Drillinge: Firefox 103.0, ESR 102.1 und ESR 91.12.0 sind da
Meldung von doelf, Dienstag der 26.07.2022, 16:33:43 UhrGerade wurde der finale Firefox 103.0 zum Download freigegeben, diese Version entspricht dem ersten Finalkandidaten. Zeitgleich wurden auch die ESR-Versionen 102.1 und 91.12.0 veröffentlicht. ESR bedeutet Extended Support Release
, es handelt sich also um Versionen mit einem verlängerten Support-Zeitraum. Wenn sich ein solcher Zeitraum seinem Ende nähert (für die Version 91 ist es am 20. September 2022 soweit), bietet Mozilla die neue und die alte Generation eine Zeitlang parallel an. Der Firefox ESR 91.12.0 ist für Szenarien mit besonders hohen Anforderungen an Stabilität und Kompatibilität gedacht, während es der Firefox ESR 102.1 erlaubt, den bevorstehenden Umstieg auf die neue Generation vorzubereiten.
Neuerungen und Verbesserungen
Durch die Umstellung auf eine moderne Lock-API reagiert der Firefox für macOS auch bei hoher CPU-Auslastung wesentlich schneller. Unter Windows wirkt sich die Option Text vergrößern
, in den Einstellungen unter Erleichterte Bedienung
zu finden, ab sofort auf die gesamte Benutzeroberfläche und alle Inhaltseiten aus, statt nur die Systemschriftgrößen anzuheben. Eine weitere Neuerung für Windows 10 und 11 findet während der Installation statt, denn das Icon des Firefox wird nun an die Taskleiste geheftet. Unter Linux konnten Leistungsdefizite bei WebGL-Operationen beseitigt werden. Diese traten ausschließlich bei der Verwendung von DMA-BUF mit bestimmten Binärtreibern von NVIDIA auf. Quelloffene Treiber sowie Grafiktreiber anderer Anbieter waren von diesem Problem nicht betroffen.
Für die Bild-in-Bild-Funktion (Picture-in-Picture) wurde die Unterstützung von Untertiteln und Beschriftungen auf die Anbieter Funimation, Dailymotion, Tubi, Hotstar und SonyLIV ausgeweitet. Auf Bildschirmen mit hohen Bildwiederholraten (120 Hertz und mehr) läuft der Firefox 103.0 flotter und Pflichtfelder in PDF-Formularen werden ab sofort hervorgehoben. Praktisch ist auch die Tastennavigation der Tab-Werkzeugleiste: Mit Strg+L gelangt man in die Adressleiste, mit Tab, Umschalten+Tab sowie den Pfeiltasten navigiert man durch die Tab-Werkzeugleiste. Zur Auswahl dienen wahlweise die Leertaste oder die Eingabetaste und mit F6 gelangt man zurück zur Webseite.
Korrekturen und geschlossene Sicherheitslücken
Der Firefox 103.0 bringt eine schon lange angekündigte Änderung: Die Unterstützung für die unsicheren SHA-1-Signaturen in Zertifikaten wurde entfernt und lässt sich auch nicht mehr reaktivieren. SHA-1 wurde erstmals im Jahr 2005 geknackt. Seither wurden verschiedene Methoden entwickelt, um den Aufwand zur Kollisionsberechnung massiv zu reduzieren. Eine Korrektur sorgt dafür, dass geschützte Leerzeichen (non-breaking spaces) beim Kopieren von Text aus einem Formularfeld erhalten bleiben. Auf Systemen mit herkömmlichen Festplatten startet der Firefox spürbar schneller.
Der Sicherheitshinweis zum Firefox 103.0 umfasst acht Einträge, darunter zwei von hohem Gefahrenpotential, vier mittelschwere und zwei vergleichsweise harmlose Probleme. Bei den beiden hochgefährlichen Einträge handelt es sich um intern gefundene Speicherfehler im Firefox 102 (CVE-2022-36320) bzw. im Firefox 102 und 102 ESR (CVE-2022-2505), welche sich potentiell zum Einschleusen von Schadcode eignen. Detaillierte Beschreibungen der intern entdeckten Speicherfehler stellt Mozilla nicht zur freien Verfügung.
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