MSI P965 Neo-F (Intel P965) im Test - 5/17
06.02.2007 by doelf
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Das BIOS
Wir haben das MSI P965 Neo-F mit dem BIOS 1.60 vom Dezember getestet. Dieses berichtigt übrigens das Problem, dass wir unser Mainboard nicht stabil in Kombination mit dem Pentium D 805 und DDR2-667 Speicher betreiben konnten, auch die Speicherunterstüzung hat einen guten Schritt nach vorne gemacht. Es handelt sich bereits um das fünfte BIOS, mit dem wir dieses Mainboard getestet haben, und noch immer gibt es ein paar Punkte, welche uns Kopfschmerzen bereiten. Doch zunächst wollen wir uns die Übertaktungs- und Tuningfunktionen ansehen:
CPU, Chipsatz und Spannung:
Während das ASUS P5B-E Plus das Anheben des FSB auf bis zu 650 MHz ermöglicht und Biostar immerhin bis zu 600 MHz zur Auswahl stellt, zieht MSI bereits bei 500 MHz den Schussstrich. MSI setzt die Speicherspannung bei mindestens 1,85 Volt an und bietet hier mit bis zu 2,45 Volt viel Spielraum für Übertaktungsversuche. Zudem offeriert der Hersteller fünf Übertaktungsprofile:
Wir hätten uns über die Angabe der tatsächlichen Übertaktung in Prozent gefreut, denn wofür die militärischen Ränge auch immer stehen mögen, blieb uns im Test verborgen. Mit den Einstellungen Private und Sergeant wurde der Takt nicht angehoben und auch die Testprogramme liefen nicht schneller, dafür wurde das System instabil. Als Captain, Colonel und General arbeitet das Mainboard wieder stabil, aber etwas langsamer als ohne Übertaktung. D.O.T. ist auf unserem Testmuster somit nicht zu gebrauchen.
Kommen wir nun zu den Speichertimings. Auch hier bietet MSI einige Optionen:
Bei der TCL fehlt die Auswahl von 6 Cycles, beim TRCD und der TRP vermissen wir 7 Cycles und während ASUS und Biostar für die TRAS bis zu 18 bzw. 23 Cycles zur Auswahl stellen, bietet MSI maximal 15. Das ist problemtisch, da einige unserer Speicherriegel mit 5-5-5-16 oder 5-5-5-18 prorammiert wurden. Weitere Speicheroptionen fehlen leider völlig. Um den Speichertakt manuell auswählen zu können, muss man zunächst die Timings im Untermenü "Advanced Chipset Features" auf manuell festgelegt haben. Und dann geht der Ärger richtig los, denn egal was wir manuell einstellen, das BIOS legt komplett andere Werte für die TCL und die TRAS an. Wir kommen auf dieses Problem im Rahmen unserer Stabilitätstest noch zu sprechen, doch zunächst werden wir das Mainboard übertakten.
Overclocking-Praxis
Es geht uns bei diesem Test nicht darum, die maximale Taktrate des Prozessors zu ermitteln. Wir wollen vielmehr herausfinden, wie hoch wir den Frontsidebus drücken können, denn dies ist der entscheidende Faktor, wie gut sich ein Mainboard für Übertaktungsversuche eignet. Da wir den Frontsidebus beim ASUS P5B-E Plus und Biostars TForce 965PT problemlos auf über 1800 MHz (4 x 450 MHz) anheben konnten, beginnen wir auch beim MSI P965 Neo-F mit optimistischen 470 MHz, doch damit startet das Mainboard erst gar nicht. Auch mit 450, 425 und 400 MHz haben wir kein Glück, erst mit FSB1500 (4 x 375 MHz) gelingt es uns, Windows zu starten.
Aber leider nutzt der stabile FSB1502 nicht viel, denn das Mainboard startet mit diesen Einstellungen nur kalt, es muss also das Netzteil abgeschaltet werden, um den PC abermals booten zu können. Diese Eigenart verschwand bei unserem Testmuster auch nicht bei Versuchen mit FSB1333 und FSB1200. Zudem wurden unsere manuellen Speichertimings nicht als 5-5-5-15 sondern als 3-5-5-23 umgesetzt - wahrscheinlich ein Grund für die mäßigen Übertaktungsergebnisse. Da wir den Arbeitsspeicher zum Übertakten jedoch auf DDR2-533 (Speicherteiler 1:1) herunterzwingen mussten, blieb uns nichts anderes übrig, als zugleich auch die Timings manuell einzustellen, denn MSI hat die beiden Optionen ja unglücklicherweise aneinander gekoppelt. Unserer Meinung nach eignet sich das MSI P965 Neo-F derzeit nicht für Übertakter.
Overclocking-Praxis: Die Benchmarks
Nun stellt sich noch die Frage, wie sich die Taktsteigerung auf die Benchmarks auswirkt. Zunächst betrachten wir die Speicherbandbreite mit SiSoft Sandra 2007:
SiSoft Sandra 2007.1098: Int Buff'd iSSE2 in MB/s; Float Buff'd iSSE2 in MB/s | ||
Biostar TForce965PT 2,826 GHz DDR2-942 FSB1884 | 7576 7589 | ![]() ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,851 GHz DDR2-950 FSB1900 | 7343 7378 | ![]() ![]() |
MSI P965 Neo-F 3,004 GHz DDR2-751 FSB1502 | 6072 6084 | ![]() ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,933 GHz DDR2-1067 FSB1066 | 5795 5795 | ![]() ![]() |
Intel D975XBX 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 5664 5664 | ![]() ![]() |
Biostar TForce965PT 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 5609 5618 | ![]() ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 5593 5595 | ![]() ![]() |
MSI P965 Neo-F 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 5357 5366 | ![]() ![]() |
Die niedrige TCL und der höhere Prozessortakt lassen das Resultat des MSI P965 Neo-F überraschend gut aussehen. Dennoch bieten ASUS und Biostar deutlich mehr Potential.
Der Videoencoder TMPEGEnc reagiert kaum auf höhere Speicherbandbreiten:
TMPEGEnc 2.512.52.161 - DVD PAL, Highest Quality: in s (niedriger ist besser) | ||
ASUS P5B-E Plus 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 149 | ![]() |
MSI P965 Neo-F 3,004 GHz DDR2-751 FSB1502 | 149 | ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,933 GHz DDR2-1067 FSB1066 | 150 | ![]() |
Biostar TForce965PT 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 150 | ![]() |
MSI P965 Neo-F 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 152 | ![]() |
Intel D975XBX 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 153 | ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,851 GHz DDR2-950 FSB1900 | 154 | ![]() |
Biostar TForce965PT 2,826 GHz DDR2-942 FSB1884 | 155 | ![]() |
Obwohl das MSI P965 Neo-F einen Taktvorteil von 71 MHz hat, kann es sich nicht vom ASUS P5B-E Plus absetzen. Und wie sieht es bei Futuremarks 3DMark06 v102 aus?
Futuremark 3DMark06 v102 | ||
ASUS P5B-E Plus 2,933 GHz DDR2-1067 FSB1066 | 4741 | ![]() |
MSI P965 Neo-F 3,004 GHz DDR2-751 FSB1502 | 4741 | ![]() |
Biostar TForce965PT 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 4732 | ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 4726 | ![]() |
MSI P965 Neo-F 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 4722 | ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,851 GHz DDR2-950 FSB1900 | 4715 | ![]() |
Intel D975XBX 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 4713 | ![]() |
Biostar TForce965PT 2,826 GHz DDR2-942 FSB1884 | 4710 | ![]() |
Futuremarks 3DMark06 v102 ist ebenfalls als CPU-lastig einzustufen und abermals erzielen MSIs P965 Neo-F und das ASUS P5B-E Plus das selbe Resultat. Zuletzt betrachten wir 7-Zip, eine Anwendung, die sehr deutlich auf Speicherbandbreiten reagiert:
7-Zip 4.42 - 451 MByte packen: Single Thread in s; Multi Thread in s | ||
Biostar TForce965PT 2,826 GHz DDR2-942 FSB1884 | 117 | ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,933 GHz DDR2-1067 FSB1066 | 121 | ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,851 GHz DDR2-950 FSB1900 | 124 | ![]() |
Intel D975XBX 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 125 | ![]() |
Biostar TForce965PT 2,933 GHz FSB1066 BIOS 914 | 127 | ![]() |
ASUS P5B-E Plus 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 130 | ![]() |
MSI P965 Neo-F 2,933 GHz DDR2-800 FSB1066 | 145 | ![]() |
MSI P965 Neo-F 3,004 GHz DDR2-751 FSB1502 | 158 | ![]() |
Der Testlauf mit 7-Zip endet für das MSI P965 Neo-F in einem Desaster: Ob übertaktet oder nicht, die rote Platine bekommt die rote Laterne.
Aufgrund seiner zahlreichen Macken können wir das MSI P965 Neo-F nicht für Übertakter empfehlen. Unser Testmuster stellte die manuell gewählten Latenzen für den Arbeitsspeicher falsch ein, das übertaktete Mainboard startete nur, nachdem es zuvor vom Stromnetz getrennt worden war, und die Profile für das dynamische Übertakten blieben wirkungslos. Trotz der BIOS-Version 1.60 hinterläßt das MSI P965 Neo-F leider keinen ausgereiften Eindruck.
1. Intels P965 Chipsatz
2. MSI P965 Neo-F: Lieferumfang, Anschlüsse, Layout #1
3. MSI P965 Neo-F: Layout #2
4. MSI P965 Neo-F: Layout #3
5. BIOS und Overclocking
6. Kompatibilität, Stabilität und Praxisbetrieb
7. Testumgebung, Audio, USB 2.0 und IDE
8. CPU-Leistung (synthetisch)
9. Multithreaded (synthetisch)
10. Datendurchsatz von Speicher und Cache
11. Primzahlen und Pi
12. Raytracing und Rendering
13. Kompression und mp3-Encoding
14. Video-Encoding
15. 3DMark06 und F.E.A.R.
16. Riddick und UT2004
17. Fazit
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