-Hersteller geliefert. Im Handel darf man "Ice Lake-U"-Laptops zu Weihnachten ("holiday 2019") erwarten.

Die neuen Kerne auf Basis der "Sunny Cove"-Architektur versprechen dank "Intel Deep Learning Boost" (Intel DL Boost) eine 2,5-fache AI-Leistung - in einigen Textpassagen schreibt Intel irrtümlich 5-fach und verweist dabei auf eine Fußnote, welche die Angabe 2,5-fach untermauert. Intel verspricht größere Caches, kürzere Latenzen, eine breitere Pipeline und eine verbesserte Sprungvorhersage. So wurde der L1-Daten-Cache von 32 auf 48 KiB aufgebohrt und jeder CPU-Kern wird über einen mit 512 KiB doppelt so großen L2-Cache verfügen. Weitere Optimierungen betreffen den TLB (Translation Lookaside Buffer) der zweiten Cache-Ebene, die Micro-Operationen und die In-Flight-Zugriffe (Laden und Speichern). Für mehr Gleitkomma-Leistung sorgt die Befehlssatzerweiterung AVX-512 und als neue Sicherheitsfunktion verhindert die "User Mode Instruction Prevention" (UMIP) im Rechtekontext eines normalen Benutzers das Ausführen bestimmter Befehle.

Die Baureihe Ice Lake-U umspannt CPUs mit einer TDP von 9 bis 24 Watt, welche Intel unter den Namen Core i7, Core i5 und Core i3 verkaufen wird. Dabei bieten die Top-Modelle 4 Kerne und 8 Threads sowie Turbo-Taktraten von bis zu 4,1 GHz. Die aktuellen 4-Core-Modelle auf Basis der 14-nm-Fertigung lässt Intel mit bis zu 4,8 GHz laufen, so dass der Mindertakt einen Teil der architektonisch errungenen Mehrleistung wieder auffressen wird. Die integrierte Grafikeinheit des Typs "Iris Plus" arbeitet mit bis zu 1,1 GHz und soll die Grafikleistung im Vergleich zur Vorgängergeneration verdoppel. Der WLAN-Standard IEEE 802.11ax (Intel Wi-Fi 6 / Gig+) ermöglicht eine theoretische Datenrate von 2.402 Mbps, welche den Vorgänger IEEE 802.11ac um den Faktor 2,8 übertrifft. Weiterhin wurde Thunderbolt 3 integriert. Diese Schnittstelle kann bis zu 40 Gbit/s transportieren und vereint PCIe 3.0, USB 3.1 Gen 2 (10 Gbit/s) und den DisplayPort 1.4 in einem USB-C-Anschluss.

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