Flash-Speicher: Weiterer Preissprung bei MLC-Chips
Meldung von doelf, Sonntag der 06.02.2022, 23:42:10 UhrWährend der Preisanstieg beim Arbeitsspeicher wieder abflacht, tendierte der Flash-Speicher am Spot-Markt in Taiwan weiter nach oben. Der Preistreiber war auch in den vergangenen vier Wochen die NAND-Variante 64Gb 8Gx8 MLC, deren Kurs um gut 13 Prozent gestiegen ist. Dabei hatte der Corona-Ausbruch im chinesischen Xi'an kaum Auswirkungen auf die dort beheimatete Produktion des südkoreanischen Herstellers Samsung gehabt.
Für NAND-Chips des Typs 64Gb 8Gx8 MLC musste man am Freitag durchschnittlich 3,332 US-Dollar auf den Tisch legen, was einem heftigen Aufschlag von 13,03 Prozent entspricht. Schon im Januar hatten wir ein Plus von 16,98 Prozent gesehen. Zwischen Mai und Dezember 2021 hatte es lediglich moderate Änderungen in beide Richtungen (-0,72%; -0,04%; -5,02%; -4,25%; -1,48%; +0,20%; -1,78%; +4,00%) gegeben, erst für den April 2021 finden wir dann wieder eine zweistellige Steigerung (+11,56%). Blicken wir ein Jahr zurück, sind die 64Gb-MLC-Chips um 38,43 Prozent teurer geworden.
Die halbe Größe, also 32Gb 4Gx8 MLC, erzielte zuletzt einen Kurs von 2,084 US-Dollar. Hier tut sich seit Januar 2021 im Monatsvergleich nicht allzu viel (-0,05%; +1,08%; +2,24%; +1,84%; +0,68%; +0,24%; -0,10%; +0,44%; -0,63%; -0,24%; -1,85%; +1,64%; +1,12%; +0,68%) und auch in der Summe ist der Preis binnen zwölf Monaten lediglich um 6,16 Prozent gestiegen.
Wer statt MLC die Variante 3D-TLC (Triple-Level Cell, 3 Bit pro Zelle) kauft, bekommt 256 Gb für 2,906 US-Dollar, was einer Steigerung um 3,23 Prozent entspricht. Bei diesen Chips bewegten sich die monatlichen Schwankungen seit Januar 2021 auf einem niedrigen einstelligen Niveau (-0,60%; +1,87%; +2,49%; -1,69%; -1,82%; +1,99%; +1,99%; -1,38%; +0,07%; -2,83%; -0,07%; -1,19%; 0,00%). Im Laufe der vergangenen zwölf Monate sind diese Chips um 0,59 Prozent teurer geworden.
Wechselkurs und Ausblick
Bleibt noch die Frage nach dem Wechselkurs, denn Flash-Speicher wird in US-Dollar gehandelt: Am Freitag war ein Euro zum Handelsschluss 1,1449 US-Dollar wert und notierte damit um 0,77 Prozent stärker als Anfang Januar. Zieht man den Vorjahreskurs zu Rate, hat der Euro allerdings 4,30 Prozent eingebüßt.
Im Gegensatz zu den aktuellen Entwicklungen am Spot-Markt sind die Vertragspreise für NAND-Flash-Speicher weiter gefallen. Die seit vielen Monaten erwarteten Lieferengpässe sind nach wie vor nicht in Sicht, stattdessen sind die Lager gut gefüllt und der Nachschub ist sicher. Die Marktbeobachter von TrendForce hatten für das erste Quartal 2022 sogar mit einem Preisrutsch zwischen 10 und 15 Prozent gerechnet, diesen Wert allerdings auf 8 bis 13 Prozent nach unten korrigiert. Offenbar sind die Käufer bereit, für sichere Lieferungen etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Die fallenden Vertragspreise dürften sich bald auch auf den Spot-Markt auswirken und dort für eine Normalisierung sorgen.