FazitDas ASUS M4A785TD-V Evo macht optisch viel her, doch am Ende unseres Tests bleiben gemischte Gefühle. Während ECS und MSI die CPU-Kerne mit vier Phasen versorgen, verbaut ASUS einen Wandler mit acht Phasen, die +12V-Buchse hat indes nur vier Kontakte. Unter Volllast auf vier Kernen (TDP 125W) bewährt sich diese aufwändige Umsetzung, bei Halblast können wir keine Vorteile erkennen und im Leerlauf steigt der Stromverbrauch sogar an. Der Wandler und die auffälligen Kühler können sich auch beim Übertakten nicht in Szene setzen, hier erreicht das M4A785TD-V Evo nur den zweiten Rang. Mit den 128 MByte DDR3-1333 SidePort Memory, auf die ECS und MSI verzichtet haben, kann ASUS die Leistung der Radeon HD 4200 um fünf bis sechs Prozent verbessern, doch für anspruchsvolle Spiele reicht die 3D-Leistung bei weitem nicht aus. Der Grafikspeicher macht sich somit zwar positiv bemerkbar, doch letztenendes ist es vergebene Liebesmüh.
Etwas besser steht es um den zweiten PEG-Steckplatz, denn obwohl dieser lediglich mit vier Lanes angebunden ist, halten sich die Leistungseinbußen durch die auf ein Viertel beschnittene Bandbreite in Grenzen. Lediglich zwei bis sechs Prozent verliert unsere Raden HD 4870 X2, so dass der Aufbau einer CrossFire-Konfiguration durchaus sinnvoll ist. Auf der anderen Seite bleiben nur zwei PCI-Express-Lanes für weitere Geräte übrig, so dass ASUS den Firewire-Controller über PCI anbinden muss und nur einen PCIe-x1-Steckplatz anbieten kann. Wir bevorzugen eine schnelle Grafikkarte und können auf die Kombination von zwei mittelschnellen Modellen verzichten, aber an dieser Stelle setzt jeder Anwender eigene Prioritäten und daher soll diese Umsetzung auch nicht nachteilig für das ASUS M4A785TD-V Evo gewertet werden.
Anders sieht dies bei den Instabilitäten aus, welche uns beim Test dieser Hauptplatine geplagt hatten. Eine Absturzursache scheint das neue BIOS 0506 behoben zu haben, die zweite konnten wir auf eine inkompatible Festplatte zurückführen. Das ASUS M4A785TD-V Evo mag Maxtors Maxline III nur im IDE-Betrieb, denn mit AHCI konnten wir reproduzierbar einen Bluescreen provozieren. Es sieht so aus, als sei das Problem auf diese eine Baureihe beschränkt, doch möglicherweise gibt es auch mit anderen SATA-Geräten Probleme. Im Fall von Abstürzen sollte man daher versuchsweise auf den IDE-Betrieb zurückschalten. Bleibt noch die unbefriedigende Lüfterregelung, die sich nur auf den CPU-Lüfter anwenden lässt und die in unserem Fall einen lächerlichen Regelbereich von 300 U/min erlaubte. MSI hat dies besser gelöst und ermöglicht auch eine Drehzahlreduzierung der Gehäuselüfter, ECS bietet sogar volle PWM-Kontrolle für alle angeschlossenen Lüfter. Für den Einsatz im Wohnzimmer ist das ASUS M4A785TD-V Evo unserer Meinung nach kaum geeignet und Freunde leiser Computer sollten lieber nach einer anderen Hauptplatine Ausschau halten.
Der günstige Preis von 72 Euro, die gute Performance und die vorbildliche Speicherkompatibilität reißen das Ruder in letzter Sekunde zugungsten des ASUS M4A785TD-V Evo herum und wir bewerten diese Hauptplatine mit "Gut".
Unser Dank gilt: