Übertakten: Multiplikator
Ja, wir haben es gut: Unser Core i7 Extreme 965 erlaubt die freie Wahl des Multiplikators, doch die meisten Käufer werden sicherlich keine 1000 Euro für einen Prozessor ausgeben. Somit werden wir nur kurz auf die Übertaktung per Multiplikator eingehen und anschließend mit dem Basistakt herumspielen. Beim Intel Extreme DX58SO und MSI Eclipse SLI erreichten wir mit dem Multiplikator 27 einen Takt von 3,60 GHz, der - eine Anhebung der maximalen Stromstärke und Abwärme vorrausgesetzt - stabil und ohne Throttling lief. Unser Testmuster des ASUS P8T Deluxe hatte im Lieferzustand einen Multiplikator von 30 eingestellt und startete die CPU mit 4,0 GHz. Damit kamen wir ins BIOS und konnten Memtest86+ fehlerfrei ausführen, doch Windows Vista 64-Bit blieb beim Start in einer Endlosschleife hängen.
Wir konnten das Mainboard sogar mit 4,26 GHz (32x 133,33 MHz) starten, doch Memtest86+ fror sofort ein und bereits beim Start ging die Leistungsaufnahme des Systems über 200 Watt hinaus. Eine stabile Taktrate erreichten wir mit 3,86 GHz (da ASUS den Basistakt zu hoch ansetzt, kommen wir tatsächlich auf 3,90 GHz) und einem Multiplikator von 29. Der Arbeitsspeicher läuft als DDR3-1333CL8 und das Mainboard legt am Prozessor 1,432 Volt an - das sind immerhin 0,13 Volt mehr als MSI beim Eclipse SLI einstellt und dürfte somit den größeren Spielraum erklären.
Übertakten: Basistakt
Mit dem Basistakt hatten wir bisher so unsere Probleme. Mit den frühen BIOS-Versionen des Intel Extreme DX58SO und MSI Eclipse SLI kamen wir nicht allzu weit, erst der DIP-Schalter auf dem Eclipse SLI verhalf uns zu 166 MHz, was den Core i7 965 zusammen mit einem Multiplikator von 23 auf 3,83 GHz brachte. Beim ASUS P6T Deluxe hatten wir etwas mehr Glück und ein ausgereifteres BIOS, welches den Start mit einem Basistakt von 190 MHz ermöglichte. Zusammen mit einem Multiplikator von 20 kamen wir ins BIOS und konnten Memtest86+ starten, doch innerhalb weniger Sekunden kam es zum Reboot.
Mit 20x 185 MHz brachten wir den Prozessor auf stabile 3,70 GHz. Der QPI-Link taktete dabei mit 3,33 GHz (6666 MT/s) und der Arbeitsspeicher wurde als DDR3-1113CL8 betrieben. Wir mussten die DRAM Bus Voltage auf 1,60 Volt anheben und die QPI/DRAM Core Voltage auf 1,225 Volt, das Mainboard schickte 1,328 Volt auf den Prozessor. Damit war diese Übertaktung in Bezug auf den Stromverbrauch und die Abwärme deutlich harmloser als unser Versuch mit dem Multiplikator.
Übertakten: Stromverbrauch
Gib dem Core i7 Volt und er wird zur Kochplatte! Das ist kein Scherz, sondern eine Warnung. Schauen wir uns doch einfach einmal an, wieviel das übertaktete System gesoffen hat:
Cinebench 10 64-Bit multithreaded Rendering in 100CB vs Stromverbrauch 8 Threads in Watt | |||
ASUS P6T Deluxe 3,90GHz turbo29 DDR3-1333CL8/3Ch |
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ASUS P6T Deluxe 3,70GHz bus185 DDR3-1113CL8/3Ch |
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ASUS P6T Deluxe 3,20GHz fix DDR3-1066CL8/3Ch |
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MSI Eclipse SLI 3,83GHz dip166 DDR3-1333CL8/3Ch |
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MSI Eclipse SLI 3,60GHz turbo27 DDR3-1333CL8/3Ch |
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MSI Eclipse SLI 3,36GHz bus140 DDR3-1333CL8/3Ch |
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MSI Eclipse SLI 3,20GHz fix DDR3-1066CL7/3Ch |
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Ja, die Rechenleistung steigt, doch der Stromverbrauch steigt im Verhältnis viel stärker. Wer mit einem Luftkühler übertaktet, sollte nicht weit über 1,30 Volt und 3,50 GHz hinausgehen. Mit Wasser sind um die 4,00 GHz möglich, auf 32-Bit Betriebssystemen wahrscheinlich auch etwas mehr. Wir haben mit Windows Vista 64-Bit und 64-Bit Lasttests gearbeitet, was die Übertaktungsmöglichkeiten etwas einschränkt.