Auf dem PC läuft jetzt zwar ein modernes Betriebssystem, doch für einige Geräte gibt es keine passenden Treiber und so manches Programm will nicht mehr starten oder stürzt regelmäßig ab. Für störrische Programme kann man unter Windows 7 und 8.1 einen Kompatibilitätsmodus aktivieren (Rechtsklick auf das Programmsymbol, Menüpunkt "Eigenschaften", Reiter "Kompatibilität"), doch zumeist ist ein virtuelles XP-System die bessere Wahl. Da kommt es uns sehr gelegen, dass soeben die XP-Lizenz von unserem Computer freigeworden ist. Virtuelle Systeme erfordern ein paar Reserven in Bezug auf die Rechenleistung, sind ansonsten aber kein Hexenwerk. Für Anfänger empfiehlt sich die kostenlose
VirtualBox von Oracle, da diese Software sehr leicht einzurichten ist.
VirtualBox wird wie ein ganz normales Programm installiert, danach richten wir die Hardware unseres virtuellen Computers ein. Mit Hilfe der Original-CD oder über eine Image-Datei derselben installieren wir Windows XP auf dem virtuellen Rechner. Nun läuft Windows XP in einem Fenster, dass wir auch auf das Vollbild vergrößern können. Doch nicht nur störrische Programme können wir auf der virtuellen XP-Maschine wiederbeleben, auch uralte Hardware bekommt auf diese Weise eine zweite Chance. Wir haben versuchsweise einen Canon BJ 10SX über einen Printserver mit unserem Router verbunden und den Drucker anschließend im virtuellen Windows XP installiert. Er druckt wieder einwandfrei - angesteuert von einem Rechner ohne Parallel-Port auf dem Windows 8.1 als Betriebssystem läuft.
Wenn das alte Schätzchen moderne Windows-Versionen nicht mehr verkraftet, bieten sich Linux oder BSD als Ausweg an. Die unterschiedlichen BSD-Varianten stammen in direkter Linie von Unix ab und sind für Anfänger weniger gut geeignet als Linux. Moderne Linux-Distributionen sind zumeist sehr benutzerfreundlich und lassen sich leicht bedienen. Oftmals fällt der Wechsel von Windows XP zu Linux sogar leichter als der Umstieg auf Windows 8.1.
Ältere Hardware wird in den meisten Fällen unterstützt. Linux selbst bietet ein breites Software-Angebot, doch mit Hilfe von
Wine bekommt man auch viele Windows-Programme unter Linux zum Laufen. Allerdings ist Linux nicht gleich Linux: Es gibt sehr unterschiedliche Distributionen für verschiedene Einsatzgebiete. Zudem stehen bei den meisten Distributionen mehrere Benutzeroberflächen zur Auswahl, so dass man schnell die Übersicht verlieren kann. Wir haben in der folgenden Liste die von uns präferierten Distributionen sowie die passenden Einsatzgebiete zusammengestellt:
Die meisten Linux-Distributionen sind in Form eines Live-Image erhältlich. Man kann das Betriebssystem von einem optischen Datenträger oder einem USB-Stick starten und ausprobieren, ohne es auf der Festplatte installieren zu müssen. In dieser Live-Version läuft Linux zwar etwas behäbig, doch zumindest kann man herausfinden, ob die heimischen Geräte unterstützt werden. Aber selbst bei Linux gibt es Grenzen, wenn es um sehr alte Hardware geht - im folgenden Kapitel werden wir auf ein solches Problem eingehen.