Wir sind nun am Ende unseres Tests angekommen und müssen aus der Vielzahl von Messergebnissen sinnvolle Empfehlungen herausdestillieren. Da die beiden Plattformen sehr unterschiedlich ausgerichtet sind, fällt der Vergleich nicht ganz einfach. Doch bevor wir ins Detail gehen, möchten wir AMD ein Lob für die gesockelten Kabinis aussprechen. Diese Plattform ist herrlich unkompliziert, erfrischend und eine echte Bereicherung für den Markt!
AMD A4-6300: Preistipp
Auch den A4-4000 hat AMD deutlich beschnitten, doch die billigste APU im Testfeld können wir leider gar nicht empfehlen. Der A4-5300 ist nämlich in allen Belangen überlegen und kostet nur drei Euro mehr. Doch selbst der Griff zum A4-5300 macht keinen Sinn, da man für weitere zwei Euro Aufpreis einen A4-6300 bekommt. Zwischen A4-4000 und A4-6300 liegen somit nur fünf Euro aber auch 700 MHz CPU-Takt und 40 MHz GPU-Takt. Das mag bei einer Bestellung von 10.000 Prozessoren den Ausschlag für den A4-4000 geben, doch für den Endkunden ist dieser Aufpreis gut investiert. Allerdings darf man auch vom A4-6300 keine Wunder erwarten. Obwohl diese APU ihre beiden Kerne mit bis zu 3,9 GHz taktet, zieht sie gegen den nur 2,7 GHz schnellen
Intel Celeron G1620 zumeist den Kürzeren. Dabei ist Intels CPU unter Last deutlich sparsamer, was aber auch am fehlenden AVX liegt. Moderne Befehlssatzerweiterungen wie AVX, FMA3 oder AES-Beschleunigung sucht man bei Intels Prozessor nämlich vergebens. Zudem hat Intel den Grafikkern des Celeron bis zur Grottigkeit kastriert. Doch zurück zum A4-6300, der für seinen Preis eine gute Leistung bietet. Nur beim Übertakten muss diese APU passen.
AMD Athlon 5350: Sehr gut
Drei weitere APUs, namentlich Athlon 5350, A6-5400K und A6-6400K, finden sich in der Preisspanne von 45 bis 50 Euro. Hier ist der Athlon 5350 unser klarer Favorit, denn mit 2,05 GHz ist diese APU auch für den normalen Computeralltag gut gerüstet. Der große Kabini rechnet im Durchschnitt (Multi-Thread) um 54,1 Prozent schneller als der Sempron 3850 und bietet zudem eine um 14,3 Prozent höhere Grafikleistung. Diese bleibt zwar deutlich hinter den A4-Modellen zurück, doch dafür trumpft der Athlon 5350 in den Multi-Thread-Messungen auf und weist in diesen sogar den A6-6400K in seine Schranken. Zugleich fällt sein Lastverbrauch um 24 Watt niedriger aus und man spart beim Kauf des Mainboards nochmals um die zwanzig Euro. Ein positives Bild liefert der Athlon 5350 auch beim Übertakten: Wir konnten seine Taktrate problemlos um 25 Prozent anheben und dabei steigt der Stromverbrauch lediglich um drei Watt an. Nur wenn es ums Spielen geht, sollte man den Athlon 5350 meiden. Seine iGPU ist nicht sonderlich schnell und da nur vier PCIe-2.0-Lanes zur Anbindung einer Grafikkarte zur Verfügung stehen, darf man auch von diesem Ausweg keine großen Leistungssprünge erwarten.
AMD A6-6400K: Gut
Die beste Grafikleistung liefern A6-5400K und A6-6400K, da die Grafikeinheiten dieser APUs mit 192 Stream-Prozessoren ausgestattet sind. Das macht die Grafikkerne zwar noch lange nicht zu Überfliegern, doch zumindest kommen wir in einen Bereich, der für anspruchslosere Spiele ausreicht. Und eines steht fest: Mehr Grafikleistung für weniger Geld bekommt man nirgendwo! Die Frage Trinity oder Richland ist schnell beantwortet: Der A6-6400K kostet nur drei Euro mehr und bietet dafür eine im Durchschnitt (Multi-Thread) um zehn Prozent höhere Rechenleistung sowie 3,5 Prozent mehr Grafikpower. Als K-Modelle (Black Edition) weisen A6-5400K und A6-6400K einen zwischen 8 und 63 wählbaren Multiplikator auf. Doch während wir aus dem A6-5400K nur 400 MHz herauskitzeln konnten, verkraftete der A6-6400K eine Taktsteigerung um 600 bis 800 MHz. Den Grafiktakt des A6-5400K konnten wir nur um 40 MHz anheben, den des A6-6400K hingegen um 150 MHz. Wer also mit dem Gedanken ans Übertakten spielt, sollte den Trinity links liegen lassen und gleich zum Richland greifen. Die hohen Taktraten des A6-6400K fordern zwar ihren Preis in Form eines höheren Stromverbrauchs, doch insgesamt macht diese APU eine gute Figur.