Im Vorfeld der CeBIT 2008 gehörte "Green IT", also energieeffiziente Computertechnik, zu den wichtigsten Themen. Auf der Messe zeigte sich dann eine breite Kluft zwischen Asien und Europa/Amerika. Während amerikanische und europäische Firmenvertreter die Bedeutung von "Green IT" hervorhoben, wollten asiatische Gesprächspartner lieber über Ausstattung, Design und Leistung sprechen. Ja, den Europäern sei Energieeffizienz wichtig, wurde uns mehr als einmal mitgeteilt - und dabei war es offensichtlich, dass unser Gesprächspartner diesen Blickwinkel nicht nachvollziehen konnte.
Hersteller: Intel
Ort: Pavillon P33
Auf einer Pressekonferenz zeigte Intel die Fortschritte der letzten vier Jahre. Um auf eine Rechenleistung von 5,1 Millionen bops zu kommen (SPECjbb2005 bops: business operations per second), wurden im Jahr 2004 sechs Racks bestückt mit 128 Servern benötigt (je Server zwei Intel Xeon Single-Core Prozessoren mit 3,6 GHz Taktrate). Heute reicht ein einzelnes Rack mit sieben Servern aus, um die gleiche Rechenleistung zu erzielen (je Server zwei Intel Xeon E5450 Quad-Core Prozessoren mit 3,0 GHz Taktrate).
Das aktuelle System benötigt 83 Prozent weniger Platzbedarf und hat um 87 Prozent geringere Energiekosten. Auch wirtschaftlich spricht somit vieles für energieeffiziente Systeme, insbesondere in Anbetracht der stetig steigender Energiekosten. Um diese Fotschritte zu visualisieren, hatte sich Intel etwas Besonderes einfallen lassen: In einem LKW hatte die Firma Sun ein kleines Rechenzentrum installiert.
Die 128 Server des Jahres 2004 hätten einen Strombedarf von 48 kW gehabt, das 2008er Rechenzentrum begnügt sich hingegen mit nur 6 kW. Und solche Strommengen lassen sich bereits mit kleineren Solaranlagen produzieren:
Die Solarzellen speisten den erzeugten Strom in das lokale Netz ein, eine direkte Verbindung mit dem Server-LKW hätte keinen Sinn gemacht. Hannover ist selbst im Sommer kein idealer Standort für Photovoltaik und im März sind kostante 6 kW Ausgangsleistung reines Wunschdenken.