AMDs Mobilplattform "Puma" - 1/1
18.05.2007 by doelf
Die amerikanische Raubkatze "Puma" steht Pate für AMDs kommende Mobilplattform, sie wird aus 65 nm Doppelkern-Prozessoren (Codename "Griffin") und dem Chipsatz AMD 780 bestehen. AMD hat sich eine höhere Leistung, eine längere Akku-Laufzeit und niedrigere Kosten auf die Fahnen geschrieben und versteht die neue Plattform als einen Schritt in Richtung des Fusion Prozessors, welcher im Jahr 2009 als System on chip (SOC) erscheinen soll.
Quelle: AMD
Der Griffin basiert auf AMDs aktueller Dual-Core K8-Architektur und wird im 65 nm Prozess gefertigt. Wie bei AMD üblich, wurde der DDR2-Speichercontroller in die CPU integriert. Neu ist hierbei jedoch der DRAM-Prefetcher, welcher die Latenzen bei Speicherzugriffen reduzieren soll. Der Chipsatz ist mit dem Prozessor über eine Hyper-Transport-Anbindung der dritten Generation verbunden.
Quelle: AMD
Die beiden Prozessorkerne takten unabhängig voneinander, wobei AMD die Taktstufen deutlich verfeinert hat. Den beiden Kernen des Griffin stehen Achtelschritte zur Verfügung, so dass ein mit 2 GHz getakteter Prozessor auf 1750, 1500, 1250, 1000, 750, 500 und 250 MHz zurüchschalten kann. Beide Kerne können unabhängig voneinander in den C1-Halt schalten, noch tiefere Schlafzustände wie Deep Sleep (C4) und Deeper Sleep (AltVID) sind nur zugleich bei beiden Kernen möglich.
Quelle: AMD
Desweiteren hat AMD die Spannungsversorgung der beiden Kerne und der Northbridge (Speicher-Controller und Hyper-Transport 3.0 Controller) voneinander getrennt, so dass das System bei Teillast weniger Strom verbraucht. Neu ist die Hyper-Transport 3.0 Anbindung, welche bei einer Taktrate von bis zu 2,6 GHz einen Datendurchsatz von maximal 5,2 Gb/s erreicht. Für den Mobilbereich ist allerdings eine andere Funktion der Hyper-Transport 3.0 Architektur interessant: Je nach Last stehen zwischen zwei und sechzehn Lanes zur Verfügung, die Anbindung kann sogar komplett abgeschaltet werden, um den Energieverbrauch noch weiter abzusenken.
Quelle: AMD
Auch der AMD 780 Chipsatz ist auf einen geringen Energieverbrauch optimiert. Er bietet eine DirectX 10-taugliche Grafikeinheit, die unter Garantie zu langsam für die lange erwarteten DirectX 10-Spiele sein wird. Aus diesem Grund besteht die Möglichkeit, eine externe PCI-Express Grafikkarte anzuschließen. Sobald das Notebook mit dem Stromnetz verbunden wird, schaltet der Chipsatz von der internen Grafiklösung auf die externe um und ermöglicht damit sowohl eine hohe 3D-Leistung als auch einen auf lange Akku-Laufzeiten optimierten Betrieb. AMD hat dieses Verfahren auf den Namen "PowerXpress" getauft.
Quelle: AMD
Die Grafikeinheit des AMD 780 Chipsatzes beschleunigt die Videoformate MPEG-2 und H.264 und somit DVD, HD-DVD sowie Blu-ray Medien. Die Videoausgabe kann über HDMI inklusive HDCP-Unterstützung erfolgen. Bleibt noch die Frage, wann der Puma zubeißen wird. AMD will mit der Produktion Ende dieses Jahres beginnen und im ersten Halbjahr 2008 erste Produkte auf den Markt bringen. Wir müssen uns wahrscheinlich noch ein ganzes Jahr gedulden, bis AMDs neue Mobilplattform im Handel zu finden sein wird.