Flash-Speicher: 64Gb-MLC-Chips gehen durch die Decke

Meldung von doelf, Sonntag der 13.03.2022, 18:04:46 Uhr

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Am Spot-Markt in Taiwan ist nicht nur der Arbeitsspeicher teurer geworden, auch beim Flash-Speicher gab es abermals Aufschläge. Während man das Plus von 5,37 Prozent für die Variante 3D-TLC der aktuellen Weltlage zuschreiben darf, gehen die 64Gb-MLC-Chips durch die Decke und werden inzwischen knapp 60 Prozent über ihrem Vorjahreskurs gehandelt. Auch die weitreichende Panne bei Western Digital (SanDisk) und Kioxia (vormals Toshiba Memory Corporation), aufgrund derer Flash-Chips mit einer Speicherkapazität von mindestens 6,5 Exabyte (6,5 Milliarden Gigabyte) unbrauchbar sind, fällt als Erklärung aus, da die beiden Firmen in den betroffenen Werken in Yokkaichi und Kitakami primär 3D-NAND-Chips (BiCS) produzieren. Bei MLC handelt es sich jedoch um 2D-NAND-Chips.

Flash-Kurse

Für NAND-Chips des Typs 64Gb 8Gx8 MLC musste man am Freitag durchschnittlich 3,941 US-Dollar auf den Tisch legen, was einem weiteren, heftigen Aufschlag von 18,28 Prozent entspricht. Schon im Januar und Februar hatten wir hier Steigerungen von 16,98 und 13,03 Prozent gesehen. Zwischen Mai und Dezember 2021 hatte es lediglich moderate Änderungen in beide Richtungen (-0,72%; -0,04%; -5,02%; -4,25%; -1,48%; +0,20%; -1,78%; +4,00%) gegeben, erst für den April 2021 finden wir dann wieder eine zweistellige Steigerung (+11,56%). Blicken wir ein Jahr zurück, sind die 64Gb-MLC-Chips inzwischen um 58,78 Prozent teurer geworden.

Die halbe Größe, also 32Gb 4Gx8 MLC, erzielte zuletzt einen Kurs von 2,136 US-Dollar. Hier tut sich seit Januar 2021 im Monatsvergleich nicht allzu viel (-0,05%; +1,08%; +2,24%; +1,84%; +0,68%; +0,24%; -0,10%; +0,44%; -0,63%; -0,24%; -1,85%; +1,64%; +1,12%; +0,68%; +2,50%) und auch in der Summe ist der Preis binnen zwölf Monaten lediglich um 6,43 Prozent gestiegen.

Wer statt MLC die Variante 3D-TLC (Triple-Level Cell, 3 Bit pro Zelle) kauft, bekommt 256 Gb für 3,062 US-Dollar, was einer Steigerung um 5,37 Prozent entspricht. Bei diesen Chips bewegten sich die monatlichen Schwankungen zwischen Januar 2021 und Januar 2022 auf einem niedrigen einstelligen Niveau (-0,60%; +1,87%; +2,49%; -1,69%; -1,82%; +1,99%; +1,99%; -1,38%; +0,07%; -2,83%; -0,07%; -1,19%; 0,00%). Erst im Februar kam es mit einem Aufschlag von 3,23 Prozent zu einem deutlicheren Ausreißer nach oben. Im Laufe der vergangenen zwölf Monate sind diese Chips um 3,41 Prozent teurer geworden.

Wechselkurs und Ausblick
Bleibt noch die Frage nach dem Wechselkurs, denn Flash-Speicher wird in US-Dollar gehandelt: Am Freitag war ein Euro zum Handelsschluss 1,0900 US-Dollar wert und notierte damit um 4,8 Prozent schwächer als Anfang Februar - der Krieg in der Ukraine setzt die europäischen Währungen unter Druck. Zieht man den Vorjahreskurs zu Rate, hat der Euro sogar 9,06 Prozent eingebüßt. Angesichts eines Krieges bei uns in Europa, ausufernder Wirtschaftssanktionen, ausufernder Rohstoffpreise und der erstaunlichen Preisexplosion bei 64Gb-MLC-Chips, verzichten wird diesmal auf eine Prognose.

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