Fazit: Radeon HD 6850
Nachdem NVIDIA seinen Grafikprozessor GeForce GTX 460 auf den Markt gebracht hatte, benötigte AMD in dieser Preisklasse unbedingt einen Nachfolger für den hoffnungslos unterlegenen Radeon HD 5830. Diese Aufgabe erfüllt der Radeon HD 6850 sehr gut, insbesondere weil diese GPU bei aktivierter Kantenglättung weit weniger einbricht. Im Schnitt unserer Benchmarks liegt der Radeon HD 6850 um deutliche 20,6 Prozent vor dem Radeon HD 5830, dabei beläuft sich der Vorsprung ohne Kantenglättung auf 12,7 Prozent und mit Kantenglättung auf 29,4 Prozent.
Der Leistungsvergleich mit unserer GeForce GTX 460 768MB gestaltet sich etwas komplizierter, da MSI den Grafikprozessor um 7,85 Prozent übertaktet hat. Dennoch ist AMDs Radeon HD 6850 um durchschnittlich 5,4 Prozent schneller, im Vergleich mit dem von NVIDIA vorgegebenen Referenztakt sollte sich der Unterschied auf über zehn Prozent belaufen. Ohne Kantenglättung liegen die Frameraten des Radeon HD 6850 knapp 2,7 Prozent über der herstellerseitig übertakteten GeForce GTX 460, mit Kantenglättung sind es 8,4 Prozent.
Neben der besseren 3D-Leistung bietet AMDs Radeon HD 6850 auch einen geringeren Stromverbrauch sowie eine bessere Bildqualität durch optimierte Texturfilter. Weiterhin hat AMD die Anschlüsse (HDMI und DisplayPort) für stereoskopisches 3D aktualisiert und an jeden DisplayPorts kann man nun auch mehrere Bildschirme anschließen. Mit seinem Radeon HD 6850 hat AMD eine gelungene Überarbeitung der ersten DX11-Generation vorgestellt und NVIDIAs GeForce GTX 460 in seine Schranken verwiesen. NVIDIA hat allerdings sogleich reagiert und seine Preise gesenkt, so dass sich AMDs Vorteil wieder relativiert.
Wertung: AMD Radeon HD 6850AMD macht vor, wie man eine Grafikkarte auf Basis des Radeon HD 6850 baut: Das Referenzmodell bietet fünf Bildschirmanschlüsse und überzeugt mit einem moderaten Stromverbrauch. Als wir den für AMD typischen Radiallüfter sahen, befürchteten wir das Schlimmste, doch aufgrund der geringen Drehzahlen bleibt die Radeon HD 6850 überraschend leise. Zudem sorgt AMDs Kühler dafür, dass die Abluft der Grafikkarte das Innere das Computers nicht zusätzlich aufheizt. Leider wird vermutlich kein Hersteller diese aufwändige Umsetzung aufgreifen, so dass diese Wertung leider keinen großen Praxiswert hat.
Wertung: PowerColor Radeon HD 6850Die PowerColor Radeon HD 6850 verwendet ein eigenes Platinendesign und einen anderen Kühler, doch primär scheint sich der Hersteller hierbei auf die Senkung der Herstellungskosten konzentriert zu haben. Im Vergleich zur Referenzkarte von AMD ist der Stromverbrauch gestiegen, der Kühler ist lauter und es gibt einen DisplayPort weniger. Doch da alle anderen im Handel erhältlichen Grafikkarten auf Basis des Radeon HD 6850 auch nicht mehr bieten, ist dies die Realität, die wir tatsächlich kaufen können. PowerColors Radeon HD 6850 kostet bei unserem Partner HiQ-Computer derzeit 169,90 Euro inklusive Mehrwertsteuer und zuzüglich Versandkosten.
Nach massiven Preissenkungen liegen Modelle auf Basis des Radeon HD 5830 auf dem selben Nivau, doch da diese Karten deutlich langsamer sind, gibt es keinen Grund, sie zu kaufen. Anders sieht es bei NVIDIAs GeForce GTX 460 aus: Die MSI N460GTX Cyclone 768D5/OC findet man schon für unter 142 Euro und der Aufpreis der PowerColor Radeon HD 6850 fällt mit zwanzig Prozent für unseren Geschmack zu deutlich aus.
Unser Dank gilt AMD für die Teststellung seines Referenzmodells und HiQ-Computer für die Teststellung der PowerColor Radeon HD 6850.