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Anleitung: Frische Mainline- und Stable-Kernel für Ubuntu ‐ Seite 1/4

veröffentlicht von doelf am 15.07.2017

Linux ist kein großes Mysterium. Distributionen wie Ubuntu lassen sich heutzutage so schnell und einfach installieren wie Windows. Mit älterer Hardware kommen sie zuweilen sogar besser zurecht und dank Wine kann man sogar Windows-Software laufen lassen. Auch ganz neue Hardware wird zumeist zeitnah unterstützt, doch hierzu benötigt man einen aktuellen Kernel. In dieser Anleitung erklären wir, wie man den Kernel von Ubuntu und seinen Ablegern auf den allerneuesten Stand bringt.

Ubuntu mit Mainline-Kernel

Doch nicht nur neue Gerätetreiber sind ein triftiger Grund, die alte Regel "never change a running system" zu überdenken. Insbesondere Notebooks profitieren von den stetigen Verbesserungen im Bereich des Energiemanagements und auch die Virtualisierung wird laufend weiterentwickelt. Zudem hat es seinen Reiz, auf der vordersten Welle der Entwicklung mitzusurfen - zumindest solange wir über normale Desktop-Systeme reden und nicht über missionskritische Server ;-)

Grundwissen: Kernel, Distribution, Derivat

Alle, die einen Kernel kompilieren können oder sowieso alles besser wissen, springen zur Seite zwei! Für jene Leser, die aus der Windows- oder Mac-Welt kommen und Betriebssysteme nur als Komplettpakete kennen, folgen ein paar grundlegende Erklärungen: Wer die architektonischen Vorteile von Windows 8 nutzen wollte, musste in den sauren Apfel beißen und auch mit dessen verhunzter Benutzeroberfläche leben. Ebenso ist es nicht möglich, Windows 7 mit einem neuen Kernel auszustatten, um DirectX 12 zu bekommen. Bei Linux sieht die Sache anders aus, denn das, was man gemeinhin als Linux bezeichnet, sind tatsächlich dessen Distributionen. Das eigentliche Linux ist der Betriebssystemkern, also der Kernel. Dieser kann für unterschiedliche Computerarchitekturen (x86, ARM, MIPS) kompiliert werden und umfasst die Grundfunktionen des Betriebssystems wie Ressourcen- und Speicherverwaltung, Gerätetreiber, Energiemanagement und Rechteverwaltung, Programmschnittstellen und Virtualisierung. Theoretisch kann sich jeder den Quellcode von Linux nehmen und daraus eine eigene Distribution zusammenbauen.

Eine Distribution ist somit eine Zusammenstellung, welche den Linux-Kernel mit weiteren Bestandteilen kombiniert und welche installationsfertig für unterschiedliche Rechnerarchitekturen angeboten wird. Das Wort "Distribution" bedeutet wortwörtlich übersetzt "Verteilung", denn Distributionen sind zur Verteilung an die Endnutzer gedacht. Diese Zusammenstellungen umfassen einen Anzeige-Server (X.org, Wayland, Mir), eine oder mehrere Desktop-Umgebungen (mit GTK+ erstellt: Gnome, Xfce, LXDE, MATE, Cinnamon, Unity; mit Qt erstellt: KDE, LXQt) sowie diverse Programme. Zuweilen sind auch zusätzliche Treiber oder Kernel-Erweiterungen enthalten. Ein Beispiel für eine solche Erweiterung ist SELinux (Security-Enhanced Linux), welche von Red Hat in Kooperation mit dem US-Geheimdienst NSA entwickelt wird und mit der die Zugriffe auf Ressourcen streng kontrolliert werden. SELinux wurde zuerst als Bestandteil der Distributionen "Fedora Core" und "Red Hat Enterprise Linux" verbreitet, kann inzwischen aber auch auf anderen Distributionen nachinstalliert werden.

Ubuntu mit Mainline-Kernel
Ubuntu MATE ist ein Derivat der Linux-Distribution Ubuntu - Fotostrecke mit weiteren und größeren Fotos...

Eine der bekanntesten Linux-Distributionen ist Ubuntu, wobei Ubuntu eigentlich ein Derivat, also ein Abkömmling, von Debian ist. Ubuntu selbst hat weitere Abkömmlinge, die sich primär durch die gewählte Desktop-Umgebung und Software-Ausstattung unterscheiden. Während Ubuntu (noch) mit dem Unity-Desktop ausgeliefert wird, setzt Kubuntu auf KDE, Xubuntu auf Xfce und Lubuntu auf LXDE. Es gibt auch offizielle Derivate mit Gnome und MATE. Zu den inoffiziellen Ubuntu-Abkömmlingen gehört das ebenfalls beliebte Linux Mint (mit den Varianten Cinnamon, MATE, Xfce, KDE), das es allerdings auch als LMDE (Linux Mint Debian Edition) gibt. Bei LMDE ersparen sich die Entwickler den Umweg über Ubuntu und setzen direkt auf die zugrundeliegende Distribution Debian auf. Und natürlich gibt es abseits von Debian noch andere Distributionen wie SUSE, Red Hat oder Gentoo, die ebenfalls wieder eigene Derivate aufweisen können. Nein, bei Linux wird es niemals langweilig, doch Einsteiger verlieren schnell den Überblick.

Warum die lange Vorrede? Diese Anleitung bezieht sich nicht auf beliebige Linux-Distributionen, sondern speziell auf Ubuntu und dessen Derivate. Sie lässt sich daher auch nur auf Distributionen der Ubuntu-Familie anwenden. Man sollte daher zumindest wissen, ob die eigene Linux-Installation in diese Kategorie fällt!

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