Flash-Speicher: Der Preisanstieg ist zum Stillstand gekommen
Meldung von doelf, Montag der 16.05.2022, 15:36:47 UhrDie Kurse der DRAM-Chips sind am Spot-Markt in Taiwan weiter gefallen und auch beim Flash-Speicher des Typs 3D-TLC sehen wir nach den Aufschlägen zu Jahresbeginn nun eine klare Abwärtsbewegung. Einzig die Kurse der MLC-Chips klettern immer weiter, wenn auch recht langsam. Die weitreichende Panne bei Western Digital (SanDisk) und Kioxia (vormals Toshiba Memory Corporation), aufgrund derer Flash-Chips mit einer Speicherkapazität von mindestens 6,5 Exabyte (6,5 Milliarden Gigabyte) unbrauchbar sind, scheint für die Preisfindung kaum noch Relevanz zu haben.
Für NAND-Chips des Typs 64Gb 8Gx8 MLC musste man heute durchschnittlich 3,988 US-Dollar auf den Tisch legen, was einem Aufschlag von 0,58 Prozent entspricht. Dies liegt im Bereich des Vormonats (+0,61%) und damit deutlich unter den Steigerungen von Januar bis März (+16,98%; +13,03%; +18,28%). Zwischen Mai und Dezember 2021 hatte es lediglich moderate Änderungen in beide Richtungen (-0,72%; -0,04%; -5,02%; -4,25%; -1,48%; +0,20%; -1,78%; +4,00%) gegeben. Blicken wir ein Jahr zurück, sind die 64Gb-MLC-Chips um 45,07 Prozent teurer geworden.
Die halbe Größe, also 32Gb 4Gx8 MLC, erzielte zuletzt einen Kurs von 2,155 US-Dollar, was um 0,89 Prozent über dem Wert von Anfang April 2022 liegt. Bei diesen Chips tut sich seit Januar 2021 im Monatsvergleich nicht allzu viel (-0,05%; +1,08%; +2,24%; +1,84%; +0,68%; +0,24%; -0,10%; +0,44%; -0,63%; -0,24%; -1,85%; +1,64%; +1,12%; +0,68%; +2,50%; +/-0,00%) und auch in der Summe ist der Preis binnen zwölf Monaten lediglich um 4,71 Prozent gestiegen.
Wer statt MLC die Variante 3D-TLC (Triple-Level Cell, 3 Bit pro Zelle) kauft, bekommt 256 Gb für 2,799 US-Dollar. Nach zwei moderaten Aufschlägen im Februar (+3,23%) und März (+5,37%), war der Kurs im April um 1,6 Prozent gefallen. Diesmal sehen wir einen deutlicheren Rückgang um 7,10 Prozent. Bei 3D TLC 256Gb bewegten sich die monatlichen Schwankungen zwischen Januar 2021 und Januar 2022 auf einem niedrigen einstelligen Niveau (-0,60%; +1,87%; +2,49%; -1,69%; -1,82%; +1,99%; +1,99%; -1,38%; +0,07%; -2,83%; -0,07%; -1,19%; 0,00%) und im Laufe der vergangenen zwölf Monate sind diese Chips um 2,06 Prozent billiger geworden.
Wechselkurs und Ausblick
Bleibt noch die Frage nach dem Wechselkurs, denn Flash-Speicher wird in US-Dollar gehandelt: Am Freitag war ein Euro zum Handelsschluss 1,0385 US-Dollar wert und notierte damit um -4,54 Prozent schwächer als Anfang April. Zieht man den Vorjahreskurs zu Rate, hat der Euro sogar 14,05 Prozent eingebüßt, denn der Krieg in der Ukraine setzt die europäischen Währungen weiterhin unter Druck. Auch auf die weitere Preisentwicklung wird dieser sinnlose Feldzug Wladimir Putins einen wesentlichen Einfluss haben. Wirtschaftssanktionen und explodierende Rohstoffpreise heizen die Inflation an, zugleich verschlechtert sich das Konsumklima, weshalb die Hersteller nicht beliebig an der Preisschraube drehen können. Am Ende ist Brot wichtiger als ein neuer PC oder ein Smartphone und da ein Brot keine Flash-Chips benötigt, wird deren Überangebot weiter anwachsen, was fallende Preise bedeutet.