In den letzten Wochen haben wir drei Mainboards auf Basis des 785G Chipsatzes von AMD getestet und heute stellen wir das dritte dieser Mainboards vor. Es handelt sich um das ASUS M4A785TD-V Evo, welches uns zwischendurch ein paar Kopfschmerzen bereitet hatte. Diese Hauptplatine bietet zwei PEG-Steckplätze für Grafikkarten und erlaubt etwas, was AMD für seinen 785G Chipsatz gar nicht vorgesehen hatte: Den CrossFire-Betrieb von zwei Grafikkarten.
Natürlich besitzt auch das ASUS M4A785TD-V Evo eine Grafikeinheit vom Typ ATi Radeon HD 4200, die bereits DirectX 10.1 unterstützt und der 128 MByte dedizierter DDR3-Speicher zur Seite stehen. Neben einem analogen VGA-Ausgang bietet das Mainboard auch die digitalen Bildschirmanschlüsse DVI und HDMI inklusive des digitalen Kopierschutzes HDCP und der digitalen Audio-Ausgabe. Wie wird sich das ASUS M4A785TD-V Evo gegen MSIs 785G E53 und das ECS A785GM-M schlagen?
Der AMD 785G Chipsatz
Am vierten August dieses Jahres hatte AMD seinen 785G Chipsatz vorgestellt, der eine Weiterentwicklung des 780G ist und auf preisbewußte Kunden zielt. Nach wie vor wird der Chipsatz mit Strukturgrößen von 55 nm gefertigt und auch die Zahl der Transistoren ist nur geringfügig gestiegen. Nannte AMD für den 780G noch 205 Millionen, so spricht der Hersteller diesmal von "mehr als 205 Millionen".
Quelle: AMD
Die Anbindung der Northbridge an den Prozessor findet über HyperTransport 3.0 mit bis zu 20,8 GB/s statt. Bei AMD sitzt der Speicher-Controller nicht im Chipsatz sondern in der CPU, so dass Prozessor und Mainboard darüber entscheiden, ob DDR2 oder DDR3 unterstützt wird.
Northbridge | AMD 780G | AMD 785G | AMD 790GX |
HyperTransport | 3.0 | 3.0 | 3.0 |
PCI-Express | 2.0 | 2.0 | 2.0 |
PEG Lanes | 16 | 16 | 16 8+8 |
PCIe Lanes | 6+4 | 6+4 | 6+4 |
CrossFireX | nein | nein | ja |
Hybrid CrossFire | ja | ja | ja |
Weitere Geräte finden via PCI-Express 2.0 Anschluss. Der Grafikkarte stehen hierbei volle 16 Lanes zur Verfügung, die sich allerdings nicht auf zwei Grafikkarten verteilen lassen. Daher hat ASUS vier der sechs Lanes, welche für andere Erweiterungskarten zur Verfügung stehen, für den zweiten PEG-Slot verwendet. Von Hause aus lässt sich die IGP mit einer Grafikkarte koppeln (ATI Hybrid Graphics), was natürlich nur bei sehr leistungsschwachen Modellen Sinn macht. Die Southbridge ist über vier PCI-Express-Lanes mit der Northbridge verbunden, ihr steht damit eine Bandbreite von 1 GB/s zur Verfügung.
Southbridge | AMD SB700 | AMD SB710 | AMD SB750 |
SATA 3 Gb/s Laufwerke | 6 | 6 | 6 |
ATA133 Laufwerke | 2 | 2 | 2 |
RAID Modi | 0, 1, 0+1, JBOD | 0, 1, 0+1, JBOD | 0, 1, 5, 0+1, JBOD |
LAN | - | - | - |
USB 2.0 Ports | 12 | 12 | 12 |
PCI Slots | 6 | 6 | 6 |
HD Audio | ja | ja | ja |
ACC | nein | ja | ja |
Als Southbridge bieten sich gleich drei Modelle an, wobei die meisten Mainboard-Hersteller - so auch ASUS beim M4A785TD-V Evo - zur SB710 greifen werden, welche eine leicht überarbeitete SB700 ist. AMD hat hierbei kleinere Fehler beseitigt und "Advanced Clock Calibration" hinzugefügt. ACC wurde bisher nur von der teureren SB750 unterstützt und soll durch eine direkte Verbindung zwischen CPU und Southbridge höhere Übertaktungen ermöglichen.
Wer RAID 5 benötigt, muss auch weiterhin zur SB750 greifen, denn die SB710 bietet lediglich RAID-0, RAID-1 und RAID-0+1 sowie AHCI und JBOD. Dies ist aber schon deutlich mehr, als man auf der Intel-Plattform in diesem Preissegment erwarten kann, denn dort gehört RAID gar nicht zur Grundausstattung.