AMDs neuester Chipsatz 790GX kombiniert eine IGP-Grafik mit aktuellen Top-Prozessoren und CrossFire X, er stellt somit das direkte Gegenstück zu NVIDIAs nForce 780a SLI bzw. nForce 750a SLI dar, welchen wir in Form des ASUS M3N-HT Deluxe bereits getestet haben. AMD hat also seinen bekannten 780G Chipsatz um jene Funktionen erweitert, welche anspruchsvolle Benutzer und insbesondere Spieler wünschen. Das Ergebnis ist ein Chipsatz, welcher für fast jeden Anwender geeignet ist - sofern der Preis mitspielt.
Northbridge: AMD 790GX
Die neue Northbridge 790GX wird wie der 780G in 55 nm Strukturgröße gefertigt und weist zahlreiche Parallelen zu diesem Mainstream-Chipsatz auf. Beide beherrschen HyperTransport 3.0, PCI-Express 2.0 und stellen 16 Lanes für die Grafikkarte bereit. Hinzu kommen 6 Lanes für weitere PCI-Express-Geräte und 4 Lanes für das A-Link Express II Interface zur Anbindung der Southbridge. Während der 780G der Grafikkarte starr volle 16 Lanes zuweist, kann der 790GX diese Lanes auf zwei Grafikkarten aufteilen. Jede Grafikkarte wird mit 8 Lanes angebunden, so dass CrossFire X möglich ist.
Beide Chipsätze unterstützen zudem "Hybrid Crossfire", quasi AMDs Gegenstück zu NVIDIAs "GeForce Boost". Hierbei arbeitet die IGP mit einer Grafikkarte im Tandembetrieb, um eine bessere 3D-Leistung zu erreichen. Ein solches Vorgehen macht allerdings nur bei leistungsschwachen Grafikkarten Sinn, da schnellere Modelle von der Chipsatzgrafik ausgebremst werden. AMD erlaubt "Hybrid Crossfire" ausschließlich im Zusammenspiel mit ATI Radeon HD 3450 basierenden Grafikkarte.
AMD 780G | AMD 790GX | |
DirectX | 10 | 10 |
Shader Model | 4.0 | 4.0 |
Dual Display | ja | ja |
HDMI | ja | ja |
Display Port | ja | ja |
HDCP | ja | ja |
Videowiedergabe | 720p/1080i | 720p/1080i |
PCI-Express | 2.0 | 2.0 |
PEG Lanes | 16 | 16 8+8 |
PCIe Lanes | 6+4 | 6+4 |
CrossFireX | nein | ja |
Hybrid CrossFire | ja | ja |
IGP: Radeon HD 3300
Rein technisch betrachtet entspricht der Radeon HD 3300 Grafikkern des 790GX dem Radeon HD 3200 des 780G. Es handelt sich um einen RV610 (= Radeon HD 2400) mit 40 Unified-Shadern, der Direct X 10 inklusive des Shader Model 4.0 sowie AVIVO HD beherrscht. Allerdings hat AMD den Chiptakt auf 700 MHz angehoben und erwartet von seinen Partnern, dass ihre Mainboards mit dediziertem Grafikspeicher auszustattet werden. Die technische Möglichkeit einiger AMD/ATi Chipsätze, solches "Sideport Memory" anzubieten, wurde bisher leider weitgehend ignoriert.
Als "Performance Cache" soll nun der Durchbruch gelingen, wodurch der Benutzer keinen Hauptspeicher mehr verliert und die Speicherbandbreite der IGP deutlich ansteigt. Das Speicherinterface hat eine Breite von 64 oder 128 Bit, als "Performance Cache" können wahlweise DDR2- oder DDR3-Chips verwendet werden. AMD verspricht eine im Vergleich zum 780G um 33 Prozent höhere Grafikleistung. Die Grafikausgabe erfolgt über DVI, HDMI, Display-Port oder einen analogen VGA-Ausgang. Bei digitaler Ausgabe wird der Kopierschutz HDCP unterstützt, weiterhin kann die IGP zahlreiche Videoformate hardware-beschleunigt wiedergeben. Hierzu gehören H.264 und VC1 (Blu-ray) sowie MPEG-2 (DVD).