In den letzten Wochen haben wir drei Mainboards auf Basis des 785G Chipsatzes von AMD getestet und heute stellen wir das dritte dieser Mainboards vor. Es handelt sich um das ASUS M4A785TD-V Evo, welches uns zwischendurch ein paar Kopfschmerzen bereitet hatte. Diese Hauptplatine bietet zwei PEG-Steckplätze für Grafikkarten und erlaubt etwas, was AMD für seinen 785G Chipsatz gar nicht vorgesehen hatte: Den CrossFire-Betrieb von zwei Grafikkarten.
Natürlich besitzt auch das ASUS M4A785TD-V Evo eine Grafikeinheit vom Typ ATi Radeon HD 4200, die bereits DirectX 10.1 unterstützt und der 128 MByte dedizierter DDR3-Speicher zur Seite stehen. Neben einem analogen VGA-Ausgang bietet das Mainboard auch die digitalen Bildschirmanschlüsse DVI und HDMI inklusive des digitalen Kopierschutzes HDCP und der digitalen Audio-Ausgabe. Wie wird sich das ASUS M4A785TD-V Evo gegen MSIs 785G E53 und das ECS A785GM-M schlagen?
Der AMD 785G Chipsatz
Am vierten August dieses Jahres hatte AMD seinen 785G Chipsatz vorgestellt, der eine Weiterentwicklung des 780G ist und auf preisbewußte Kunden zielt. Nach wie vor wird der Chipsatz mit Strukturgrößen von 55 nm gefertigt und auch die Zahl der Transistoren ist nur geringfügig gestiegen. Nannte AMD für den 780G noch 205 Millionen, so spricht der Hersteller diesmal von "mehr als 205 Millionen".
Quelle: AMD
Die Anbindung der Northbridge an den Prozessor findet über HyperTransport 3.0 mit bis zu 20,8 GB/s statt. Bei AMD sitzt der Speicher-Controller nicht im Chipsatz sondern in der CPU, so dass Prozessor und Mainboard darüber entscheiden, ob DDR2 oder DDR3 unterstützt wird.
Northbridge | AMD 780G | AMD 785G | AMD 790GX |
HyperTransport | 3.0 | 3.0 | 3.0 |
PCI-Express | 2.0 | 2.0 | 2.0 |
PEG Lanes | 16 | 16 | 16 8+8 |
PCIe Lanes | 6+4 | 6+4 | 6+4 |
CrossFireX | nein | nein | ja |
Hybrid CrossFire | ja | ja | ja |
Weitere Geräte finden via PCI-Express 2.0 Anschluss. Der Grafikkarte stehen hierbei volle 16 Lanes zur Verfügung, die sich allerdings nicht auf zwei Grafikkarten verteilen lassen. Daher hat ASUS vier der sechs Lanes, welche für andere Erweiterungskarten zur Verfügung stehen, für den zweiten PEG-Slot verwendet. Von Hause aus lässt sich die IGP mit einer Grafikkarte koppeln (ATI Hybrid Graphics), was natürlich nur bei sehr leistungsschwachen Modellen Sinn macht. Die Southbridge ist über vier PCI-Express-Lanes mit der Northbridge verbunden, ihr steht damit eine Bandbreite von 1 GB/s zur Verfügung.
Southbridge | AMD SB700 | AMD SB710 | AMD SB750 |
SATA 3 Gb/s Laufwerke | 6 | 6 | 6 |
ATA133 Laufwerke | 2 | 2 | 2 |
RAID Modi | 0, 1, 0+1, JBOD | 0, 1, 0+1, JBOD | 0, 1, 5, 0+1, JBOD |
LAN | - | - | - |
USB 2.0 Ports | 12 | 12 | 12 |
PCI Slots | 6 | 6 | 6 |
HD Audio | ja | ja | ja |
ACC | nein | ja | ja |
Als Southbridge bieten sich gleich drei Modelle an, wobei die meisten Mainboard-Hersteller - so auch ASUS beim M4A785TD-V Evo - zur SB710 greifen werden, welche eine leicht überarbeitete SB700 ist. AMD hat hierbei kleinere Fehler beseitigt und "Advanced Clock Calibration" hinzugefügt. ACC wurde bisher nur von der teureren SB750 unterstützt und soll durch eine direkte Verbindung zwischen CPU und Southbridge höhere Übertaktungen ermöglichen.
Wer RAID 5 benötigt, muss auch weiterhin zur SB750 greifen, denn die SB710 bietet lediglich RAID-0, RAID-1 und RAID-0+1 sowie AHCI und JBOD. Dies ist aber schon deutlich mehr, als man auf der Intel-Plattform in diesem Preissegment erwarten kann, denn dort gehört RAID gar nicht zur Grundausstattung.
Die Radeon HD 4200
Die Northbridge 785G enthält den neuen Grafikkern ATI Radeon HD 4200 (RV620), welcher erstmals DirectX 10.1 und das Shader Modell 4.1 in Form einer integrierten Chipsatzgrafik bietet. Der Hersteller des Mainboards kann die IGP mit eigenem Grafikspeicher versehen, welchen AMD als "Performance Cache" bzw. "SidePort Memory" bezeichnet. ASUS hat sein M4A785TD-V Evo mit 128 MByte DDR3-1333 ausgestattet, welche als Grafikspeicher dienen. Wird mehr Grafikspeicher benötigt, wird dieser vom Arbeitsspeicher genommen. Es bietet sich daher an, das Mainboard ebenfalls mit Modulen vom Typ DDR3-1333 zu bestücken.
Wie beim 790GX und 780G Chipsatz umfasst der Grafikkern 40 Stream-Prozessoren und wie beim 780G taktet er mit bescheidenen 500 MHz. Solange wir die Taktrate im BIOS nicht anheben, möglich sind bis zu 1000 MHz, ist die mit 700 MHz laufende Radeon HD 3300 des AMD 790GX also auch weiterhin etwas schneller.
IGP | AMD 780G | AMD 785G | AMD 790GX |
Grafikprozessor | Radeon HD 3200 | Radeon HD 4200 | Radeon HD 3300 |
IGP-Takt in MHz | 500 | 500 | 700 |
Stream-Prozessoren | 40 | 40 | 40 |
DirectX | 10 | 10.1 | 10 |
Shader Model | 4.0 | 4.1 | 4.0 |
Dual Display | ja | ja | ja |
HDMI | 1.2 | 1.3 | 1.2 |
Display Port | ja | ja | ja |
HDCP | ja | ja | ja |
Videowiedergabe | 720p/1080i | 720p/1080p | 720p/1080i |
Deutlich interessanter als die 3D-Beschleunigung ist daher der Unified Video Decoder (UVD) in der Version 2.0, der mehr als einen Videostream beschleunigen (H.264/AVC, VC-1, MPEG-1, MPEG-2 und DivX) kann und somit PiP (Picture in Picture) ermöglicht. Die IGP entlastet den Prozessor bis zu einer Auflösung von 1080p (Full-HD) und kümmert sich auch um das Upscaling von geringeren Auflösungen sowie Bildverbesserungen bei Schärfe, Kontrast und Farbe.
HD Noise Reduction; Quelle: AMD
AMDs Radeon HD 3300 und HD 3200 zeigten unter Windows XP eine recht schwache 2D-Leistung, so dass Bildbearbeitungen und Flash-Animationen und selbst lange Texte den Bildaufbau deutlich ausbremsen konnten. Die Treiber-Updates der letzten Monate haben diese Problematik gelindert, aber nicht gelöst. Die Radeon HD 4200 fühlt sich zwar besser an, doch die drei Grafiklösungen sind sehr eng miteinander verwand und so konnten unsere Kollegen von Planet3DNow die magere 2D-Performance auch mit der Radeon HD 4200 nachweisen. Je nach Betriebssystem und Anwendung empfiehlt es sich daher, eine Grafikkarte nachzurüsten. Wir haben unter Windows Vista Ultimate 64 Bit getestet und dort verhielt sich die Radeon HD 4200 vorbildlich.
Der Lieferumfang
Die Preise des ASUS M4A785TD-V Evo beginnen bei 72 Euro und somit knapp unterhalb des MSI 785G E53, welches nur einen PEG-Steckplatz für Grafikkarten besitzt. Der Lieferumfang ist dennoch recht ansehnlich:
Neben den Treibern befinden sich auf der DVD noch Programme zum Übertakten sowie die Software "Express Gate". Express Gate ist ein Mini-Linux, welches der Benutzer optional auf der Festplatte installieren kann und welches den Zugriff aufs Internet innerhalb weniger Sekunden ermöglicht. Da das M4A785TD-V Evo keinen Disketten-Controller besitzt, konnte ASUS dieses Kabel einsparen. Wir vermissen allerdings Slotbleche mit weiteren USB- oder Firewire-Buchsen.
Die Anschlüsse
Womit wir bei den Anschlüssen wären: Betrachten wir zunächst die externen Aus- und Eingänge im ATX-Panel. Hier finden wir eine PS/2-Buchse für ältere Tastaturen, sechs USB-2.0-Anschlüsse, einen optischen SPDIF-Digitalausgang und die drei Bildschirmausgänge VGA, DVI und HDMI.
Weiter geht es mit je einem eSATA-, Firewire und Gigabit-LAN-Port sowie sechs analogen Audio-Buchsen.
Intern reihen sich am unteren Rand des PCB die Header für die Audio-Buchsen des Gehäuses (schwarz), ein Kontaktreihe für einen optionalen parallelen Anschluss (schwarz), ein schwarzer Abgriff für weitere Firewire-Ports sowie drei blaue Header für die USB-2.0-Anschlüsse Nummer sieben bis zwölf. Unten rechts befinden sich die Kontakte für das Gehäuse (weiß), darüber eine ATA133-Buchse (blau) sowie fünf SATA-Ports (ebenfalls blau).
ASUS hat darauf verzichtet, die Laufwerksanschlüsse abzuwinklen, was die Verkabelung etwas komplizierter macht. Insbesondere die Buchse für das Flachkabel der PATA-Geräte liegt recht ungünstig. Taster für die Funktionen Reset, Power und CLEAR-CMOS, wie wir sie bei MSI und ECS vorgefunden haben, gibt es ebenfalls nicht.
Das Layout #1
Die Trendfarbe für das PCB ist definitiv schwarz. MSIs 785G E53 setzt ebenso auf diesen Trend wie das ECS A785GM-M und auch ASUS geht beim M4A785TD-V Evo auf Nummer sicher. Zum Schwarz gesellen sich diverse Blautöne für die Steckplätze, Anschlüsse und Kühlkörper.
Das Layout des M4A785TD-V Evo hat ASUS klassisch umgesetzt: Der Spannungswandler befindet sich zwischen Prozessor und Anschlusspanel, er umfasst acht Phasen für die CPU-Kerne sowie zwei Phasen für die in der CPU befindlichen Speicher- und HyperTransport-Controller. MSI und ECS stellen den Kernen lediglich vier Phasen zur Seite. Ebenso wie MSI verbaut auch ASUS nur eine ATX+12V-Buchse mit vier Kontakten, lediglich ECS bietet einen EPS+12V-Anschluss mit acht Kontakten.
Auf dem Chipsatz und dem Spannungswandler finden sich vergleichsweise große Kühlprofile mit wellenförmig geschwungenen Finnen. ASUS hat definitiv die elegantesten Kühler verbaut und das Profil auf der Northbridge wurde sogar zweifarbig eloxiert. Ob diese Form zu einer besseren Wärmeabfuhr beiträgt, darf allerdings bezweifelt werden. Dem Radeon HD 4200 Grafikkern hat ASUS immerhin 128 MByte DDR3-1333 SidePort Memory zur Seite gestellt, MSI und ECS haben darauf verzichtet.
Die vier DIMM-Slots liegen recht dicht am CPU-Sockel, so dass es bei ausladenden CPU-Kühlern zu Problemen kommen kann. Wie üblich werden die äußeren Speichersockel zuerst bestückt, so dass man lediglich bei den inneren Modulen auf eine geringe Bauhöhe achten muss.
Das Layout #2
Im der unteren Hälfte der Platine befinden sich die Steckplätze für Erweiterungskarten sowie zahlreiche Anschlüsse. ASUS hat das M4A785TD-V Evo mit sechs von sieben möglichen Steckplätzen ausgestattet:
Als einziger unserer drei Testkandidaten bietet das M4A785TD-V Evo zwei Steckplätze für PCI-Express-Grafikkarten an, doch der AMD 785G Chipsatz unterstützt nur eine Grafikkarte. Daher wurde auch nur der obere (blaue) PEG-Slot mit vollen 16 Lanes angebunden, während der untere (weiße) mit vier Lanes Vorlieb nehmen muss. Wie sich dies auf die 3D-Performance auswirkt, werden wir uns im Rahmen der Benchmarks genauer ansehen. Hybrid-Crossfire, also ein Tandem aus der IGP und einer leistungsschwachen Grafikkarte, ist ebenfalls möglich.
Da ASUS die Laufwerksanschlüsse nicht abgewinkelt hat, schieben sich lange Grafikkarten wie unsere Radeon HD 4870 X2 zwischen den PATA- und SATA-Kabeln hindurch. Dies erschwert nicht nur die Verkabelung, sondern birgt auch das Risiko, dass sich eines der Kabel in den Lüfter des Grafikkartenkühlers verirrt.
Wo wir gearde von Lüftern sprechen: Der Anschluss für einen Gehäuselüfter liegt gleich hinter den SATA-Buchsen. Ein zweiter Lüfteranschluss findet sich zwischen dem ATX-Anschlusspanel, dem Spannungswandler und dem obersten Steckplatz.
Leider hat ASUS keine Regelung für diese beiden Lüfter implementiert, nur der Lüfter des CPU-Kühlers kann geregelt werden. Das hat in unserem Fall jedoch alles andere als gut funktioniert, weshalb wir im Kapitel "Probleme" auf diese Thematik genauer eingehen müssen.
Das Layout #3
Rechts neben den Steckplätzen für Erweiterungskarten erblicken wir einen großen Chip mit der Aufschrift "VIA VT6308P". Hierbei handelt es sich um einen Firewire-Controller mit zwei Ports, der über PCI angebunden ist.
MSI und ECS setzen bei Firewire bereits auf PCI-Express-Lösungen, doch eine solche konnte ASUS nicht nutzen. AMD hat zwar sechs Lanes für weitere Geräte bereitgestellt, doch vier davon hat der Hersteller für den zweiten PEG-Steckplatz verwendet. Eine weitere nutzt der PCI-Express-x1-Slot und die sechste der Gigabit-LAN-Controller Realtek RTL8112L, der auf folgendem Foto oben rechts zu sehen ist.
Auf der linken Seite des Fotos sehen wir den HD-Audio-Codec VIA VT1708S, den ASUS derzeit auf zahlreichen, zumeist preiswerteren, Mainboards verbaut. Wir kennen diesen Chip bereits vom ASUS M4A78T-E, wo er ganz brauchbare Ergebnisse geliefert hatte.
Insgesamt macht das ASUS M4A785TD-V Evo einen recht guten Eindruck, nur die Laufwerksanschlüsse hat der Hersteller nicht optimal angeordnet. Da sich dieses Mainboard sehr gut für einen HTPC eignen würde, finden wir es zudem ungeschickt, dass ASUS auf eine Regelung der Gehäuselüfter verzichtet hat. Zudem fragen wir uns, ob 8+2 Phasen für ein AMD 785G basierendes Mainboard nicht ein wenig übertrieben sind und ob der Steckplatz für die zweite PCI-Express-Grafikkarte wirklich Sinn macht.
Das Testsystem im Überblick
Anfang des Jahres stand uns für AM3-Tests lediglich der mit 2,6 GHz getaktete AMD Phenom II X4 810 zur Verfügung, doch zwischenzeitlich hat AMD auch schnellere Prozessoren auf den Markt gebracht, so dass wir nun mit einem 3,2 GHz schnellen AMD Phenom II X4 955 Black Edition testen können. Als Grafikkarte dient uns abermals eine ATi Radeon HD 4870 X2, die preiswerten Mainboards werden in diesem Test folglich mit recht anspruchsvollen Komponenten konfrontiert.
Soundcheck
ASUS setzt in letzter Zeit recht häufig auf Audio-Lösungen von VIA und auch auf dem M4A785TD-V EVO finden wir den HD-Audio-Codec VT1708S der taiwanesischen Firma. Im Gegensatz hierzu greifen ECS und MSI auf den Hersteller Realtek zurück, wobei ECS auf den preiswerten Codec ALC888S setzt, während MSI den teureren ALC889 verbaut. Der ALC889 ermöglicht einen Signal-Rauschabstand von 108 dB bei der Wiedergabe und 104 dB bei der Aufnahme, während man sich beim ALC888S mit 97 bzw. 90 dB begnügen muss. Dies zeigt sich auch bei unserer Messung:
RMAA 6.2.3 24-Bit/192kHz | ASUS M4A785TD-V EVO | ECS A785GM-M | MSI 785G-E53 |
Frequency response, dB Bezugsfrequenz: 40Hz,15KHz (geringer=besser) | +0,04;-0,53 | +0,54;-0,23 | +0,47;-0,21 |
Noise level, dBA Eigen-Rauschpegel (niedriger=besser) | -88,8 | -84,8 | -100,1 |
Dynamic range, dBA Dynamik-Bereich (größer=besser) | 87,7 | 84,7 | 100,0 |
Total Harmonic Distortion (Klirrfaktor) % (niedriger=besser) | 0,032 | 0,0056 | 0,0063 |
Intermodulation distortion, % (niedriger=besser) | 0,035 | 0,013 | 0,009 |
Stereo crosstalk, dB Übersprechen (niedriger=besser) | -83,1 | -79,7 | -85,9 |
Bei dieser Messung kommt ein Schleife zwischen dem analogen Stereo-Aus- und Eingang zum Einsatz. Während MSI eine extrem gute Umsetzung präsentiert und es nur beim Übersprechen Spielraum für Verbesserungen gibt, beschränkt sich das ASUS lediglich auf gute Werte. Beim Mainboard von ECS muss man weitere Abstriche in Kauf nehmen, dennoch bietet auch das ECS A785GM-M einen ordentlichen Klang. Tonangebend ist allerdings MSIs 785G-E53.
Taktraten
Der Blick auf die Standardtaktraten lohnt sich diesmal wieder, denn ASUS packt knapp ein MHz auf den Basistakt von 200 MHz:
MSI setzt den Takt um 0,5 MHz zu hoch an und ECS bleibt 0,4 MHz unter der Vorgabe von 200 MHz.
Taktraten | ASUS M4A785TD-V EVO | ECS A785GM-M | MSI 785G-E53 |
CPU Idle in MHz | 803,5 | 798,3 | 802,1 |
CPU Idle in Volt | 0,960 | 0,960 | 0,992 |
CPU Last in MHz | 3214,1 | 3193,2 | 3207,9 |
CPU Last in Volt | 1,296 | 1,328 | 1,384 |
Basistakt in MHz | 200,9 | 199,6 | 200,5 |
Speichertakt in MHz | 669,6 | 665,2 | 668,4 |
Zwischen dem ASUS M4A785TD-V EVO und dem ECS A785GM-M liegen unter Last somit immerhin 20,9 MHz, verglichen mit dem MSI 785G-E53 beläuft sich der Rückstand auf 14,7 MHz. Bei der Betrachtung der Benchmarks darf man diesen Taktunterschied nicht aus den Augen verlieren.
Stromverbrauch
AMD hat den Stromverbrauch seiner Vierkern-Prozessoren durch den Umstieg auf die 45-nm-Fertigung deutlich senken können, doch ein wesentlicher Faktor für eine energieeffiziente Plattform ist die Hauptplatine. Was nutzt eine sparsame CPU, wenn sich das Mainboard als Energieschleuder entpuppt? Bei der Prüfung des Stromverbrauchs verwenden wir die Grafikeinheit des Chipsatzes und verzichten auf eine Grafikkarte.
Das ASUS M4A785TD-V Evo senkt die Taktrate des Prozessors auf 803,5 MHz und auch die Spannung wird auf 0,960 Volt reduziert. Der Spannungswandler mit seinen 8+2 Phasen arbeitet im Leerlauf jedoch nicht allzu sparsam:
Stromverbrauch Idle in Watt, niedriger ist besser | ||
MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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Das "grünste" Mainboard kommt von MSI, da es wenige Phasen besitzt und diese nach Bedarf zu und abschalten kann. Es folgt das ECS A785GM-M, welches ebenfalls vier Phasen verwendet. ASUS verbaut 8+2 Phasen und das ist im lastfreien Betrieb von Nachteil.
Nun werden wir nach und nach die Kerne der Prozessoren mit dem Tool Core2MaxPerf 1.3 auslasten:
Stromverbrauch Last 1 Thread; 2 Threads in Watt, niedriger ist besser | |||
ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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Unter Last wendet sich das Blatt: Während wir bei Auslastung zweier Kerne ein recht ausgeglichenes Bild sehen, können sich die beiden Hauptplatinen von ASUS unter Volllast auf allen vier Kernen klar von ihren Mitbewerbern absetzen. Welches der Mainboards im Alltag das sparsamste ist, hängt vornehmlich von der Last und somit vom Nutzerverhalten ab.
SiSoft Sandra 2009 SP4 Arithmetik
Bevor wir uns Anwendungen und Spielen zuwenden, werden wir einige synthetische Benchmarks durchführen. Deren Ergebnisse geben zwar lediglich einen groben Anhaltspunkt für die tatsächliche Performance im Alltagsbetrieb, doch sie eignen sich gut als Maßstab dafür, was wir in den anderen Messungen maximal erwarten dürfen.
SiSoft Sandra 2009 SP4 Arithmetik: Dhrystone iSSE4.2 in GIPS; Whetstone iSSE3 in GFLOPS | |||
ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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Bereits im ersten Test sind die Unterschiedliche deutlicher, als wir erwartet hatten. Obige Ergebnisse geben das Mittel aus fünf Messläufen wieder. Zwei der Platinen erreichen bessere Werte im Dhrystone, die beiden anderen im Whetstone.
SiSoft Sandra 2009 SP4 Multimedia
Wir bleiben bei SiSoft Sandra 2009 SP4 und den synthetischen Messungen, betrachten nun aber typische Multimedia-Berechnungen.
SiSoft Sandra 2009 SP4 Multimedia: Integer x16 iSSE4.1; Fließkomma x8 iSSE2; Double x4 iSSE2 in MPixel/s | ||||
MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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Diesmal sehen wir keine nennenswerten Leistungsunterschiede und diese waren bei CPU-lastigen Tests auch kaum zu erwarten, denn es kommt ja in allen Durchläufen ein und der selbe Prozessor zum Einsatz.
SiSoft Sandra 2009 SP4 Kryptographie
Kryptographie, also die Ver- und Entschlüsselung von Daten, ist eine weitere Disziplin, welche SiSoft Sandra 2009 messen kann. Getestet wird mit einer AES256 (Advanced Encryption Standard) Verschlüsselung und dem Secure Hash Algorithm (SHA256).
SiSoft Sandra 2009 SP4 Kryptographie: AES256; SHA256 in MB/s | |||
ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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Wir bemerken eine kleine Schwäche des ECS A785GM-M beim Hashing, ansonsten bleibt das Feld weitgehend ausgeglichen.
SiSoft Sandra 2009 SP4 Speicherbandbreite
Durch die Integration des Speicher-Controllers in die CPU bietet AMDs Phenom II die besten Vorraussetzungen, um schnellen DDR3-Speicher effizient in Szene zu setzen.
SiSoft Sandra 2009 SP4 Speicherbandbreite: Integer Buff'd iSSE2; Fließkomma Buff'd iSSE2 in GB/s | |||
ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1600CL8/2Ch |
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MSI 785G-E53 DDR3-1600CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1600CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A78T-E DDR3-1600CL8/2Ch |
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Während das ASUS M4A785TD-V EVO mit dem BIOS 0501 bei DDR3-1333 noch den Kürzeren zog, liefert das Mainboard mit dem BIOS 0506 nun Bestwerte in beiden Durchläufen. MSI liegt ganz knapp vor ECS, während das ASUS M4A78T-E nur im DDR3-1333-Durchlauf überzeugt und mit unseren DDR3-1600 Modulen ein absolut indiskutables Ergebnis zeigt. Hier scheint sich ein Fehler ins BIOS eingeschlichen zu haben, denn zuvor lagen die Werte auch bei diesem Mainboard deutlich höher.
Cinebench 10 64-Bit: Rendering
Mit dem Benchmark Cinebench 10 kann man die Leistung des PC im Zusammenspiel mit der professionellen 3D-Software Cinema4D testen. Wir verwenden die 64-Bit Variante dieser Software und messen die Rendering-Performance.
Cinebench 10 64-Bit Rendering: 4 Threads; 1 Thread in CB | |||
ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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Cinebench geht überraschend an das ECS A785GM-M, während das teure ASUS M4A78T-E diesmal das Nachsehen hat.
POV-Ray 3.70 Beta 29 64-Bit: Raytracing
Bei POV-Ray handelt es sich um einen kostenlosen Raytracer, welcher ein offizielles Benchmark-Script beinhaltet. Wir verwenden die 64-Bit Variante der Software und testen mit einem sowie vier Threads.
POV-Ray 3.70 Beta 29 64-Bit: 4 Threads; 1 Thread in PPS | |||
ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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Man könnte sagen "der Takt macht die Musik", doch bei POV-Ray geht es ums Raytracing. Egal: Das Mainboard mit der höchsten Taktrate setzt sich durch, während dem sehr konservativ getakteten ECS A785GM-M nur der letzte Rang bleibt.
WinRAR 3.80: Packen
Ein weit verbreiteter Packer, welcher mehr als zwei Prozessorkerne auslasten kann, ist WinRAR. Wir packen die 587 MByte große SPECViewPerf10-Suite und stoppen die Zeit.
WinRAR 3.80 Packen: X Threads; 1 Thread in s - geringere Werte sind besser | |||
MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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Das heitere Wechselspiel geht weiter und diesmal übernimmt das MSI 785G-E53 die Spitze des Feldes, da beim Mehrkernbetrieb des Packers neben der reinen Taktrate auch der Speicherdurchsatz eine Rolle spielt.
OpenOffice.org 3.0.0: PDF-Export
Kommen wir nun zu einer Office-Anwendung. OpenOffice.org ist eine komplette, quelloffene Office-Suite und wir werden ein Text-Dokument (ODT, 96,8 MByte) mit aufwändigem Layout und zahlreichen Fotos als PDF exportieren. Die exportierte PDF-Datei hat eine Größe von 11,6 MByte. Wir stoppen die Zeit, welche OpenOffice.org für diese alltägliche Büroaufgabe benötigt.
OpenOffice.org 3.0.0: PDF-Export in s - geringere Werte sind besser | ||
MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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Nach zehn Messläufen steht fest: Das MSI 785G-E53 bietet für OpenOffice das beste Gesamtpaket. Beim ECS A785GM-M fällt die Bearbeitungszeit um 5,9 Prozent länger aus.
Windows Movie Maker: Video-Encoding
Als Video-Software verwenden wir den Windows Movie Maker, welcher zum Lieferumfang von Windows Vista Ultimate gehört. Dieses Programm kann mehr als zwei Kerne benutzen. Wir konvertieren eine 120 Sekunden lange Videosequenz von MPEG2 (720x526, 29,97 fps) in Windows Media HD1080p - und stoppen die Zeit.
Windows Movie Maker: Encoding in s - geringere Werte sind besser | ||
ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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Filme sind die Spezilität des ASUS M4A78T-E, möglicherweise spielt hier aber auch die andere Southbridge eine Rolle. Bei den drei 785G-Platinen kann sich das MSI 785G-E53 um ca. eine Sekunde von seinen Mitbewerbern absetzen.
Lame 3.98.2: Audio-Encoding
Lame ist ein beliebter, quelloffener Audio-Encoder, mit dem wir eine 78:13 Minuten lange Audio-Datei (WAV, 16 Bit, 44,1 kHz, 789 MByte) in MP3 (320 kbps, 44,1 KHz) umwandeln. Wir verwenden die Qualitätseinstellung VHQ (Very High Quality). Lame nutzt in diesem Test lediglich einen Thread.
Lame 3.98.2: Encoding in s - geringere Werte sind besser | ||
ASUS M4A785TD-V EVO DDR3-1333CL8/2Ch |
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MSI 785G-E53 DDR3-1333CL8/2Ch |
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ASUS M4A78T-E DDR3-1333CL8/2Ch |
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ECS A785GM-M DDR3-1333CL8/2Ch |
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Die von Lame benötigte Arbeitszeit spiegelt die unterschiedlichen Taktraten vortrefflich wieder:
Street Fighter IV (DX9): 1280 x 1024
Obwohl Capcom die Windows-Version von Street Fighter IV erst im Juli 2009 auf den Markt gebracht hat, ist bei diesem klassischen Prügelspiel nichts von DirectX 10 zu sehen. Die comic-artige Grafik ist zwar durchaus gelungen, aber anspruchslos. Beim offiziellen Benchmark von Street Fighter IV laufen insgesamt vier Tests. Drei davon sind typische Kämpfe und der vierte ist eine Ansicht verschiedener Kämpfer, die im Kreis stehen, während die Kamera diese umfährt.
Wir haben alle Qualitätseinstellungen auf "hoch" und Soft Shadow auf "Maximum" gesetzt, dennoch reicht für dieses Spiel auch preiswerte Hardware voll und ganz aus. Wir beginnen mit einer moderaten Auflösung von 1280 x 1024 Bildpunkten und verzichten auf Kantenglättung sowie anisotrophe Filterung der Texturen. Wie werden sich die IGPs schlagen?
Street Fighter IV in fps (1280 x 1024, kein AA, hoch/max) | |||
ASUS M4A78T-E Radeon HD 4870 X2 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4870 X2 PCIe x16 |
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MSI 785G-E53 Radeon HD 4870 X2 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4870 X2 PCIe x4 |
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ECS A785GM-M Radeon HD 4870 X2 |
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ASUS M4A78T-E Radeon HD 3300 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4200 |
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ECS A785GM-M Radeon HD 4200 |
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MSI 785G-E53 Radeon HD 4200 |
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Verwenden wir die Radeon HD 4870 X2, sehen wir bei allen Mainboards extrem hohe Frameraten, wobei ASUS seine Mitbewerber um ein paar Frames überbietet. Wenn die Grafikkarte im zweiten PEG-Slot des ASUS M4A785TD-V EVO steckt, welcher nur mit vier Lanes angebunden ist, verlieren wir lediglich zwei Prozent an Leistung. Da hatten wir eigentlich einen deutlicheren Einbruch erwartet.
Kommt die IGP zum Einsatz, schneidet das ASUS M4A78T-E am besten ab, da die Radeon HD 3300 des AMD 790GX immerhin 200 MHz schneller taktet als die Radeon HD 4200 des AMD 785G. Im 785G-Vergleich liegen ECS und MSI gleich auf und zugleich 0,69 fps hinter dem ASUS M4A785TD-V EVO. Ursache hierfür ist der Umstand, dass ECS und MSI auf SidePort Memory verzichtet haben, während sich auf dem ASUS M4A785TD-V EVO immerhin 128 MByte dedizierter DDR3-1333 Grafikspeicher befinden. Dieser bringt eine Leistungssteigerung um 5,7 Prozent, doch ein bißchen mehr als viel zu wenig ist auch nicht genug.
Street Fighter IV (DX9): 1920 x 1200
Nachdem sich die Grafikkerne der Chipsätze bereits bei der niedrigen Auflösung blamiert haben und völlig inakzeptable Frameraten zeigten, tritt diesmal nur die Radeon HD 4870 X2 an. Wir erhöhen die Auflösung auf 1920 x 1200 Pixel und verwenden achtfache Kantenglättung sowie einen 16-fachen Texturfilter.
Street Fighter IV in fps (1920 x 1200, 8x AA, 16x AF hoch/max) | ||
ASUS M4A78T-E Radeon HD 4870 X2 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4870 X2 PCIe x16 |
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ECS A785GM-M Radeon HD 4870 X2 |
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MSI 785G-E53 Radeon HD 4870 X2 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4870 X2 PCIe x4 |
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Obwohl der Abstand bei dieser anspruchsvolleren Auflösung geschmolzen ist, bleiben die Mainboards von ASUS auch weiterhin vorne. Beim ASUS M4A785TD-V EVO messen wir abermals die Performance beider PEG-Steckplätze, aufgrund der vier Lanes verlieren wir im unteren Slot gut zwei Prozent an Leistung.
Tom Clancy's HAWX (DX10.1): 1280 x 1024
Aus dem Hause Ubisoft stammt das Spiel Tom Clancy's HAWX, es handelt sich hierbei eine Flugsimulation bzw. besser gesagt ein Luftkampfspiel. Mit fünfzig Flugzeugtypen fliegt man über reale Landschaften und Städte in fotorealistischer Darstellung, die mit Hilfe hochauflösender Satellitendaten erstellt wurden.
HAWX unterstützt DirectX 10.1. Bei den DX10-Einstellungen haben wir alle Optionen inklusive der Umgebungs-Absorption auf "hoch" gestellt, dennoch erzielen wir ohne Kantenglättung sehr ordentliche Frameraten - mit der Grafikkarte.
Tom Clancy's HAWX in fps (1280 x 1024, kein AA, Qualität=Hoch, DirectX 10.1) | ||
ASUS M4A78T-E Radeon HD 4870 X2 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4870 X2 PCIe x16 |
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MSI 785G-E53 Radeon HD 4870 X2 |
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ECS A785GM-M Radeon HD 4870 X2 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4870 X2 PCIe x4 |
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ASUS M4A78T-E Radeon HD 3300 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4200 |
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ECS A785GM-M Radeon HD 4200 |
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MSI 785G-E53 Radeon HD 4200 |
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Bei Tom Clancy's HAWX schneiden die beiden Mainboards von ASUS wieder ein wenig besser ab und liegen 2 bis 3 fps vor den Platinen von ECS und MSI. Die Verwendung des unteren PEG-Slots kostet uns beim ASUS M4A785TD-V EVO diesmal knapp fünf Prozent Leistung bzw. 6 fps.
Dies entspricht übrigens genau der Framerate, welche wir mit der IGP auf diesem Mainboard erreichen. ECS und MSI sind noch ein Frame langsamer, da ihnen das Sideband-Memory fehlt. Die Radeon HD 3300 des ASUS M4A78T-E ist hingegen ein Frame schneller, da sie 200 MHz höher taktet und ebenfalls eigenen Speicher besitzt.
Tom Clancy's HAWX (DX10.1): 1920 x 1200
Die IGPs wurden genug gequält, beschränken wir uns auf die Grafikkarte. Abermals steigern wir die Auflösung auf 1920 x 1200 Pixel und aktivieren die achtfache Kantenglättung.
Tom Clancy's HAWX in fps (1920 x 1200, kein AA, Qualität=Hoch, DirectX 10.1) | ||
ASUS M4A78T-E Radeon HD 4870 X2 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4870 X2 PCIe x16 |
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MSI 785G-E53 Radeon HD 4870 X2 |
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ECS A785GM-M Radeon HD 4870 X2 |
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ASUS M4A785TD-V EVO Radeon HD 4870 X2 PCIe x4 |
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Erst bei 1920 x 1200 Bildpunkten kann das MSI 785G-E53 den Vorteil der ASUS-Platinen bei den Spielen brechen und zieht mit dem ASUS M4A785TD-V EVO gleich. Im unteren PEG-Steckplatz des ASUS M4A785TD-V EVO läuft unsere Radeon HD 4870 X2 diesmal gut sechs Prozent langsamer, doch der Nachteil aufgrund der geringeren Bandbreite hält sich in Grenzen und wird für schwächere Grafikkarten kaum eine Rolle spielen.
Stabilitätsprobleme
Das ASUS M4A785TD-V Evo war das erste der drei Mainboards, das auf unsere Testplattform kam, und ist nun zugleich das letzte, das sie nun wieder verlässt. Wir haben unseren Test mit dem BIOS 0501 begonnen und dann über das BIOS 0505 bis zum BIOS 0506 fortgeführt, da wir mit einigen Problemen zu kämpfen hatten. Zuweilen sahen wir den Bluescreen "Interrupt exception not handled", zumeist nach einem Warmstart, gelegentlich aber auch unter Last. Dieser Fehler trat insgesamt dreimal mit dem BIOS 0501 auf, mit dem BIOS 0505 und 0506 sind wir ihm nicht begegnet. Während dieser Fehler nur sporadisch auftrat, können wir einen anderen mit allen drei BIOS-Versionen reproduzieren.
Hierzu bauen wir eine SATA-1-Festplatte der Baureihe Maxtor MaxLine III ein, versetzten den Controller in den AHCI-Betrieb und starten unter Windows eine Anwendung, die Daten von dieser Festplatte liest. Nach wenigen Minuten sehen wir einen Bluescreen des Typs "Kernel Data Inpage Error", der auf eine fehlerhafte Festplatte, einen fehlerhaften Controller oder ein defektes Kabel hindeutet. Wir haben die Festplatte gegen ein baugleiches Modell getauscht und das Kabel gewechselt, doch der Fehler blieb. Auffällig war zudem, dass der Controller nach einem solchen Absturz kein Laufwerk mehr finden konnte.
Erst nachdem wir das System für mehrere Sekunden vom Strom getrennt hatten, konnten wir den Computer wieder erfolgreich starten. Sobald die Maxtor MaxLine III statt im AHCI-Betrieb als normales IDE-Laufwerk genutzt wurde, verhielt sie sich hingegen vorbildlich und so sehr wir uns auch anstrengten, das ASUS M4A785TD-V Evo wollte nicht mehr abstürzen. Wir haben das Mainboard daraufhin mit weiteren Festplatten getestet und hatten mit einer Samsung HD160JJ und einer Seagate Barracuda 7200.11 500GB keinerlei Probleme im AHCI-Betrieb. Die Ursache der Abstürze scheint folglich eine Inkompatibilität mit der Maxtor MaxLine III zu sein.
Treiberprobleme
Wir hatten den Audio-Treiber für VIAs HD-Codec nicht von der DVD installiert sondern gleich die neuere Version v7400a von der ASUS-Supportseite heruntergeladen. Obwohl sich das Setup fehlerfrei ausführen ließ, konnte der Treiber nicht geladen werden. Erst nachdem wir den Treiber v7200 von der DVD aufgespielt und dann eine manuelle Einbindung der Version v7400a vorgenommen hatten, konnten wir auch den aktualisierten Treiber nutzen.
SmartFan-Probleme
Normalerweise findet man im BIOS eines ASUS-Mainboards umfangreiche Optionen zur Lüfterregelung. Beim M4A785TD-V Evo ist das anders, denn hier lässt sich lediglich der CPU-Lüfter regeln und auch das funktioniert eher schlecht als recht. Obwohl wir einen 4-Pin-Anschluss vorfinden, kann man im BIOS lediglich die Anlaufspannung, die Anlauftemperatur und die Temperatur, bei der die volle Drehzahl erreicht wird, einstellen.
Insbesondere die Anlaufspannung ist in diesem Zusammenhang absurd, denn bei vier Kontakten erwarten wir Pulsweitenmodulation und dabei liegen gründsätzlich +12 Volt an. Die Drehzahlminderung wird durch das Pulsen dieser Spannung erreicht, dies bedeutet dass die +12 Volt nicht kontinuierlich anliegen. Im BIOS können wir aber nur Werte von +4,0 bis +6,0 Volt einstellen und dabei ergeben sich Lüfterdrehzahlen zwischen 1.180 und 1.283 U/min, ungeregelt rotiert unser Lüfter mit 1480 U/min. Ein Regelbereich von 300 U/min ist jedoch extrem mager und disqualifiziert das ASUS M4A785TD-V Evo für den HTPC-Einsatz im Wohnzimmer.
CrossFire X
Das M4A785TD-V Evo verfügt zwar über zwei PEG-Steckplätze für PCI-Express Grafikkarten, doch ASUS spricht nicht über CrossFire X. Funktioniert das Koppeln zweier leistungsstarker Grafikkarten überhaupt?
Ja, wir konnten eine Radeon HD 4870 X2 und eine Radeon HD 4870 erfolgreich zu einem CrossFire-Gespann verbinden und damit die 3D-Leistung steigern. Der zweite PEG-Steckplatz ist also nicht nur Zierat sondern erfüllt auch einen Zweck. Die Warnung auf obigen Screenshot bezieht sich darauf, dass die beiden gekoppelten Grafikkarten nicht optimal zueinander passen.
Speicherkompatibilität
Nach allen Problemen, die wir mit dieser Hauptplatine hatten, freuen wir uns mitteilen zu können, dass die Speicherkompatibilität des ASUS M4A785TD-V Evo hervorragend ist. Keines der anderen Mainboards kam so gut mit den im Test verwendeten Modulen und deren Kombination zurecht wie das M4A785TD-V Evo. Die Stabilität des Systems haben wir unter Windows Vista Ultimate 64-Bit mit Core2MaxPerf und Tom Clancy's HAWX getestet. Während Core2MaxPerf mit zwei Threads lief, beschäftigte HAWX die beiden übrigen Kerne sowie die Radeon HD 4870 X2. Die Laufzeit pro Konfiguration lag bei 12 Stunden.
Stabilitätstest: Core2MaxPerf + HAWX | |||
Speicher | MHz | Timings | Ergebnis |
Corsair TR3X6G1600C8D 2x 2 GByte | 667@1,50V | 8-8-8-24 1T | stabil |
Corsair TR3X6G1600C8D 2x 2 GByte | 800@1,65V | 8-8-8-24 1T | stabil |
Qimonda IMSH1GU03A1F1C-10F 2x 1 GByte | 667@1,50V | 8-8-8-24 1T | stabil |
Super Talent W1600UX2G9 2x 1 GByte | 667@1,70V | 8-8-8-24 1T | stabil |
Super Talent W1866UX2G8 2x 1 GByte | 667@1,70V | 8-8-8-24 1T | stabil |
Qimonda IMSH1GU03A1F1C-10F 2x 1 GByte | 667@1,50V | 8-8-8-24 1T | stabil |
Corsair TR3X6G1600C8D 2x 2 GByte | |||
Super Talent W1600UX2G9 2x 1 GByte | 667@1,70V | 8-8-8-24 1T | stabil |
Super Talent W1866UX2G8 2x 1 GByte |
Insbesondere die Module von Super Talent erwiesen sich für die Mitbewerber als harte Nuss. Das MSI 785G E53 konnte diese Speicherriegel nur paarweise betreiben und das ECS A785GM-M verweigerte den Betrieb sogar gänzlich. Haut ab, ASUS, saubere Arbeit!
Übertakten
Beim Übertakten versuchen wir den maximal möglichen Basistakt zu finden. Zugleich bemühen wir uns, die erlaubten Taktraten von CPU, Arbeitsspeicher und HyperTransport-Anbindung so wenig wie möglich zu überschreiten. Wir verwenden die Standardspannungen, was natürlich keine neuen Rekorde zulässt. Aber wir wollen schließlich die Grundvoraussetzung für ein stabiles Übertakten untersuchen und nicht welches der Mainboards die höchsten Spannungen liefert.
Maximaler Basistakt in MHz | ||
MSI 785G-E53 1,368V |
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ASUS M4A785TD-V EVO 1,392V |
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ECS A785GM-M 1,376V |
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Standardtakt |
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Mit dem MSI 785G-E53 erreichen wir 260,5 MHz, was einer Taktsteigerung um 30,25 Prozent entspricht. Das ASUS M4A785TD-V EVO liegt knapp dahinter und erreicht 255 MHz bzw. einen Zugewinn von 27,5 Prozent. Schlusslicht ist das ECS A785GM-M: Sein Maximaltakt von 244,5 MHz entspricht lediglich einer Verbesserung um 22,25 Prozent. Ohne die massive Erhöhung der CPU-Spannung ist das Übertaktungspotential dieser Hauptplatine eher bescheiden.
Dabei mussten wir für den Arbeitsspeicher 400 MHz einstellen, woraus aufgrund des höheren Basistaktes reale 510 MHz bzw. DDR3-1020 wurden. Mit 533 MHz blieb der Bildschirm beim Bootversuch schwarz.
Bei Standardtakt der CPU konnten wir den Speicher problemlos als DDR3-1600 mit Latenzen von CL8-8-8-24 betreiben. Entsprechende Messergebnisse finden sich ja in den Benchmarks.
Das ASUS M4A785TD-V EVO ist ein brauchbares Mainboard für Übertaker, aufgrund der großen Kühler und des aufwändigen Wandlers hatten wir jedoch noch etwas mehr erwartet.
Express Gate
Auf der DVD finden wir das Mini-Linux Express Gate, welches im Vergleich zu eJIFFY von ECS ausgereifter und umfangreicher ist. Genau wie eJIFFY muss auch Express Gate unter Windows installiert werden. Danach aktiviert man die entsprechende Option im BIOS und kann beim Start des Computers wählen, ob man ins BIOS möchte oder Express Gate bzw. das primäre Betriebssystem laden will.
Express Gate ist nach ca. zehn Sekunden geladen und besitzt eine sehr reduzierte Benutzeroberfläche, auf der man sich schnell zurechtfindet.
Zu den Programmen gehören ein Webbrowser...
...ein Bildbetrachtung...
...eine Chatsoftware...
...sowie die beliebte Kommunikationssoftware Skype:
Ob viele Benutzer von Express Gate Gebrauch machen werden, wagen wir in Frage zu stellen. Das Mini-Linux ist in jedem Fall eine nette Beigabe und wird sicherlich auch den einen oder anderen Fan finden.
FazitDas ASUS M4A785TD-V Evo macht optisch viel her, doch am Ende unseres Tests bleiben gemischte Gefühle. Während ECS und MSI die CPU-Kerne mit vier Phasen versorgen, verbaut ASUS einen Wandler mit acht Phasen, die +12V-Buchse hat indes nur vier Kontakte. Unter Volllast auf vier Kernen (TDP 125W) bewährt sich diese aufwändige Umsetzung, bei Halblast können wir keine Vorteile erkennen und im Leerlauf steigt der Stromverbrauch sogar an. Der Wandler und die auffälligen Kühler können sich auch beim Übertakten nicht in Szene setzen, hier erreicht das M4A785TD-V Evo nur den zweiten Rang. Mit den 128 MByte DDR3-1333 SidePort Memory, auf die ECS und MSI verzichtet haben, kann ASUS die Leistung der Radeon HD 4200 um fünf bis sechs Prozent verbessern, doch für anspruchsvolle Spiele reicht die 3D-Leistung bei weitem nicht aus. Der Grafikspeicher macht sich somit zwar positiv bemerkbar, doch letztenendes ist es vergebene Liebesmüh.
Etwas besser steht es um den zweiten PEG-Steckplatz, denn obwohl dieser lediglich mit vier Lanes angebunden ist, halten sich die Leistungseinbußen durch die auf ein Viertel beschnittene Bandbreite in Grenzen. Lediglich zwei bis sechs Prozent verliert unsere Raden HD 4870 X2, so dass der Aufbau einer CrossFire-Konfiguration durchaus sinnvoll ist. Auf der anderen Seite bleiben nur zwei PCI-Express-Lanes für weitere Geräte übrig, so dass ASUS den Firewire-Controller über PCI anbinden muss und nur einen PCIe-x1-Steckplatz anbieten kann. Wir bevorzugen eine schnelle Grafikkarte und können auf die Kombination von zwei mittelschnellen Modellen verzichten, aber an dieser Stelle setzt jeder Anwender eigene Prioritäten und daher soll diese Umsetzung auch nicht nachteilig für das ASUS M4A785TD-V Evo gewertet werden.
Anders sieht dies bei den Instabilitäten aus, welche uns beim Test dieser Hauptplatine geplagt hatten. Eine Absturzursache scheint das neue BIOS 0506 behoben zu haben, die zweite konnten wir auf eine inkompatible Festplatte zurückführen. Das ASUS M4A785TD-V Evo mag Maxtors Maxline III nur im IDE-Betrieb, denn mit AHCI konnten wir reproduzierbar einen Bluescreen provozieren. Es sieht so aus, als sei das Problem auf diese eine Baureihe beschränkt, doch möglicherweise gibt es auch mit anderen SATA-Geräten Probleme. Im Fall von Abstürzen sollte man daher versuchsweise auf den IDE-Betrieb zurückschalten. Bleibt noch die unbefriedigende Lüfterregelung, die sich nur auf den CPU-Lüfter anwenden lässt und die in unserem Fall einen lächerlichen Regelbereich von 300 U/min erlaubte. MSI hat dies besser gelöst und ermöglicht auch eine Drehzahlreduzierung der Gehäuselüfter, ECS bietet sogar volle PWM-Kontrolle für alle angeschlossenen Lüfter. Für den Einsatz im Wohnzimmer ist das ASUS M4A785TD-V Evo unserer Meinung nach kaum geeignet und Freunde leiser Computer sollten lieber nach einer anderen Hauptplatine Ausschau halten.
Der günstige Preis von 72 Euro, die gute Performance und die vorbildliche Speicherkompatibilität reißen das Ruder in letzter Sekunde zugungsten des ASUS M4A785TD-V Evo herum und wir bewerten diese Hauptplatine mit "Gut".
Unser Dank gilt: