Intel Pentium 4 Mainboard Roundup, Sommer 2002 - 9/40
21.08.2002 by doelf
Overclocking und BIOS
Das BIOS des Asus P4B533-E erlaubt es, onboard Komponenten wie den Promise RAID Controller, onboard Sound, USB 2.0 und Firewire zu deaktivieren. Zusätzlich bietet Asus auch Jumper auf der Platine an, die diese Aufgabe übernehmen können. Den PCI Steckplätzen können (ebenso wie auf dem P4S533) IRQs zugewiesen werden und der S3 (Suspend-To-RAM) Modus ist ebenso vorhanden wie APIC (Advanced Programmable Interrupt Controller), durch den die IRQs 16-23 ermöglicht werden (im PIC Modus gibt es nur 0-15).
Für Overclocker ist das Angebot sehr reichhaltig: der Multiplikator kann beim Intel Pentium 4 nicht frei gewählt werden, nur Testsamples von Intel erlauben dies. Somit ist diese BIOS-Option für den Benutzer nicht von Interesse. Um dennoch das optimale Übertakten zu ermöglichen und PCI- sowie AGP-Bus beim Anstieg des Systembus- und Prozessortaktes nicht zu überfordern, hat Asus PCI- und AGP vom Systembus- und Speichertakt entkoppelt. Der PCI-AGP-Bus kann automatisch zugewiesen oder manuell festgestellt werden, dabei sind Werte zwischen 33.33/66.66MHz (normal) und 52.23/104.46MHz möglich. Ab 40/80MHz werden jedoch viele PCI und AGP Karten Probleme bereiten, ich empfehle den PCI-AGP-Bus auf 33.33/66.66MHz festzulegen oder maximal bis 37/74MHz zu übertakten.
Der Systembus und der an diesen gekoppelte Speichertakt können zwischen 100 und 200 MHz in 1 MHz Schritten gewählt werden. Da der Intel Pentium 4 einen quadpumped Systembus verwendet, ergeben sich daraus 4x100=400MHz bis 4x200=800MHz. Der DDR-Speicher wird mit 2x100=200MHz bis 2x200=400MHz dazu synchron angesprochen (bei der Einstellung 1:1). Somit kann DDR333 sowie DDR400 Speicher auf dem Papier genutzt werden, in der Realität wird es jedoch schwer fallen, eine CPU zu finden, die das mitmacht. Ein Intel Pentium 4 Northwood mit 1600 MHz müßte bei 166 MHz (DDR333) auf 16x166=2666MHz laufen und bei 200 MHz (DDR400) sogar auf 3200 MHz - beide Werte sind im Normalfall nicht zu realisieren. Das Asus P4B533-E erlaubt den synchronen (1:1) sowie asynchronen (3:4) Betrieb von Systembus und Speicher, wird jedoch ein hoher Systembus gewählt (133 MHz und mehr), so fällt die Einstellung 3:4 weg. Das Asus P4B533-E erlaubt es alle Speichertimings per SPD (Serial Presence Detect) auszulesen und per Hand zu optimieren, unsere PC2700 CL2.5 Apacer/Samsung Module sind im PC2100 Betrieb zwar offiziell auch nur für CL2.5-3-3-6 freigegeben, auf dem Asus P4S533 war jedoch auch ein 2-2-2-5 Timing möglich. Versuchte ich dies auf dem Asus P4B533-E zu benutzen, scheiterte der Stabilitätstest.
Auch Spannungsmanipulationen bietet das Asus P4B533-E reichlich. Für Intel Pentium 4 CPUs mit Willamette-Core (256kb) stehen 1.75V (default) bis 1.85V zur Verfügung, wird der OVER_VOLT-Jumper aktiviert sogar bis zu 1.95V - jeweils in 0.025 Volt Schritten. Bei Verwendung einer Northwood-CPU (512kb) sind 1,5V bis 1,7V wählbar, mit OVER-VOLT-Jumper sogar bis zu 1,8V. Die Erhöhung der Prozessorspannung erhöht allerdings die Wärmeabgabe der CPU und kann diese im Ernstfall sogar beschädigen. Mehr als 0.1V mehr würde ich dauerhaft nicht anlegen! Wie sich im Test zeigte, hatte das Asus P4B533-E wesentlich größere Probleme, den Intel Pentium 4 Northwood 1800 MHz auf 2400 MHz zu bringen. Bei den Default Einstellungen - 1.5V - sowie bei 1.525V und 1.55V lief unser Stabilitätstest nicht durch. Erst mit 1.575V und 2.7V (Default 2.6V) DDR-RAM Spannung lief der Prozesser auch übertaktet bei 2400 MHz einwandfrei. Der Mainboardmonitor meldete bei dieser Einstellung 1.59 Volt am CPU-Core. Zum Vergleich: das Asus P4S533 hatten wir auf 1.50V eingestellt und der Mainboardmonitor meldete 1.53 Volt, wobei das P4S533 absolut stabil lief.
Der DDR-Speicher wird auf dem Asus P4B533-E mit 2.6 Volt versorgt, dies kann auf 2.7V oder 2.9V erhöht werden. Der AGP-Pro Steckplatz unterstützt nur reine AGP 4x Karten mit 1.5 Volt, Tuner können auch 1.6V oder 1.7V anlegen. Auch das Award BIOS des Asus P4B533-E macht einen aufgeräumten Eindruck und bietet sehr umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten.
Gut: 1 - viel Platz um den CPU-Kühler, 2A - Die Wahl: AUX 12V oder 2B - ATX 12V; 3 - großzügige passive Kühlung der Northbridge; 4 - AGP-Pro, 5 - Gameport, 6 - Firewire; Schlecht: A - AGP dicht an den Speichersteckplätzen, B - kein CLEAR_CMOS Jumper, man muß Lötpunkte kurzschließen
Layout
Vier der sechs PCI Slots sind wie der AGP-Steckplatz in voller Länge nutzbar, bei den PCI Steckplätzen 5 und 6 wird es eng, sofern Festplatten am onboard RAID Controller verwendet werden. GeForce 4 Ti 4600 Karten sollten auf dem P4B533-E auf keine Probleme stoßen.
Die IDE-Anschlüsse sowie der ATX und der AUX 12 Volt Connector befinden sich gut platziert hinter den Speicherbänken. Der ATX-12 Volt Anschluß befindet sich wie bei den meisten Mainboards für den Intel Pentium 4 links vom CPU Sockel.
Die Northbridge des Chipsatzes wird durch einen großen, passiven Kühlkörper auf niedriger Temperatur gehalten, aktive Kühlung ist absolut nicht nötig. Der Abstand zur Halterung des CPU-Kühlers ist groß, Asus hat hier viel Platz gelassen - auch auf den anderen Seiten des CPU-Kühlers, was die Montage sehr einfach macht.
Die Speicherbänke sitzen etwas tief, soll Speicher ein- oder ausgebaut werden, müssen lange AGP-Grafikkarten zunächst ausgebaut werden. Aufgrund der 6 PCI-Slots ist dies aber kaum anders zu realisieren.
Das BIOS des P4B533-E ist wie auch beim P4S533 gesockelt, sollte also ein BIOS Update einmal daneben gehen, kann man den Chip ohne großen Aufwand austauschen. Auf dem Asus P4B533-E finden sich zwei Lötpunkte, um das CMOS (bzw. dessen RTC-Speicher) zu löschen, auf einen Jumper, der diese Aufgabe wesentlich erleichtern würde, hat Asus leider verzichtet. Beim Asus P4S533 hat man dies besser gelöst.
Die Beschriftung des Asus P4S533 ist gut lesbar und vollständig, das Layout macht einen gut durchdachten Eindruck, es gibt wenige Schwächen und selbst die zahlreichen Jumper kann ich nicht kritisieren, da diese vollständig dokumentiert sind und alle wichtigen Optionen ebenfalls im BIOS eingestellt werden können.
Jumper
14 Jumper finden sich auf dem Mainboard:
Weiterführende Informationen gibt es hier:
1. Einleitung und Setup
2. Asus P4S533, der SiS 645DX Chipsatz
3. Asus P4S533, Besonderheiten und Ausstattung
4. Asus P4S533, BIOS und Layout
5. Asus P4S533, Stabilität und Kompatibilität
6. Asus P4B533-E, der Intel i845E Chipsatz
7. Asus P4B533-E, Chipsatz und Mainboard
8. Asus P4B533-E, Ausstattung
9. Asus P4B533-E, BIOS und Layout
10. Asus P4B533-E, Stabilität und Kompatibilität
11. MSI 845E MAX2-BLR, der Intel i845E Chipsatz
12. MSI 845E MAX2-BLR, Chipsatz und Mainboard
13. MSI 845E MAX2-BLR, Ausstattung
14. MSI 845E MAX2-BLR, BIOS und Layout
15. MSI 845E MAX2-BLR, Stabilität und Kompatibilität
16. MSI 845E MAX, Chipsatz und Resourcen
17. MSI 845E MAX, Ausstattung, BIOS und Layout
18. MSI 845E MAX, Stabilität und Kompatibilität
19. EPoX 4BEA-R, Intels i845E Chipsatz und Resourcen
20. EPoX 4BEA-R, Speicher und RAID
21. EPoX 4BEA-R, Ausstattung
22. EPoX 4BEA-R, BIOS und Layout
23. EPoX 4BEA-R, Stabilität und Kompatibilität
24. Asus P4B533-V, Intels i845G Chipsatz
25. Asus P4B533-V, Speicher und BIOS
26. Asus P4B533-V, Ausstattung und Resourcen
27. Asus P4B533-V, Stabilität und Kompatibilität
28. Albatron P4845G Pro II, Ausstattung und RAID
29. Albatron P4845G Pro II, Resourcen und Layout
30. Albatron P4845G Pro II, Speicher und BIOS
31. Albatron P4845G Pro II, Overclocking
32. Albatron P4845G Pro II, Stabilität und Kompatibilität
33. Benchmarks: SiSoft Sandra
34. Benchmarks: MadOnion
35. Benchmarks: OpenGL
36. Benchmarks: Video
37. Benchmarks: Auswertung
38. Fazit: Asus P4S533, Asus P4B533-E, MSI 845E MAX2-BLR
39. Fazit: MSI 845E MAX, EPoX 4BEA-R, Asus P4B533-V
40. Fazit: Albatron P4845G Pro II und Übersicht