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Bestandsaufnahme - Der Firefox für Android sieht momentan kein Tageslicht ‐ Seite 3/3

veröffentlicht von doelf am 31.08.2020 - UPDATE: 13.11.2020

Nachtrag #1: Ein Fork namens Iceraven

In der ersten Oktoberhälfte wurde ein Fork namens Iceraven aktiv, der die Vorteile von Fennec mit dem Unterbau von Fenix vereinen will. In den PlayStore hat es der Eisrabe allerdings noch nicht geschafft, derzeit muss man die APKs bei GitHub herunterladen. Leider bringt Iceraven derzeit weder die Tabs oder die Lesezeichen auf den Startbildschirm zurück, noch gibt es einen PDF-Export. Zudem ist es in den letzten 30 Tagen sehr ruhig um das mit Schwung gestartete Projekt geworden.

Ein Fork namens Iceraven
Fotostrecke mit weiteren und größeren Fotos...

Wir haben die aktuelle Version 1.3.0 eine Zeit lang getestet (siehe obiges Bildschirmfoto), konnten aber nur wenige echte Vorteile wie die umfangreicheren Konfigurationsmöglichkeiten feststellen. In Erinnerung ist eigentlich nur der Slogan Definitely not brought to you by Mozilla! sowie die Warnung vor der Nutzung von Software im Alpha-Stadium ihrer Entwicklung geblieben. Zumindest lief Iceraven stabil, doch in Hinblick auf die Sicherheit hinkt der komische Vogel dem Firefox hinterher. Dennoch werden wir Iceraven im Auge behalten.

Nachtrag #2: Lichtblicke in der Nightly-Schiene

Zwei Monate nach dem großen Update lässt zumindest die Nightly-Ausgabe wieder etwas Hoffnung aufkeimen: Der Browser startet jetzt mit dem zuletzt geöffneten Tab und nicht mehr mit der leeren Startseite (siehe Bildschirmfoto unten). Warum der Firefox allerdings immer wieder uralte Stände der Webseiten aus dem Cache kramt, erschließt sich uns nicht. Dieses Verhalten hatte allerdings auch der Fennec schon gezeigt. Das Wechseln zwischen den einzelnen Tabs geschieht weiterhin in zwei Schritten über die Tab-Übersicht. Downloads funktionieren jetzt wieder zuverlässiger (hoffentlich bleibt das so) und die Geschwindigkeit ist nicht berauschend aber völlig okay.

Firefox Nightly 201110 17:02
Fotostrecke mit weiteren und größeren Fotos...

Im Vergleich zu Anfang August gibt es wesentlich weniger Kompatibilitätsprobleme, aber manchmal hakt es noch. Ein großes Problem bleiben die Add-ons: Inzwischen stehen zwar 18 zur Auswahl, doch im Vergleich zur Fennec-Generation ist die Auswahl sehr bescheiden. Dieser einstige Mehrwert des Firefox ist weg und wird auch so schnell nicht wiederkommen. Gleiches gilt für den PDF-Export, den wir auch in der aktuellen Nightly-Ausgabe schmerzlich vermissen. Für Frust sorgen auch die Lesezeichen, die sich weiterhin nicht sortieren lassen. Erschwerend kommt hinzu, dass neue Lesezeichen immer unten angehängt werden und das ist alles andere als praktikabel.

Fazit

Bis Ende August 2020 war der Firefox mein einziger Browser unter Android, doch für den Firefox Daylight sieht es in Zukunft ganz finster aus. Wenn man bei jeder neuen URL das Gefühl hat, Beta-Tester für eine unausgereifte Software zu spielen, installiert man schnell einen anderen Browser oder wechselt gleich zurück zu Googles Chrome. Und wenn man mit dem anderen Browser zufrieden ist, wird man nicht so schnell zum Firefox zurückkehren. Für mich ist Moziallas Entscheidung, den Firefox Daylight unfertig und um wesentliche Funktionen beraubt zu veröffentlichen, nicht nachvollziehbar. Selbst wenn die Nutzer den Pre-Beta-Stand ertragen hätten, verhinderten die Entscheidungsträger durch eine komplette Umstellung der Bedienung, stark beschnittene Individualisierung, den Wegfall wichtiger (PDF-Export) und sogar grundlegender Funktionen (Lesezeichenverwaltung) sowie mit der Sperrung fast aller Add-ons jegliche Akzeptanz.

Das nicht allzu schnelle Schweizer Taschenmesser wurde zu einer klapperigen Nagelfeile kastriert, mit ein wenig Glitter verziert und dann - mit dummen Marketing-Sprüchen garniert - erschreckend lieblos serviert. Einfach nur unbekömmlich! Und das ist keinesfalls nur die Meinung eines dünnhäutigen Redakteurs, sondern die vieler enttäuschter Nutzer, denen wir hier eine Stimme geben wollen. Ihre 1- oder 2-Sterne-Bewertungen im Play Store lassen sich an Frustration und Enttäuschung kaum überbieten:

Gruselige Änderungen, Deinstalliert, ich bin entsetzt, macht dabei jede Menge kaputt, Miserabel, Das neue Update ist grauenhaft, ohne nachvollziehbaren Grund geändert, Seit dem Update der reine Müll, So ein Mist, ein grosser Mist, nur noch Schrott, Wird gelöscht, Eine Katastrophe, Was soll denn der Müll, jetzt nur noch digitaler Sondermüll, Umständlich und nicht ansprechend, Absoluter Schrott, einfach nur grausam, total unübersichtlich, Bedienung verschlimmbessert, Nicht zu durchschauende Handhabung, unübersichtlich verkompliziert, Unglaublicher Mist, Absoluter Müll, Redesign war unnötig und erleichtert die Bedingungen nicht, Die neue Version ist zum kotzen, unübersichtliches und benutzerunfreundliches Update, Das neue System ist Schrott, unbrauchbar geworden, unbrauchbar auf Android, Vollkommen unübersichtlich, von der Bedienung eine Verschlimmbesserung, Das neue UI ist unterirdisch schlecht, absolut unübersichtlich, alles kompliziert, schlicht unbrauchbar, umständlich verschachtelt, unglaubliche Lahmarschigkeit, Die neue Version tötet die Produktivität, Völlig blödsinnige Designentscheidungen.

Oder, wie es ein englischsprachiger Rezensent auf den Punkt brachte: The new version fixed something nobody has asked for. Nun kann man Fehler machen, sollte dann aber auch die Größe haben, diese einzugestehen. Auch dies hat Mozilla voll und ganz versäumt. Die massive Kritik der Benutzer wurde ebenso ignoriert wie zuvor die Warnungen etlicher Entwickler. Und so ist es keine Überraschung, dass der Firefox inzwischen mit einem Marktanteil von 0,40 Prozent auf dem neunten Rang der Mobilbrowser dahinvegetiert (Oktober 2020, Quelle: NetMarketShare). Auch wenn die Nightly-Schiene ein paar positive Entwicklungen zeigt, dauert das alles viel zu lange. Die meisten Nutzer verwenden den stabilen Firefox und der hinkt immer ein paar Wochen hinterher.

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