AMD stellt den Threadripper für Enthusiasten ein, PRO wird übertaktbar
Meldung von doelf, Dienstag der 21.06.2022, 16:57:34 UhrDie im Jahr 2017 eingeführte CPU-Baureihe Threadripper, mit welcher AMD auf leistungshungrige Enthusiasten abzielte, ist Geschichte. Stattdessen setzt AMD ab sofort auf den Workstation-Sektor, für den die Texaner im März 2022 den Threadripper PRO der Baureihe 5000 WX vorgestellt hatten. Für die verbliebenen Leistungs-Junkies sollen in der zweiten Jahreshälfte spezielle Motherboards auf den Markt kommen, die das Übertakten von Threadripper PRO samt Arbeitsspeicher ermöglichen.
Bisher hat AMD ausschließlich seine OEM-Partner mit der Threadripper-PRO-Baureihe 5000 WX versorgt und auch dort war die Auswahl zunächst auf Workstations der Serie ThinkStation P620 von Lenovo beschränkt. Als zweiter Anbieter ist ab sofort auch Dell in Form von Workstations der Baureihe Precision 7865 mit an Bord. In den freien Handel werden die CPUs jedoch erst gegen Ende des Jahres gelangen, vermutlich zeitgleich mit den passenden Hauptplatinen. Die Threadripper-PRO-Baureihe 5000 WX umfasst derzeit die folgenden CPU-Modelle, welche den Sockel sWRX8 in Kombination mit dem Chipsatz WRX80 als Unterbau benötigen:
- Ryzen Threadripper PRO 5995WX (64 Zen-3-Kerne/128 Threads; 2,7-4,5 GHz; 280 Watt TDP; 128 PCIe-4.0-Lanes, 8 UDIMM/RDIMM-Kanäle)
- Ryzen Threadripper PRO 5975WX (32 Zen-3-Kerne/64 Threads; 3,6-4,5 GHz; 280 Watt TDP; 128 PCIe-4.0-Lanes, 8 UDIMM/RDIMM-Kanäle)
- Ryzen Threadripper PRO 5965WX (24 Zen-3-Kerne/48 Threads; 3,8-4,5 GHz; 280 Watt TDP; 128 PCIe-4.0-Lanes, 8 UDIMM/RDIMM-Kanäle)
Die bisherige Enthusiasten-Plattform für den Threadripper ohne den Zusatz PRO
verwendet den Sockel sTRX4 und den Chipsatz TRX40, welcher auf vier Speicherkanäle und 64 PCIe-4.0-Lanes limitiert ist. Das dortige Flaggschiff, der Ryzen Threadripper 3990X, bringt es auf 64 Zen-2-Kerne, 128 Threads und Taktraten zwischen 2,9 und 4,3 GHz. Während AMD beim Sockel AM4 auf Langlebigkeit gesetzt hatte, beschränkt sich das Gastspiel des Sockel sTRX4 auf zwei Jahre. Und auch der Sockel sWRX8 dürfte kaum länger durchhalten, weil die Zen-4-Architektur mit DDR5 und PCI-Express 5.0 abermals einen neuen Sockel verlangen wird.