FazitAntec konnte mit dem Three Hundred Two unsere Erwartungen voll und ganz erfüllen. Dieser Midi-Tower kostet lediglich zehn Euro mehr als das Modell One, fühlt sich aber um zwei Klassen besser an: Einerseits bietet der Three Hundred Two mehr Platz für die Hardware, was man insbesondere bei der Grafikkarte und den Kabeldurchführungen spürt. Zudem können wir eine weitere 3,5-Zoll-Festplatte - insgesamt sind es sechs - verbauen und die unterste Steckkarte darf eine doppelte Slot-Blende besitzen. Andererseits ist das Diktat des Rotstifts kaum zu spüren. Der Three Hundred Two hat richtige Slot-Blenden und die Frontlüfter werden mit vier Schrauben befestigt. Eigentlich Selbstverständlichkeiten, doch der Preisdruck zwang Antec beim One zu unschönen Kompromissen. Wenn wir zwischen diesen beiden Gehäusen wählen müssen, fällt die Entscheidung leicht und lautet: Three Hundred Two!
Laut Hersteller ist das Three Hundred Two "kompromisslos auf Gamer ausgerichtet" und dies können wir bestätigen. Grafikkarten dürfen bis zu 318 mm lang sein und das reicht sogar für einen Riesen wie die MSI HD6970 Lightning 2GB, welche auf stolze 310 mm kommt. Der CPU-Kühler darf bis zu 170 mm hoch sein, genug für aktuelle Top-Modelle wie den be quiet! Dark Rock ProC1 (166 mm). Auch das Versprechen vom "fortschrittlichen Kühlungssystem" kann Antec einlösen. Platz für sechs großformatige Lüfter sowie Staubfilter vor den Frontlüftern und unter dem Netzteil sind hier ein guter Ansatz, doch der optionale 120-mm-Lüfter auf der Rückseite des Mainboards ist für uns das berühmte Tüpfelchen auf dem "i". Nicht nur der Prozessor, auch der Spannungswandler des Mainboards und der Arbeitsspeicher profitieren von dieser Lüfterposition.
Auf unserer Liste finden sich allerdings auch einige Kritikpunkte: So konnten uns die beiden vorinstallierten TwoCool-Lüfter rein gar nicht überzeugen. Sie sind nicht leise, laufen unrund und das Anschlusskabel des 120-mm-Lüfters ist geradezu absurd kurz. Beim 140-mm-Lüfter gibt es zudem kein Tachosignal. Im Lieferumfang vermissen wir den Adapter von USB 3.0 auf einen internen Abgriff der Generation 2.0, welchen wir im Zubehör des günstigeren One vorgefunden hatten. Freunde leiser Rechner werden zudem beklagen, dass Antec weder die Lüfter noch die Festplatten entkoppelt. Andere werden sich am unlackierten Innenraum stören. Letztendlich waren es aber ein paar scharfe Kanten, die den "Editor's Choice" endgültig verhinderten. Im Handel findet man das Antec Three Hundred Two schon für weniger als 60 Euro und damit ist dieses Gamer-Gehäuse ein sehr gutes Angebot!
Unser Dank gilt Antec für die Bereitstellung des Midi-Towers Three Hundred Two.