Arbeitsspeicher: Preisexplosion bei DDR4-Chips gestoppt
Meldung von doelf, Mittwoch der 07.04.2021, 14:03:44 UhrDie Auswirkungen des gut einstündigen Stromausfalls in Microns Fab 11, der sich am 3. Dezember 2020 ereignet hatte, scheinen überwunden zu sein. Erstmals seit dem Vorfall, der zahlreiche Wafer zerstört hatte, sind die DDR4-DRAM-Kurse am Spot-Markt in Taiwan wieder etwas gefallen. Anders sieht es bei den DDR3-Chips aus, die auch Anfang April wieder zweistellig zugelegt haben.
Für den Speichertyp DDR4-2400 8Gb 1Gx8 musste man heute im Schnitt 4,325 US-Dollar auf den Tisch legen, was einen Abschlag von 3,35 Prozent bedeutet. In den Monaten Januar bis März waren die Kurse jeweils kräftig um 19,72, 7,95 und 19,81 Prozent angestiegen. Seit Dezember 2020 sind diese Chips um 49,65 Prozent teurer geworden und auch binnen zwölf Monaten ist der Preis um 18,92 Prozent geklettert.
Die halbe Speicherkapazität, also DDR4-2133/2400 4Gb 512Mx8, kostet momentan 3,317 US-Dollar und liegt damit um 5,23 Prozent unter dem Kurs des Vormonats. Bei diesen Chips hatte sich der Verteuerung kontinuierlich gesteigert (Januar: +6,90%; Februar: +30,22%; März: +45,83%), was zu einer Preisverdopplung (+99,34%) seit Dezember 2020 geführt hat. Im Vergleich zu April 2020 sehen wir ein Plus von 87,40 Prozent.
Für die gleiche Größe in Form von DDR3-1600/1866 4Gb 512Mx8, wurden zuletzt 3,330 US-Dollar (+12,88%) gezahlt. Hier ist noch nichts von einer Normalisierung zu spüren, denn auch im März (+11,11%) und Januar (+12,38%) hatten wir vergleichbare Aufschläge gesehen. Der Februar stach mit einem Plus von 41,98 Prozent hervor. Seit Dezember 2020 hat sich der Kurs beinahe verdoppelt (+93,16%), binnen zwölf Monaten beläuft sich der Aufschlag auf 57,30 Prozent.
Wechselkurs und Ausblick
Bleibt noch die Frage nach dem Wechselkurs, denn Arbeitsspeicher wird in US-Dollar gehandelt: Gestern war ein Euro zum Handelsschluss 1,1873 US-Dollar wert und notierte damit um 0,45 Prozent schwächer als Anfang März 2021. Zieht man den Vorjahreskurs zu Rate, hat der Euro allerdings um 9,98 Prozent zugelegt. Die Verknappung durch die beim Stromausfall zerstörten Wafer scheint sich bei den DDR4-Chips gelegt zu haben, hier rechnen wir mit fallenden Preisen. Bei den DDR3-Chips sieht es anders aus, da hier die Fertigung immer weiter zurückgefahren wird. Hier gehen wir von einer Stagnation auf dem aktuellen Niveau aus.
Bezüglich der genannten Preise bitten wir zu beachten, dass hier von einzelnen Chips und keinesfalls von bestückten Modulen die Rede ist. Da diese Chips zunächst verarbeitet und danach verschifft werden, vergehen normalerweise einige Wochen, bevor sich Preisänderungen auch hierzulande bemerkbar machen.