Arbeitsspeicher: Die Preise sind kräftig gestiegen
Meldung von doelf, Donnerstag der 07.01.2021, 13:13:48 UhrZum Jahreswechsel haben die Preise für Arbeitsspeicher am Spot-Markt in Taiwan um 6,9 bis 19,72 Prozent zugelegt. Insbesondere die 8Gb-DDR4-Chips sind hiervon betroffen, doch auch beim DDR3-Speicher sehen wir einen Aufschlag im zweistelligen Bereich. Der Auslöser dieser Entwicklung war ein gut einstündiger Stromausfall in Microns Fab 11, der sich am 3. Dezember 2020 ereignet hatte. Das Werk in Taoyuan City, Taiwan kam mit der Übernahme von Inotera zu Micron und verarbeitete zuletzt ca. 125.000 Wafer pro Monat. Dies entspricht rund neun Prozent der weltweiten DRAM-Produktion.
Für den Speichertyp DDR4-2400 8Gb 1Gx8 musste man heute im Schnitt 3,460 US-Dollar auf den Tisch legen und das sind stolze 19,72 Prozent mehr als Anfang Dezember 2020. Damals war der Kurs dieser Chips um 1,55 Prozent gestiegen. Von Januar bis April 2020 hatte es bei diesen Chips einen sich abschwächenden Preisanstieg gegeben (+12,56%, +11,03%, +3,79%, +2,08%), von Mai bis August folgten dann Abschläge in einem ähnlichen Rahmen (-8,72%, -8,04%, -12,09%, -2,79%). September bis November zeigten sich uneinheitlich (+0,27%, +12,88%, -3,62%). Blicken wir ein Jahr zurück, so ist der Preis um 13,44 Prozent gestiegen.
Die halbe Speicherkapazität, also DDR4-2133/2400 4Gb 512Mx8, kostet momentan 1,843 US-Dollar und liegt damit um 6,90 Prozent über dem Kurs des Vormonats. Bei diesen Chips hatte der Preisverfall schon im April eingesetzt und bis November angehalten (-4,51%, -6,47%, -4,44%, -5,34%, -1,68%, -0,80%, -2,18%, -1,81%). Anfang Dezember 2020 notierten wir dann einen Kursanstieg um 2,74 Prozent. Der Blick auf den Vorjahreswert offenbart einen geringfügigen Anstieg um 2,79 Prozent.
Für die gleiche Größe, aber in Form von DDR3-1600/1866 4Gb 512Mx8, wurden zuletzt 1,870 US-Dollar gezahlt, was einem heftigen Preisanstieg von 12,38 Prozent entspricht. Schon im Dezember hatte es hier einen Preissprung um 12,66 Prozent gegeben. Nachdem dieser Kurs zwischen Januar und März 2020 immer stärker zugelegt hatte (+6,39%, +9,39%, +11,61%), folgte von April bis August ein kontinuierlicher Preisverfall (-9,28%, -5,93%, -5,71%, -5,10%, -3,96%). September (+2,66%), Oktober (-1,84%) und November (+2,43%) zeigten sich uneinheitlich. Binnen zwölf Monaten ist dieser Kurs um 17,02 Prozent gestiegen.
Wechselkurs und Ausblick
Bleibt noch die Frage nach dem Wechselkurs, denn Arbeitsspeicher wird in US-Dollar gehandelt: Gestern war ein Euro zum Handelsschluss 1,2326 US-Dollar wert und notierte damit um 1,67 Prozent stärker als Anfang Dezember 2020. Zieht man den Vorjahreskurs zu Rate, hat der Euro sogar um 10,56 Prozent zugelegt. Die zukünftige Preisentwicklung wird weiterhin von der in vielen Teilen der Welt ungebremsten Corana-Pandemie geprägt. Und diese wird länger anhalten als der kurzfristige aber heftige Effekt durch die beim Stromausfall zerstörten Wafer, dessen Einfluss im Laufe des Januar abebben dürfte.
Bezüglich der genannten Preise bitten wir zu beachten, dass hier von einzelnen Chips und keinesfalls von bestückten Modulen die Rede ist. Da diese Chips zunächst verarbeitet und danach verschifft werden, vergehen normalerweise einige Wochen, bevor sich Preisänderungen auch hierzulande bemerkbar machen.