Windows Sandbox: Hardware-Beschleugigung für den Firefox ‐ Seite 2/3

veröffentlicht von doelf am 22.03.2023

vGPU-Tests

Für unsere vGPU-Tests verwenden wir zwei PCs: Der erste ist mit NVIDIAs GeForce GT 1030, einer typischen Einstiegsgrafikkarte ohne Gaming-Ambitionen bestückt. Im zweiten steckt eine AMD Radeon RX 570, ein nicht mehr ganz frisches Mittelklassemodell. Zum Testzeitpunkt befanden sich Windows und die Treiber auf dem tagesaktuellen Stand.

Testsystem 1:

  • CPU: AMD Ryzen 3 1200 (4 Kerne/4 Threads; 3,1 bis 3,4 GHz; Zen 1)
  • RAM: 16 GiB DDR4-3000 (zwei Module von je 8 GiB)
  • GPU: NVIDIA GeForce GT 1030 (mit 2 GiB DDR5; Treiberversion 531.18 WHQL)
  • Software: Windows 10 Pro Version 2022 H2 (Patch-Level 9. März 2023), Firefox 110.0.1

Testsystem 2:

  • CPU: AMD Ryzen 7 2700 (8 Kerne/16 Threads; 3,2 bis 4,1 GHz; Zen+)
  • RAM: 32 GiB DDR4-3200 (zwei Module von je 16 GiB)
  • GPU: AMD Radeon RX 570 (mit 4 GiB GDDR5; Treiberversion 23.3.1 WHQL)
  • Software: Windows 10 Pro Version 2022 H2 (Patch-Level 9. März 2023), Firefox 110.0.1

Ob die virtualisierte GPU von der Software tatsächlich genutzt wird, steht auf einem anderen Blatt. Bei typischen Anwendungen lässt sich leicht erkennen, ob die Berechnungen auf der virtualisierten GPU oder aber auf dem Prozessor ausgeführt werden. Einige Programme verweigern sogar die Ausführung, wenn sie keinen nutzbaren Grafikprozessor vorfinden. Doch wie testet man die vGPU-Nutzung im Webbrowser? Hier bietet sich der Online GPU Stress Test von Matteo Capecci an, da dieser im Webbrowser ausgeführt wird. Wir starten diesen Test mit der Standardeinstellung von zehn Sphären, gemessen wird die Leistung unter Windows, in der Windows Sandbox ohne vGPU sowie in der Windows Sandbox mit vGPU:

Diagramm 1: Messergebnisse in fps

Das Ergebnis ist eindeutig: Zum einen ist die Software-Berechnung auf der CPU grottenlangsam, zum anderen profitiert nur der zur Windows Sandbox gehörende Webbrowser Edge von der virtualisierten GPU. Der Firefox nutzt hingegen grundsätzlich die Windows Advanced Rasterization Platform (WARP), ein schnittiger Name für die Software-Berechnung, die leider so rein gar nichts mit der WARP-Geschwindigkeit gemein hat. Dass Edge nur auf 30 fps kommt, liegt am Remote Desktop Protocol (RDP), welches Microsoft auch für die Windows Sandbox verwendet. Dieses ist auf 30 fps limitiert. Die Bildwiederholrate des Monitors liegt bei 60 Hertz, weshalb das Host-Windows bei 60 fps limitiert.

Fehlersuche

Im Internet werden diverse Änderungen empfohlen, welche man in der Firefox-Konfiguration über about:config vornehmen kann. Diese sollen dem Firefox aus die Sprünge helfen, doch keine einzige davon konnte unser Problem lösen:

  • webgl.force-enabled = true (dieser Wert ist bereits aktiviert)
  • layers.acceleration.force-enabled = true (diese Option ist veraltet)
  • gfx.webrender.all = true (diese Option ist zwar aktuell, hilft aber auch nicht weiter)
  • gfx.webrender.software = false (dieser Wert brachte ebenfalls keine Änderung)
  • webgl.disable-angle = true (und jetzt läuft der Test nicht mehr)

Wir verlassen about:config und geben stattdessen about:support in die Adresszeile des Firefox ein. Hier können wir nachschauen, was der Browser zum Thema Grafik zu sagen hat:

Windows Sandbox: Firefox ignoriert vGPU

Weder die NVIDIA GeForce GT 1030 noch die AMD Radeon RX 570 wird vom Firefox erkannt: Unter Compositing fehlt hinter WebRender (Software) der Zusatz D3D11 und bei WebGL-1-Treiber: WSI Info wird unter EGL_VENDOR: Google Inc. in Klammern Unknown statt NVIDIA bzw. AMD aufgeführt. Auch unter WebGL-1-Treiber: Renderer fehlen jegliche Hinweise auf die NVIDIA GeForce GT 1030 oder die AMD Radeon RX 570. Ein solches Verhalten zeigt der Firefox immer dann, wenn kein passender Grafiktreiber vorhanden ist oder der Grafiktreiber aufgrund bekannter Probleme auf die schwarze Liste des Firefox gesetzt wurde.

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