Fazit: Phenom II X4 810AMD positioniert seinen Phenom II X4 810 gegen Intels Core 2 Quad Q8200 und hat damit einen recht leichten Gegner im Visier. Ob synthetischer Leistungstest, Packer oder Video-Encoder, der Phenom II X4 810 dominiert die große Mehrzahl der Testläufe. Lediglich die Audio-Programme Lame und Audacity kann der Core 2 Quad Q8200 für sich entscheiden und beim PDF-Export von OpenOffice liegen beide Prozessoren gleich auf. Die Stärke des Phenom II X4 810 sind jedoch Computerspiele. Hier leidet der Intel-Prozessor an seiner niedrigen Taktrate und dem auf 4 MByte reduzierten Cache. Spiele gehören auch zu den wenigen Testläufen, die von DDR3-Speicher profitieren, doch auch in Kombination mit DDR2-1066 kann der Phenom II X4 810 die Mehrzahl dieser Durchläufe für sich entscheiden. Man sollte von DDR3 derzeit noch keine Wunder erwarten, denn zum einen hat AMD mit seinem Speicher-Controller die Möglichkeiten von DDR2-Modulen weitgehend ausgeschöpft und zum anderen muss man den DDR3-Mainboards noch etwas Reifezeit gönnen. Zudem deutet sich beim Übertakten an, dass der Phenom II das Potential von DDR3 erst oberhalb von 3 GHz ausschöpfen kann.
Im Test erreichten wir ohne Spannungserhöhung und mit herkömmlicher Luftkühlung 3,00 GHz sowie 3,55 GHz mit moderaten 1,40 Volt. Der Phenom II X4 810 hat zwar keinen frei wählbaren Multiplikator, doch das Potential über den Basistakt ist hoch und mit 3,55 GHz erreichen wir das Leistungsniveau des Core 2 Extreme QX9770 - immerhin Intels Spitzenmodell für den Sockel LGA775! An dieser Stelle ein Lob an ASUS: Von der Stabilität und Zuverlässigkeit des ASUS M4A78T-E waren wir beeindruckt. Und das mit der ersten BIOS-Version!
AMD hat mit dem Phenom II einen großen Schritt nach vorne gemacht, was man nicht nur an der höheren Rechenleistung im Vergleich zur ersten Phenom-Generation sieht, sondern insbesondere am gesunkenen Stromverbrauch. Letzten Sommer musste AMD seinen ersten mit 2,6 GHz getakteten Quad-Core Prozessor mit einer TDP von 140 Watt spezifizieren, für die neuen AM3-Modelle Phenom II X4 910 und X4 810 reichen hingegen 95 Watt. Dennoch ist auch der Phenom II noch nicht so sparsam wie Intels Yorkfield Prozessoren, welche sich besser für den HTPC-Einsatz eignen.
AMD nennt für den Phenom II X4 810 einen Preis von 175 US-Dollar, was wir als sehr gutes Angebot betrachten. Derzeit ist der Prozessor noch nicht im Handel verfügbar, was aktuelle Straßenpreise in Höhe von 180 Euro erklärt. Wie gesagt: AMD stellt diese CPU gegen Intels Core 2 Quad Q8200 und der wird bereits ab 150 Euro angeboten. Man sollte abwarten, bis sich der Phenom II X4 910 um die 160 Euro eingepegelt hat und dann zuschlagen. Ob man die CPU dann mit DDR2- oder DDR3-Speicher garniert, ist dann nur noch eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels.
Fazit: Phenom II X3 720 Black EditionWunschgegner des Phenom II X3 720 Black Edition ist laut AMD der Intel Core 2 Duo E8400 und das macht den Vergleich etwas schwerer. Da Intel keine Dreikern-CPUs im Angebot hat, dient ein um 200 MHz höher getakteter Dual-Core Prozessor als Messlatte und das führt dazu, dass der Phenom II X3 720 Black Edition all jene Tests für sich entscheiden kann, bei denen alle drei Kerne genutzt werden. Dies gilt insbesondere für synthetische Messungen, Raytracing und Rendering sowie Nero Vision, wo der Phenom II X3 seinen Dual-Core Mitbewerber deklassiert. Auch 7-Zip, WinRAR, DivX und den Windows Movie Maker kann der Phenom II X3 für sich entscheiden, allerdings liegen hier beide CPUs dicht beisammen. 3DMark06 und Crysis gehen knapp an Intels Core 2 Duo E8400, Assassin's Creed und Company Of Heroes dominiert der Dual-Core Prozessor sogar deutlich. Noch größer ist sein Vorsprung bei Lame, Audacity und OpenOffice.
Beim Übertakten erreichen wir nur magere 3,2 GHz, was möglicherweise die Schwankungen in AMDs noch junger 45-nm-Fertigung wiederspiegelt. Den Intel Core 2 Duo E8400 bringt man hingegen ohne größere Anstrengungen mit FSB1600 auf 3,6 GHz und auch 4,0 GHz sind oft möglich. Beide Prozessoren haben klare Stärken und Schwächen, doch der Phenom II X3 720 Black Edition bietet einen Preisvorteil von 20 US-Dollar. Im Handel findet man diesen Prozessor derzeit zu Straßenpreisen ab 138,50 Euro, während man für Intels Core 2 Duo E8400 ca. 150 Euro einkalkulieren muss. Wir gehen davon aus, dass die Preise des Phenom II X3 720 Black Edition in den nächsten Tagen noch etwas fallen werden. Jeder Benutzer muss für sich abwägen, ob seine Software eher mehr Kerne oder eine höhere Leistung pro Kern benötigt. Sobald alle drei Kerne genutzt werden, ist das Preis-/Leistungsverhältnis des Phenom II X3 720 Black Edition unschlagbar.
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