Mit der GeForce 9600 GT will NVIDIA frischen Wind in seine Mittelklasse bringen. Vor einem knappen Jahr hatten die Kalifornier mit der GeForce 8600 GTS ihr erstes DirectX 10 Modell für die Mittelklasse vorgestellt, doch obwohl eine Leistungssteigerung zur GeForce 7600 GT zu erkennen war, zeigten sich viele Spieler enttäuscht. Gleich teure DirectX 9 Modelle wie NVIDIAs eigene GeForce 7900 GT oder ATis Radeon X1950 Pro waren der GeForce 8600 GTS überlegen und für einen vergleichsweise geringen Aufpreis bekam man bereits eine GeForce 8800 GTS 320 MByte und auch die doppelte 3D-Leistung.
Quelle: NVIDIA
Eine Schwachstelle der GeForce 8600 GTS waren die nur 32 Stream-Prozessoren. Eine GeForce 8800 GTS 320MB verfügt über die dreifache und eine GeForce 8800 GTX oder Ultra sogar über die vierfache Anzahl. Daher half auch die recht hohe Taktung dieser GPU (Chip: 675 MHz; Shader: 1450 MHz) nicht aus, um den Mangel an Rechenleistung wett zu machen. Bei der neuen GeForce 9600 GT hat NVIDIA die Anzahl der Stream-Prozessoren im Vergleich zur GeForce 8600 GTS auf 64 verdoppelt, dabei sinkt der Chip-Takt um lediglich 25 MHz während der Shader-Takt sogar um 175 MHz angehoben wurde.
Quelle: NVIDIA
Takt in MHz | Anzahl | ||
Core | Shader | Stream Prozessoren | |
GeForce 8800 GS | 550 | 1375 | 96 |
GeForce 9600 GT | 650 | 1625 | 64 |
GeForce 8600 GTS | 675 | 1450 | 32 |
GeForce 8600 GT | 540 | 1180 | 32 |
GeForce 8500 GT | 450 | 900 | 16 |
Doch was hilft viel Rechenkraft, wenn die Speicheranbindung zu gering bemessen wurde? Das größte Manko der GeForce 8600 GTS war die nur 128-Bit schmale Speicheranbindung. NVIDIA hat daher nicht nur die Anazhl der Recheneinheiten, sondern auch die Breite der Speicheranbindung verdoppelt. Dabei sank der Speichertakt allerdings von GDDR3-2000 auf GDDR3-1800. Dennoch darf man von einer GeForce 9600 GT im Vergleich zur GeForce 8600 GTS annährend eine Leistungsverdopplung erwarten.
Quelle: NVIDIA
Takt in MHz | Größe in MByte | Interface in Bit | Bandbreite in GB/s | |
GeForce 8800 GS | 800 | 768 384 | 192 | 38,4 |
GeForce 9600 GT | 900 | 512 | 256 | 57,6 |
GeForce 8600 GTS | 1000 | 512 256 | 128 | 32,0 |
GeForce 8600 GT | 700 | 256 | 128 | 22,4 |
GeForce 8500 GT | 400 | 256 512 | 128 | 12,8 |
Die GeForce 9600 GT GPU wird im 65 nm Prozess gefertigt und die maximale Leistungsaufnahme einer entsprechend bestückten Grafikkarte soll bei ca. 95 Watt liegen. Da die Karten damit die maximal vom PCI-Express Steckplatz zur Verfügung gestellten 75 Watt übersteigen, benötigen sie einen 6-Pin Stromanschluss. Wie bei der GeForce 8600 GTS reicht auch für die GeForce 9600 GT GPU ein Kühler im 1-Slot-Design aus. Allerdings beherrscht NVIDIAs GeForce 9600 GT lediglich DirectX 10.0 inklusive Shader Modell 4.0, während AMDs ATi Radeon HD 38xx und 36xx Baureihen bereits mit DirectX 10.1 und dem Shader Modell 4.1 zurecht kommen.
Quelle: NVIDIA
Natürlich unterstützt die GeForce 9600 GT auch die hardwarebeschleunigte Wiedergabe von HD-Videos inklusive 1080p (Full-HD). Ihre beiden Dual-Link DVI-Ausgänge beherrschen den Kopierschutz HDCP und ermöglichen eine maximale Auflösung von 2560 x 1600 Bildpunkten bei 32-Bit Farbtiefe. Zudem besitzen diese Grafikkarten einen analogen S-Video Ausgang.
Erster Eindruck
Die ersten Händler haben die GeForce 9600 GT basierenden Grafikkarten zu Preisen zwischen 157 und 210 Euro in ihre Preislisten aufgenommen. Das entspricht dem Preissegment der AMD ATi Radeon HD 3870, welche bereits seit gestern etwas günstiger verkauft wird. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Preise der GeForce 9600 GT in den nächsten Tagen noch etwas fallen werden. Insbesondere weil die GeForce 9600 GT in den Benchmarks zwar an AMDs ATi Radeon HD 3870 heran kommt, aber deren Leistung nicht ganz erreicht.