Vor einer Woche hatten wir uns
sieben preiswerte APUs von AMD angesehen, darunter auch zwei Quad-Core-Modelle für den Sockel AM1. In dieser Woche geht es um den passenden Unterbau für diese Prozessoren aus der Kabini-Familie. Hierzu werden wir uns drei AM1-Mainboards ansehen, wobei das ASUS AM1M-A heute den Anfang macht. In den kommenden Tagen werden dann noch die beiden Hauptplatinen MSI AM1I und Gigabyte GA-AM1M-S2P folgen.
Auch wenn man es aufgrund des Namens nie erraten hätte, ist der AM1 AMDs neuester Sockel. Eigentlich sollte er die Bezeichnung "FS1b" tragen sollen, doch AMD hatte den sperrigen Namen kurz vor der Markteinführung in AM1 geändert. Die Mainboard-Hersteller haben ihre Produktbezeichnungen und Handbücher entsprechend angepasst, doch in AMDs Montageanleitung für den im Lieferumfang der APUs enthaltenen CPU-Kühler wird weiterhin von der Installation auf dem Sockel FS1b gesprochen. Im Handel tauchen zuweilen beide Bezeichnungen auf, was für den Käufer äußerst verwirrend sein kann. Für den Sockel AM1 bietet AMD derzeit vier APUs an, die sich preislich zwischen 25 und 50 Euro bewegen. Das Einstiegsmodell, der Sempron 2650, verfügt nur über zwei Kerne, während die übrigen Varianten mit vier Rechenkernen ausgestattet sind. Allen gemein ist die geringe TDP von lediglich 25 Watt.
Die APUs stammen aus der Baureihe "Kabini", welche AMD im Mai 2013 vorgestellt hatte. Dabei handelte es sich allerdings um die Mobil-Versionen für preiswerte und energieeffiziente Notebooks. Die gesockelten Modelle für Desktop-PCs kamen hingegen erst am 9. April 2014 in den Handel. Und streng genommen handelt es sich bei den Kabinis weder um Prozessoren noch um APUs, sondern um SoCs ("System on a Chip"), also Ein-Chip-Systeme. Diese umfassen neben den CPU-Kernen und einer integrierten Grafikeinheit auch den kompletten Chipsatz, also Northbridge sowie Southbridge. Die Konzentration aller Funktionen in einen einzelnen Chip spart nicht nur Platz, sondern ermöglicht auch sehr preiswerte Mainboards. Keine der drei Hauptplatinen, welche wir im Laufe dieser Woche vorstellen werden, ist teurer als 30 Euro. Die Kühlung gestaltet sich ebenfalls sehr unkompliziert, da es bei dieser Plattform nur noch eine zentrale Hitzequelle gibt.
Alle Kabinis werden mit Strukturgrößen von 28 nm gefertigt und basieren auf AMDs Jaguar-Architektur. Für unsere Mainboard-Tests verwenden wir das leistungsstärkste Modell
Athlon 5350, dessen vier Rechenkerne mit immerhin 2,05 GHz takten. In Hinblick auf die Chipsatz-Komponente unterscheiden sich die Kabinis nicht, so dass die Hauptplatinen unabhängig vom gewählten SoC die gleiche Funktionalität bieten können. Dennoch sind die Mainboards für alle Chipsatzfunktionen nur noch ein Handlanger und so richtet sich unser erster Blick auf den Athlon 5350.