Wie unser erster Artikel zum preiswerten Sub-Notebook Eee PC 4G des Herstellers ASUS gezeigt hat, muss niemand das vorinstallierte Linux fürchten. Es läuft schnell, besitzt eine übersichtliche und intuitive Benutzeroberfläche und erinnert in vielen Punkten sehr an Windows. Wer dennoch nicht auf Windows verzichten will, kann auf seinem Eee PC auch schnell und problemlos Windows XP installieren. Im zweiten Teil unseres Tests zeigen wir, wie dies funktioniert und nutzen die Gelegenheit für einige Benchmarks.
Windows XP installieren #1
Da der Eee PC kein optisches Laufwerk besitzt, müssen wir zunächst ein externes DVD-ROM mit USB-Anschluss verbinden. Danach rufen wir mit der Taste "F2" das BIOS auf und ändern die Reihenfolge der Boot-Geräte, um von unserer XP-CD starten zu können.
Der Boot-Vorgang von der CD funktioniert problemlos. Als Nächstes löschen wir die vorhandenen Linux-Partitionen:
Danach legen wir eine neue Partition für Windows XP an. Da das SDD-Medium lediglich 4 GB fasst, macht es keinen Sinn, den vorhandenen Speicherplatz in mehrere Partitionen aufzuteilen:
ASUS empfiehlt, die neue Partition mit dem Dateisystem NTFS zu formatieren. Dies ist ein wenig verwunderlich, da bei NTFS deutlich mehr Schreibzugriffe stattfinden als bei FAT32 und Flash-Speicherzellen nur eine begrenzte Anzahl von Schreibzugriffen verkraften.
Dennoch folgen wir den Anweisungen von ASUS und wählen NTFS als Dateisystem.
Windows XP installieren #2
Nun kopiert die Installationsroutine von Windows XP die benötigten Dateien auf den Flashspeicher und wir durchlaufen eine ganz normale Installation wie bei jedem anderen PC auch.
Nach ca. 50 Minuten startet das frisch installerte Windows XP auf unserem Eee PC:
Seit wir die Reihenfolge der Boot-Geräte im BIOS geändert haben, sind 53 Minuten vergangen. Und nun: Undendliche Weiden.
Was bei vielen Notebooks zum Problem wird, hat ASUS beim Eee PC perfekt gelöst: Auf der mitgelieferten DVD befindet sich nicht nur das komplette Linux als Image, sondern auch die komplette Treibersammlung für Windows XP inklusive einer weitgehend automatischen Installation.
Zunächst wird ein auf den Eee PC angepasster ACPI-Treiber installiert, danach müssen wir das System neu starten. Dies ist eine gute Gelegenheit, die Boot-Reihenfolge im BIOS wieder zurückzusetzen:
Nach dem Neustart wählen wir die Option "Alle Treiber installieren", wobei der Eee PC noch dreimal neu starten muss. Danach befindet sich Windows XP inklusive aller Treiber auf dem Flash-Speicher. Die Boot-Dauer des vollständig installierten Windows XP inklusive Service Pack 2 beträgt lediglich 38 Sekunden.
CPU- und Speichertakt
Nun, da wir eine vertraute Windows-Umgebung vor uns haben, starten wir sogleich CPU-Z. Der Intel Celeron M ULV 353 Prozessor, welchen ASUS in seinem Eee PC verbaut, taktet normalerweise mit 900 MHz. Die Taktrate wurde hier jedoch auf 630 MHz gedrosselt:
Dies geschieht durch eine Absenkung des FSB-Taktes von 4x 100 MHz (FSB400) auf 4x 70 MHz (FSB280). Der Prozessor verwendet den Multiplikator 9 und kommt daher statt auf 9x 100 MHz = 900 MHz nur noch auf 9x 70 MHz = 630 MHz. Diese Absenkung des FSB scheint CPU-Z aus der Bahn zu werfen, die Anzeige für den Speichertakt stimmt zumindest nicht.
Mögliche Taktraten für den Arbeitsspeicher wären DDR2-280, DDR2-373 sowie DDR2-467. Maximal verkraftet das verbaute 512 MByte SO-DIMM Modul von SiS DDR2-667 mit Latenzen von CL5-5-5-15:
Der Speicherplatz
Das von ASUS vorinstallierte Linux belegt 62 Prozent des vorhandenen Speicherplatzes, so dass nur 1420 MByte für Benutzerdaten zur Verfügung stehen. Bei Windows XP ist es ganz ähnlich, immerhin bleiben hier 1650 MByte übrig.
Das ändert sich allerdings schnell, nachdem man die ersten Updates aufgespielt hat. Es ist ratsam die Ordner zum Entfernen der Updates, welche im Windows-Verzeichnis angelegt werden, zu löschen. Zudem muss man die Einstellungen für die Auslagerungsdatei bearbeiten:
Windows hat 756 MByte für die Auslagerungsdatei vorgesehen und wird bei Bedarf auch den restlichen Speicherplatz des SSD-Laufwerks belegen. Daher sollte man als feste Größe für den Pagefile 256 MByte angeben.
Datenträger-Performance
Da wir gerade das SDD-Laufwerk des Eee PC betrachten, wollen wir uns auch dessen Leistung ansehen. Einen ersten Eindruck werden wir uns mit HD-Tune 2.53 verschaffen. Die hier gemessene Leserate von durchschnittlich 26,2 MB/s kann sich sehen lassen:
Als Benchmark für den Leistungsvergleich verwenden wir SiSoft Sandra 2007.1098. Da es sich um Flash-Speicher handelt, werden wir die Leistung mit aktuellen USB-Flash-Speicher-Sticks vergleichen, die wir zuvor an den USB-Anschlüssen eines Albatron PX915P Pro Mainboards (Intel 915P Chipsatz) vermessen hatten.
Daten können zwar byte- oder wordweise in den Flashspeicher geschrieben werden, allerdings nur in zuvor gelöschte Blöcke. Wurde die Schreiboperation beendet, können die einzelnen Bytes des Blockes nicht mehr verändert werden, hierzu muß zunächst der komplette Block gelöscht und wieder neu geschrieben werden. Dies bremst die Schreibleistung insbesondere bei kleinen Dateien deutlich herunter.
SiSoft Sandra 2007.1098: 512 Byte, lesen in kByte/s | ||
Corsair Padlock |
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Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Corsair Flash ReadOut |
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Super Talent RBST 200x |
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Super Talent Fireball |
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Pretec I-Disk II 166x |
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ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Corsair Flash Voyager |
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Revoltec File Carrier |
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Super Talent Pico-A |
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Super Talent DG 120x |
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Corsair Flash Voyager GT |
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SiSoft Sandra 2007.1098: 512 Byte, schreiben in kByte/s | |||
Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Super Talent RBST 200x |
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Corsair Padlock |
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Pretec I-Disk II 166x |
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Corsair Flash Voyager GT |
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Revoltec File Carrier |
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Super Talent Pico-A |
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Corsair Flash Voyager |
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Super Talent Fireball |
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Corsair Flash ReadOut |
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Super Talent DG 120x |
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ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Während die 55-fache Leserate bereits ganz ansehnlich ist, sind Schreibzugriffe bei 512 Byte noch sehr langsam.
Erhöhen wir nun die Dateigröße auf 32 kByte:
SiSoft Sandra 2007.1098: 32 KByte, lesen in kByte/s | ||
ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Super Talent Fireball |
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Super Talent RBST 200x |
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Corsair Padlock |
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Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Pretec I-Disk II 166x |
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Corsair Flash ReadOut |
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Super Talent DG 120x |
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Corsair Flash Voyager GT |
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Corsair Flash Voyager |
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Revoltec File Carrier |
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Super Talent Pico-A |
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SiSoft Sandra 2007.1098: 32 KByte, schreiben in kByte/s | |||
Super Talent RBST 200x |
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Corsair Flash Voyager GT |
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Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Corsair Padlock |
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Pretec I-Disk II 166x |
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Super Talent Pico-A |
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Corsair Flash Voyager |
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Revoltec File Carrier |
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Super Talent Fireball |
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Super Talent DG 120x |
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ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Corsair Flash ReadOut |
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Bei einer Dateigröße von 32 KByte kann der Lesezugriff mit 146-facher Geschwindigkeit überzeugen, über die Schreibzugriffe, welche in etwa mit der Datenrate einer Audio-CD ablaufen, breiten wir lieber den Mantel des Schweigens.
Der dritte Durchgang verwendet 256 kByte große Dateien:
SiSoft Sandra 2007.1098: 256 KByte, lesen in kByte/s | ||
Super Talent RBST 200x |
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Super Talent Fireball |
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ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Corsair Flash Voyager GT |
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Corsair Padlock |
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Pretec I-Disk II 166x |
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Super Talent DG 120x |
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Corsair Flash ReadOut |
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Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Corsair Flash Voyager |
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Super Talent Pico-A |
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Revoltec File Carrier |
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SiSoft Sandra 2007.1098: 256 KByte, schreiben in kByte/s | |||
Corsair Flash Voyager GT |
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Super Talent RBST 200x |
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Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Pretec I-Disk II 166x |
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Corsair Padlock |
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Corsair Flash Voyager |
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Super Talent Fireball |
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Super Talent Pico-A |
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Revoltec File Carrier |
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Super Talent DG 120x |
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ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Corsair Flash ReadOut |
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Wir sind bei 256 KByte angelangt und der Durchsatz beim Lesen liegt bereits bei 182x. Gelesen wird hingegen mit 10-Facher Geschwindigkeit und somit recht langsam.
Die Testdatei ist nun 2 MByte groß, die blockweise Schreibweise verliert damit zunehmend an Bedeutung.
SiSoft Sandra 2007.1098: 2 MByte, lesen in kByte/s | ||
Super Talent RBST 200x |
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Corsair Flash Voyager GT |
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Super Talent Fireball |
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Corsair Padlock |
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ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Pretec I-Disk II 166x |
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Corsair Flash ReadOut |
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Super Talent DG 120x |
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Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Corsair Flash Voyager |
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Super Talent Pico-A |
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Revoltec File Carrier |
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SiSoft Sandra 2007.1098: 2 MByte, schreiben in kByte/s | ||
Super Talent RBST 200x |
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Corsair Flash Voyager GT |
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Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Pretec I-Disk II 166x |
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Corsair Padlock |
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ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Corsair Flash Voyager |
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Super Talent Fireball |
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Super Talent DG 120x |
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Revoltec File Carrier |
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Super Talent Pico-A |
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Corsair Flash ReadOut |
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Die Leserate bleibt bei 2 MByte großen Dateien in etwa konstant (180x), die Schreibrate steigt nun deutlich an und erreicht die 45-fache Datenrate einer Audio-CD.
Die letzte Testdatei ist 64 MByte groß, sie sollte die maximale Performance aus den Testkandidaten herauskitzeln:
SiSoft Sandra 2007.1098: 64 MByte, lesen in kByte/s | ||
Corsair Flash Voyager GT |
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Super Talent RBST 200x |
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Super Talent Fireball |
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Corsair Padlock |
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ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Pretec I-Disk II 166x |
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Super Talent DG 120x |
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Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Corsair Flash Voyager |
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Corsair Flash ReadOut |
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Super Talent Pico-A |
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Revoltec File Carrier |
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SiSoft Sandra 2007.1098: 64 MByte, schreiben in kByte/s | ||
Corsair Flash Voyager GT |
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Pretec I-Disk II 166x |
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Super Talent RBST 200x |
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Kingston DataTraveler ReadyFlash |
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Super Talent Fireball |
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Super Talent DG 120x |
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Corsair Flash Voyager |
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ASUS Eee PC 4GB Siliconmotion SM223AC |
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Corsair Padlock |
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Revoltec File Carrier |
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Corsair Flash ReadOut |
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Super Talent Pico-A |
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Im letzten Durchlauf mit 64 MByte großen Dateien messen wir eine 189-fache Datenrate beim Lesen sowie eine 58-fache Datenrate beim Schreiben. Während diese Leseleistung des Laufwerks überzeugt und die kurzen Ladezeiten des Eee PC erklärt, kann die Schreibleistung nur mit "ausreichend" eingestuft werden.
CPU-Leistung (synthetisch)
Mit seinem 90 nm "Dothan"-Kern entspricht die Architektur des Celeron M ULV 353 einem Pentium-M Prozessor der zweiten Generation. 128-Bit Berechnungen müssen bei dieser CPU noch in zwei Schritten erledigt werden und statt eines vierfach superskalarem Design, wie es die Core 2 Prozessoren bieten, besitzt der Celeron M ULV 353 lediglich ein dreifach superskalares Design, wie es beispielsweise auch der Pentium 4 hatte. Zudem fehlen dem Celeron die Befehlssatzerweiterungen SSE3 und Advanced Digital Media Boost.
Es steht somit außer Frage, dass die Rechen- und Grafikleistung beim Eee PC kein primäres Kriterium ist. Dennoch haben wir einige Benchmarks laufen lassen, um die Performance des Sub-Notebooks besser einschätzen zu können. Traditionell prüfen wir zunächst die mathematische Leistung der Prozessoren mit Hilfe synthetischer Benchmarks. Hierzu verwenden wir SiSoft Sandra 2007 Pro Business (Build 1098). Die Vergleichswerte liefern uns der Pentium E2200 und ein Core 2 Duo E6320, welche jeweils auf einem ASUS P5K Premium Mainboard (Intel P35 Chipsatz) mit 2 GByte DDR2-800 (Dual-Channel) getestet wurden.
SiSoft Sandra 2007.1098: Dhrystone ALU in MIPS; Whetstone iSSE3 in MFLOPS | |||||
Pentium E2200 2,20GHz/DDR2-800CL4 |
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Core 2 E6320 1,86GHz/DDR2-800CL4 |
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ASUS Eee PC 4G Celeron M ULV 353 630MHz |
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Mit nur einem Kern und lediglich 630 MHz Taktrate ist der Celeron M ULV 353 Prozessor des Eee PC den aktuellen Dual-Core Desktop-CPUs hoffnungslos unterlegen. Der preiswerte Pentium E2200 ist beispielsweise um den Faktor zehn schneller.
Ein zweiter Testlauf mit SiSoft Sandra 2007 Pro Business (Build 1098) soll die Multimedia-Performance offenbaren:
SiSoft Sandra 2007.1098: Integer X8 iSSE4 in it/s; FloatingPoint X4 iSSE2 in it/s | |||||
Pentium E2200 2,20GHz/DDR2-800CL4 |
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Core 2 E6320 1,86GHz/DDR2-800CL4 |
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ASUS Eee PC 4G Celeron M ULV 353 630MHz |
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Ohne SSE3 und Advanced Digital Media Boost, mit lediglich 64-Bit breiten SSE-Einheiten und einem dreifach superskalaren Design geht der Celeron M ULV 353 in diesem Durchgang gnadenlos unter. Die Rechenleistung des Pentium E2200 liegt um das 10- bis 21-Fache über der des ASUS Eee PC.
Berechnen wir ein paar Primzahlen: Die schnelle Fourier-Transformation (FFT) ist ein Algorithmus, welcher zur Berechnung von Primzahlen genutzt wird. Wir verwenden Prime95 v24.14 im Benchmark-Modus, um die Rechenleistung der CPU zu untersuchen. Die Resultate werden in Millisekunden angegeben, kleinere Werte sind also besser:
Prime95 v24.14 - 10 Iterationen mit 4096K FFT Länge: in ms | |||
Pentium E2200 2,20GHz/DDR2-800CL4 |
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Core 2 E6320 1,86GHz/DDR2-800CL4 |
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ASUS Eee PC 4G Celeron M ULV 353 630MHz |
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Bei Prime95 ist der Pentium E2200 in einem Zehntel der Zeit fertig, welche der Celeron M ULV 353 benötigt.
Und was passiert, wenn wir die Nachkommstellen von Pi berechnen?
Super PI 1.1e, 1M Stellen: Dauer in s | ||
Pentium E2200 2,20GHz/DDR2-800CL4 |
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Core 2 E6320 1,86GHz/DDR2-800CL4 |
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ASUS Eee PC 4G Celeron M ULV 353 630MHz |
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Da Super PI lediglich einen CPU-Kern verwendet, legt der Pentium E2200 diesmal nur die 5-fache Rechenleistung an den Tag.
Bevor wir uns dem Speicherdurchsatz zuwenden, betrachten wir noch einen weiteren CPU-Test: Die Molecular Dynamics Simulation von ScienceMark 2.0 untersucht das thermodynamische Verhalten von Materialien anhand fester physikalischer Gesetze. Je schneller die Berechnung beendet ist, desto performanter ist die CPU. Die Resultate werden in Sekunden angegeben, niederigere Werte sind folglich besser:
ScienceMark 2.0 32-Bit Build 21032005: Molecular Dynamics in s | ||
Pentium E2200 2,20GHz/DDR2-800CL4 |
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Core 2 E6320 1,86GHz/DDR2-800CL4 |
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ASUS Eee PC 4G Celeron M ULV 353 630MHz |
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Diesmal ist der Pentium E2200 nur 4,5-mal schneller als der Celeron M ULV 353 im Eee PC.
Datendurchsatz von Speicher und Cache
Zugegeben: Es ist nicht gerade fair, dass unser Vergleichssystem über 2 GByte DDR2-800 im Zweikanalbetrieb verfügt. Dennoch ist dies eine typische Speicherbestückung aktueller Desktop-PCs, die auch in vielen Notebooks zum Einsatz kommt. Zum Ausloten der Speicherbandbreite ziehen wir zunächst wieder SiSoft Sandra 2007 Pro Business (Build 1098) heran:
SiSoft Sandra 2007.1098: Int Buff'd iSSE2 in MB/s; Float Buff'd iSSE2 in MB/s | |||
Core 2 E6320 1,86GHz/DDR2-800CL4 |
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Pentium E2200 2,20GHz/DDR2-800CL4 |
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ASUS Eee PC 4G Celeron M ULV 353 630MHz |
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Mit ScienceMark 2.0 versuchen wir festzustellen, wie schnell die Zugriffe auf den L1- und L2-Cache erfolgen, zudem messen wir auch den Speicherdurchsatz ein zweites Mal:
ScienceMark 2.0 32-Bit Build 21032005: Memory in MB/s; L2 Cache in MB/s; L1 Cache in MB/s | ||||||
Core 2 E6320 1,86GHz/DDR2-800CL4 |
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Pentium E2200 2,20GHz/DDR2-800CL4 |
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ASUS Eee PC 4G Celeron M ULV 353 630MHz |
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Angesichts des Speicherdurchsatzes liegt die Vermutung nahe, dass ASUS den Speicher synchron zum Frontsidebus als DDR2-280 taktet.
Cinebench 10.0
Mit Cinebench in der aktuellen Version 10.0 kann die Leistung des Computers im Zusammenspiel mit der professionellen 3D-Anwendung Cinema 4D von MAXON bewertet werden.
Diese professionelle Software wird niemand ernsthaft auf einem Eee PC installieren, dennoch haben wir den Rendering-Test, welcher auf einem oder mehreren CPU-Kernen ausgeführt werden kann, gestartet und geduldig gewartet. Höhere Werte spiegeln eine bessere Leistung wieder:
Cinebench Version 10.0 Rendering: X CPUs in CB-CPU; 1 CPU in CB-CPU | |||
Pentium E2200 2,20GHz/DDR2-800CL4 |
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Core 2 E6320 1,86GHz/DDR2-800CL4 |
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ASUS Eee PC 4G Celeron M ULV 353 630MHz |
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Nutzt der Pentium E2200 beide Kerne, kommt er auf die achtfache Leistung des Celeron M ULV 353. Wird nur ein Kern benutzt, ist er immerhin noch gut viermal so schnell wie der Eee PC.
Kompression
7-Zip ist eine kostenlose Kompressionssoftware, die gegenüber vielen Mitbewerbern einen entscheidenden Vorteil hat: Sie ist multi-threaded programmiert und kann mehrere CPU-Kerne nutzen. Ein eingebautes Benchmark-Tool schätzt die Leistung des Prozessors ab:
7-Zip 4.42 Benchmark: Multi Thread in MIPS; Single Thread in MIPS | |||
Pentium E2200 2,20GHz/DDR2-800CL4 |
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Core 2 E6320 1,86GHz/DDR2-800CL4 |
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ASUS Eee PC 4G Celeron M ULV 353 630MHz |
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Der Packer 7-Zip reagiert deutlich auf die Speicherbandbreite, so dass der Eee PC sogleich doppelt im Nachteil ist. Dennoch ist der Pentium E2200 lediglich um den Faktor 4 bis 5,3 schneller.
3D-Leistung: UT2004
Die Intel GMA 900 Grafikeinheit, welche im 915 GM Express Chipsatz zur Verwendung kommt, ist ebensowenig für aktuelle Spiele geeignet, wie die CPU, der Speicherplatz oder das Display des Eee PC. Ältere Titel kann man jedoch durchaus in der VGA-Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten spielen. Da "älter" eine sehr relative Angabe ist, ziehen wir Unreal Tournament 2004 für eine Leistungsmessung heran.
Die Ergebnisse werden in Frames pro Sekunde angegeben, ab 30 fps läuft ein Spiel flüssig:
UT2004 (AA: - / AF: - / AS Convoy UT2): in fps | ||
ASUS Eee PC 4G 8Bots/HP/640x480 |
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ASUS Eee PC 4G 16Bots/HQ/640x480 |
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Mit Unreal Tournament 2004 kommen wir augenscheinlich auf keinen grünen Zweig. Geeignete Spiele sind somit zumeist älter als fünf Jahre und müssen eine Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten unterstützen.
Fazit
Zum Abschluss müssen wir uns folgende Frage stellen: Macht es Sinn, Windows XP auf einem Eee PC aufzuspielen? Die Antwort lautet "jein". Windows XP lässt sich schnell und problemlos auf dem Eee PC installieren und läuft auch flüssig, doch dieses Betriebssystem setzt die SVGA-Auflösung als Mindestanforderung voraus. Dies bedeutet 800 Pixel in der Breite sowie 600 Pixel in der Höhe. Der Eee PC erreicht zwar in der Breite die notwendige Auflösung, die Höhe ist mit 480 Bildpunkten jedoch zu gering.
So stolpert man ständig über Systemdialoge und Anwendungen, die nicht vollständig angezeigt werden - beispielsweise die Startleiste von Windows im normalen XP-Design. Wer auf die klassische Startleiste umschaltet, umgeht zwar dieses Problem, doch Freude kommt dennoch nicht auf. Als Notnagel kann man die Auflösung auf 800 x 600 Bildpunkte zwingen und sobald die Maus an den unteren Bildschirmrand gelangt, bewegt sich die Anzeige nach oben. Während der Sitzung kann man allerdings nicht mehr auf 800 x 480 zurückschalten und nach dem nächsten Systemstart ist die Auflösung 800 x 480 wieder aktiv. Wir würden das Gerät mit der vorinstallierten Linux-Distribution verwenden.
Zum ersten Teil dieses Artikels: ASUS EeePC 4G, ein Sub-Notebook für 299,- Euro im Test
Unser Dank gilt HiQ Computer für die Teststellung des EeePC.