Lieferumfang
Kommen wir nun zum ASUS M3N-HT Deluxe. Mit einem Straßenpreis ab 170 Euro gehört dieses Mainboard zur Oberklasse und so versucht ASUS, die Kunden mit einer umfangreiche Ausstattung zu locken. Im Karton des Mainboards finden sich zahlreiche Kabel, zwei SLI-Bücken für den Zwei- und Drei-Wege-Betrieb sowie ein HDMI-zu-DVI-Adapter.
Hier der Lieferumfang in der Übersicht:
Als Besonderheit verfügt das ASUS M3N-HT Deluxe über den Speicherkühler "Cool Mempipe". Dieser soll die Speichermodule laut Hersteller um 10°C besser kühlen. Ob ASUS hierbei Module ohne oder mit Heatspreader zum Vergleich heranzieht, bleibt allerdings unklar. Da typische Speichermodule für ein Mainboard dieser Preisklasse bereits mit einem Kühlprofil versehen sind, müssten diese Profile zunächst entfernt werden. Dies ist bei vielen Modulen gar nicht möglich, bei allen anderen geht die Garantie verloren.
Obwohl die Verwendung der "Cool Mempipe" eigentlich nur bei Standardspeicher ohne Heatpreader Sinn macht, kann man sich zu diesem Schritt gezwungen sehen, da hohe Speichermodule die Benutzung etlicher CPU-Kühler verhindern. Insbesondere Kühler mit einem 120 mm Lüfter ragen über den ersten DIMM-Slot hinaus und schränken dessen Nutzbarkeit ein. Betrachten wir nun die Montage der "Cool Mempipe".
ASUS umschließt zwei Speichermodule mit Metallprofilen aus Aluminium, auf deren Innenseite sich Wärmeleitpads befinden. Obwohl das gesamte Konstrukt kupferfarben eloxiert wurde, bestehen nur die beiden Heatpipes tatsächlich aus Kupfer. Je eine Heatpipe pro Speicherriegel führt die Abwärme zu den Kühlblechen, welche auf dem Northbridge-Kühler verschraubt werden. Leider verzichtet der Hersteller darauf, eine nennenswerte Wäremübertragung zwischen der "Cool Mempipe" und dem Kühlerkonstrukt auf dem Chipsatz herzustellen. Zwischen den miteinander verschraubten Kühlern befindet sich weder ein Wärmeleitpad noch Wärmeleitpaste, sondern ein Luftraum. ASUS hat die verzierte Mitte des Northbridge-Kühlers nämlich niedriger ausgeführt als dessen Ränder.
Am Ende bleibt mehr Schein als Sein, denn auch bei der Ausrichtung der Heatpipes muss ASUS Kompromisse eingehen. Eigentlich funktionieren Heatpipes als Steigleitungen und arbeiten mit der Schwerkraft. Doch wenn die Heatpipes der Chipsatzkühlung nach oben zeigen, sind die der "Cool Mempipe" zwangsläufig entgegengesetzt orientiert. Somit steckt hinter der auf den ersten Blick schlecht umgesetzten Wärmeübertragung zwischen Chipsatz- und Speicherkühler vermutlich eine Absicht: Hier soll verhindert werden, dass die Abwärme des Chipsatzes die Speichermodule zusätzlich aufheizt.