Mainboard, Speicher und CPUs sowie CPU Kühler stammen von HiQ Computer und können dort auch bezogen werden. Ich bedanke mich ganz herzlich beim HiQ Computer Team, für die gute Zusammenarbeit!
Der VIA KT333 Chipsatz
Es ist ein Jahr her, da stolperten wir über Datenverluste bei VIAs KT133A Chipsatz. Der VIA KT133A baute auf seinen Vorgängern KT133 und KX133 auf und erweiterte lediglich deren Ausstattung auf ATA100 und den 133/266 MHz Frontsidebus. Im Sommer 2001 erschien dann der KT266 und brachte uns neben DDR-RAM auch den V-Link, eine direkte Anbindung von North- und Southbridge, welche den Engpaß PCI-Bus umging. Die Performance konnte noch nicht ganz überzeugen und hier und da gab es auch schon mal Probleme mit einigen Speicherriegeln. Aber der VIA KT266 war ein Schritt in die richtige Richtung. Der Nachfolger KT266A kam bereits im Herbst 2001 und legte in der Leistung deutlich zu. Auch dieser Chipsatz erwies sich als sehr zuverlässig. Nun folgt der VIA KT333 und bringt drei Neuerungen: die VT8233A "lowcost" Southbridge VT8233A beherrscht ATA133, wobei hier kaum Vorteile gegenüber ATA100 zu erwarten sind, und bietet nur noch vier USB-Anschlüsse, die Northbridge bringt uns DDR333/PC2700 Speicher.
![]() Northbridge CE, Southbridge CD |
Da AMD seine Prozessoren mit einem Frontsidebus von 100/200 MHz (Duron) und 133/266 MHz (Athlon XP) ausliefert, stellt sich die Frage, was 166/333MHz Speichertakt hier eigentlich bringen können, denn der Speicher wird ja asynchron zum Frontsidebus angesteuert (mit 100/166 oder 133/166). Wünschenswert wäre ein synchroner Takt gewesen, aber bei AMD konnte man selbst auf der CeBit und in den Roadmaps für 2002 keine CPUs mit 166/333MHz Frontsidebus sichten. Ob sie jemals kommen werden - Ende 2002 wird ja mit AMD's "Hammer" die nächste CPU Generation erwartet - ist fraglich.
Zudem verunsicherten viele Meldungen über den VIA KT333 die potentiellen Käufer. Zunächst war von 166/333 MHz Speichertakt die Rede, 166/333 MHz Frontsidebus würden aber nicht unterstützt. Eigentlich nicht tragisch, würde man denken, passende CPUs von AMD sind ja auch noch nicht in Sicht. Aber man kann AMD's derzeitige CPUs durch Änderung des Multiplikators durchaus mit 166 MHz Frontsidebus laufen lassen, selbst ein Duron kann statt mit 200 MHz Frontsidebus mit 266 und gar 333 MHz betrieben werden. Wenn der VIA KT333 also einen 166/333 MHz Frontsidebus unterstützen würde, wäre das Potential des Chipsatzes ungleich höher. Und wenn AMD keine passenden CPUs anbietet, "bastelt" man sie sich eben selber. Gerüchte kamen auf, daß VIA auf den KT333 verzichten wollte und direkt den KT333A bringt, der neben 166/333 MHz Speichertakt auch den passenden Frontsidebus anbietet. Nun ist der Chipsatz da und heißt VIA KT333. Was bedeutet das nun für den Frontsidebus? Zumindest zwei Revisionen treiben sich auf dem Markt herum, sowohl Sourthbridge als auch Northbridge gibt es als CD und CE. Was hat das nun alles zu bedeuten? Nun, das werden wir herausfinden.
Mehr zum Chipsatz gibt es bei VIA...
![]() Auf Wunsch auch mit RAID und Firewire... |
Das Asus A7V333
Asus hat einen sehr guten Ruf und liefert immer wieder hochwertige und stabile Platinen. Die frühe Verfügbarkeit auf dem Markt bringt uns jedoch auch oft frühe Chipsatz-Revisionen und unreife BIOSse. Wöchendliche BIOS Updates sind kurz nach dem Launch eines neuen Asus Mainboards an der Tagesordnung. Steht das BIOS erst einmal, sind auch die Mainboards eine gute Plattform. Und da Asus selbst nach Jahren noch BIOS Updates liefert, ist die Firma eine sehr gute Wahl was die Produktpflege betrifft. Allerdings erlaubte sich Asus auch einige Ausrutscher, wie etwa die 1%-ige Übertaktung vom Werk aus, das verlötete BIOS des A7V266 oder den nie verwirklichten - aber sehr wohl beworbenen - S3 Modus des A7A266.
![]() gutes Layout aber etliche Jumper |
Das Asus A7V333 selbst kann seine Verwandschaft zum Vorgänger A7V266 nicht leugnen, denn das Layout ist sehr ählich. Allerdings hat Asus die Platine komplett überarbeitet, den ACR-Slot gestrichen und dafür viele sinnvolle Extras im Programm aufgenommen. Leider fehlt eine meiner Meinung nach sehr wichtige Option: das Mainboard auch mit onboard LAN ordern zu können. Dafür wird man dann mit USB 2.0 und Firewire sowie 6-Kanal Sound und einem ATA133 RAID Contoller entschädigt:
Die Ausstattung
Asus A7V333 | |
DDR-RAM | 3 (3GB: PC1600, PC2100 oder PC2700) |
AGP-Pro, PCI, ISA, ACR | 1 (4x), 5, 0, 0 |
COM, LPT, USB | 2, 1, 4 (kein Adapter beigelegt) |
USB 2.0 | 4 (ein Adapter beigelegt) |
IEEE-1394 | 2 (optional) |
ATA133/Raid | 2 / 2 (optional, Promise ATA133 Lite) |
Sound | ja, 6 Kanal C-Media (digital in/out optional |
Hardwaremonitor | ja |
Lüfteranschluß | 3 |
Wir haben sowohl die preiswerte Version ohne RAID und Firewire sowie die Komplettausstattung jeweils in der Version 1.01 getestet, bei den Benchmarks gab es keine Unterschiede. Beide Mainboards verwendeten die Northbrdige in der CE Version und die Southbridge in der CD Variante. Der RAID Version liegt ein Slotblech mit den Firewire Anschlüssen bei, ein Soltblech für die digitalen Audio-Anschlüsse fehlt leider. Im Gegensatz zum MSI's KT3 Ultra bietet Asus in allen Versionen USB 2.0 an.
![]() gut: die Grafikkarte behindert den Speicheraustausch nicht |
Das Asus A7V333 wirkt sehr aufgeräumt: die drei Speicherbänke können geöffnet werden, ohne daß die Grafikkarte ausgebaut werden muß, die IDE Anschlüsse liegen alle vier recht neben den Speicherbänken, wo sie die PCI Slots nicht blockieren und auf der Northbridge sitzt ein großer passiver Kühler. Die aktive Kühlung der Northbridge macht keinen Sinn, da diese Lüfter oft ausfallen oder laut werden und eine passive Kühlung selbst beim Übertakten voll und ganz ausreicht.
Der AGP-Pro Steckplatz ist bei Asus quasi Standard, er ist jedoch nur für weniger Benutzer von Interesse. DIP-Schalter und etliche Jumper erlauben umfangreiche Eingriffe, alle wichtigen Optionen findet man aber auch im BIOS. Neben der CMOS Batterie liegt etwas, das uns Asus viel zu lange vorenthalten hat: ein Jumper, um das CMOS zu löschen! Dazu reicht es, den Rechner komplett vom Strom zu trennen und einen Jumper für wenige Sekunden aufzustecken. Und schon hat das BIOS seine Default Einstellung zurück. Das BIOS ist im Gegensatz zu dem des A7V266 nicht verlötet sondern in einem Sockel zu finden. Und da gehört es auch hin! Sollte ein BIOS Update schief gehen, kann einfach der Chip ausgetauscht werden - ohne Lötarbeiten am Mainboard!
![]() gut: die ausreichend passiv gekühlte Northbridge |
Die 5 PCI Steckplätze sind in voller Länge nutzbar, ein sechster wäre nicht schlecht gewesen, aber da VIA immer noch nur 4 PCI-INTs anbietet und Asus der Platine eine solch umfangreiche Ausstattung bietet, soll uns das nicht weiter stören. Wie werden nun die Interrupts vergeben?
INT-A | INT-B | INT-C | INT-D | |
PCI 1 | - | - | - | X |
PCI 2 | X | - | - | - |
PCI 3 | - | X | - | - |
PCI 4 | - | - | X | - |
PCI 5 | - | - | - | X |
AGP-Pro | X | - | - | - |
OnBoard Audio | - | X | - | - |
OnBoard USB 1.1 | - | - | - | X |
OnBoard USB 2.0 | - | - | - | X |
Promise RAID | - | - | - | X |
IEEE 1394 | - | X | - | - |
Alles SMP und APIC?!
Allerdings wird Windows 2000 und XP Benutzer die Limitierung auf 4 PCI INTs kaum noch stören: das Asus A7V333 beherrscht APIC!
Wen das Thema Interrupts bereits bei der konventionellen Vergabe von IRQ's genervt hat, der hat nun die Möglichkeit zu verzweifeln oder aber durchzuatmen. An dieser Stelle kommen wir um ein wenig Theorie leider nicht herum. In einem Multi-Prozessor-System (SMP, Symmetric Mutliprocessing) lösen neben sämtlichen Komponenten auch die Prozessoren untereinander Interrupts aus. Ich weiß, an dieser Stelle haltet ihr uns für verrückt, da ja gar kein Multi-Prozessor-System betrachtet wird. Um aber Interrupts zwischen den CPU's auslösen zu können, wurde der Advanced PIC (programmierbarer Interrupt-Controller) eingeführt. Da der Mainboard-APIC sich um die Interrupt-Anforderungen der PCI- und Onboard-Komponenten kümmert, wird dieser auch IOAPIC (Input-Output-APIC) genannt. Aktuelle Intel-CPU's sowie AMD's ab dem Athlon 2 beherrschen APIC! Der gute alte BX verfügte über einen gesonderten Baustein (Intel S82093AA), sämtliche neuere Chipsätze integrieren IOAPIC in die Southbridge. Wird APIC vom Mainboard-Hersteller korrekt implementiert, so ist es am Betriebssystem, die Southbridge im PIC- oder APIC-Modus laufen zu lassen. Statt der bisher 16 Interrupts kann der APIC dem Prozessor jetzt 24 verschiedene Interrupts bereitstellen. Die IRQs 16-24 melden dann Aktivität auf der INT A# bis INT D#. Windows 2000, XP und Linux können mit APIC umgehen - Win9x, Me nicht! Anders ausgedrückt: Unter Win9x und Me wird der Chipsatz im PIC-Modus adressiert. Ihr seht, das Argument, dass Chipsätze für den Athlon lediglich über 4 INT's verfügen, greift mitlerweile zu kurz. Voraussetzung muss allerdings die korrekte Implementierung von APIC von Seiten der Mainboardhersteller sein. Womit wir beim Knackpunkt sind! So einfach scheint APIC nicht implementierbar zu sein, da sich unseres Wissens lediglich MSI, Asus und ECS auf dem K7S6A an APIC heranwagen. Die Anzahl der verfügbaren IRQ's lautet daher nicht zwangslaufig: 24 IRQ's. Beim MSI KT266Pro2-RU sind es 20, beim Asus A7V333 immerhin 22 IRQ's. Aus unserer Sicht wird dieses, zugegeben recht komplexe, Thema immer noch nicht ausreichend gewürdigt. Daher haben wir uns entschlossen, bei sämtlichen Mainboard-Tests die APIC-Fähigkeit und dessen qualitative Implementierung mit zum Beurteilungskriterium zu machen. Wer an dieser Stelle an überzogene Forderungen denkt, dem sei entgegengehalten, dass die meisten Probleme eines reibungslosen PC-Betriebs auf Konflikte in gerade diesem Bereich zurückzuführen sind. Es ist also eindeutig an den Mainboard-Herstellern, den Stand der Technik zu berücksichtigen, auch wenn die Umsetzung aufwendig und nicht gerade einfach zu sein scheint.
Doch zurück zum A7V333:
Wie bereits erwähnt standen auf dem Asus A7V333 unter Windows 2000 SP2 die IRQs 0 bis 21 zur Verfügung und geshared wurde nur mit den USB Contollern. Der APIC Modus kann im BIOS deaktiviert werden.
Der Floppy Anschluß liegt weit unten und keinesfalls optimal, ansonsten ist das A7V333 aber wirklich sauber und gelungen. Die ATX Anschlüsse wurden von Asus von der Norm abweichend gestaltet, man hat allerdings eine passende ATX-Blende beigelegt. Asus hat nämlich die USB 2.0 Anschlüsse statt des Gameport integriert, wer einen Gameport braucht findet diesen auf einem Slotblech, das auch zwei weitere USB 2.0 Anschlüsse zur Verfügung stellt.
Das Handbuch liegt auf gewohnt hohem Niveau und neben einem ATA100 Kabel liegen ein ATA33 Kabel, das Floppy Kabel, die Treiber CD und eine zweite Anleitung mit Hinweisen zum Einbau bei.
Weiter: 2. BIOS und Probleme
1. Ausstattung und Layout
2. BIOS und Probleme
3. Setup und Stabilität
4. Benchmarks: Duron FSB 200
5. Benchmarks: Duron FSB 200/266/333
6. Benchmarks: Duron FSB 333/366
7. Benchmarks: Athlon XP 1800+
8. Fazit