Am zweiten Ostertag präsentieren wir den Test eines zweiten Mainboards auf Basis von Intels neuem Chipsatz Z77. Es handelt sich um das Micro-ATX-Modell ASUS Maximus V Gene, welches sich mit einer vorbildlichen Ausstattung und umfassenden Übertaktungsoptionen an anspruchsvolle Spieler und Übertakter richtet. Als Mitglied der ROG-Familie soll es seinen Käufern trotz kompakter Abmessungen keine Kompromisse abverlangen.
Intel Z77 - USB 3.0 und PCI-Express 3.0Anfang 2011 schickte Intel die ersten
Sandy-Bridge-CPUs in den Handel und während die Prozessoren durchweg für Begeisterung sorgten, zeigten sich viele Kunden von den zur Auswahl stehenden Chipsätzen enttäuscht. Zum einen musste man zwischen dem Übertakten des Prozessors (P67) und der Verwendung der integrierten Grafikeinheit (H67) wählen, zum anderen sorgte ein Fehler in den SATA-Ports für Ungemach. Erst der im Mai 2011 nachgeschobene
Z68 wurde zum unangefochtenen Herrscher des Sockel LGA1155. Bis jetzt, denn der neue Z77 schickt sich an, den Z68 zu beerben!
Genau wie der Z68 erlaubt auch der Z77 die Nutzung des im Prozessor integrierten Grafikkerns, das Übertakten desselben sowie eine Taktsteigerung bei den CPU-Kernen und dem Arbeitsspeicher. Der Z77 besteht aus einem einzelnen Chip, der in erster Linie die Funktionen einer Southbridge umfasst. Nach wie vor gibt es acht PCIe-Lanes der zweiten Generation, die mit der vollen Bandbreite von 500 MB/s pro Richtung arbeiten, sowie sechs SATA-Ports, von denen lediglich zwei SATA 6 Gb/s beherrschen. Dafür bietet Intel die RAID-Modi 0, 1, 5, 10 sowie SSD-Caching (Smart Response Technology).
Eine echte Neuerung stellt die Integration von USB 3.0 in den Chipsatz dar. Der Z77 umfasst vier USB-Anschlüsse der dritten Generation sowie zehn USB-2.0-Ports. Ärgerlich ist hierbei der Umstand, dass Intel seine USB-3.0-Treiber ausschließlich für Windows 7 anbietet. Die Benutzer von Windows Vista und XP gehen somit leer aus oder müssen sich eine zusätzliche Controller-Karte kaufen. An der Speicheranbindung ändert sich nichts, da der Speicher-Controller bei Intel im Prozessor sitzt. Somit bleibt es bei zwei Kanälen mit maximal zwei Modulen pro Kanal. Im Zusammenspiel mit Prozessoren der
Sandy-Bridge-Familie erlaubt Intel offiziell nur DDR3-1333, erst die kommenden Ivy-Bridge-CPUs wird Intel bis DDR3-1600 freigegeben. Werden diese Taktvorgaben überschritten, betrachtet Intel dies als Übertaktung.
Als weitere Neuerung bewirbt MSI PCI-Express 3.0. Mit PCIe 3.0 verdoppelt sich die maximale Bandbreite auf 1 GB/s pro Lane und Richtung. Einer Grafikkarte, die über 16 Lanes angebunden ist, stehen insgesamt 32 GB/s zur Verfügung. Die 16 PCIe-3.0-Lanes zur Anbindung der Grafikkarten stecken allerdings nicht im Chipsatz, sondern im Prozessor. Und da die Sandy-Bridge-Generation nur PCIe 2.0 bietet, gibt es PCIe 3.0 nur beim Einsatz einer Ivy-Bridge-CPU. Intels Z77 kann die 16 Lanes auf eine (16/0/0), zwei (8/8/0) oder drei (8/4/4) Grafikkarten verteilen. Die zuletzt genannte Kombination kann allerdings nicht in Verbindung mit Sandy-Bridge-Prozessoren genutzt werden. Für das ASUS Maximus V Gene spielt sie keine Rolle, denn diese Hauptplatine im Micro-ATX-Format besitzt nur zwei Steckplätze für Grafikkarten. Neben AMDs CrossFire und NVIDIAs SLI unterstützt das Maximus V Gene auch Lucids Virtu Universal MVP.