Intel P35 Overclocking: FSB- und Speichertakt am Limit - 3/3
21.05.2007 by doelf
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Benchmarks
Wir beginnen mit dem Speichertest von SiSoft Sandra 2007. Dieser synthetische Test wird belegen, ob der höhere Speichertakt überhaupt genutzt werden kann. Sehen wir hier keine Leistungssteigerungen, wird es auch in anderen Benchmarks keine geben.
SiSoft Sandra 2007.1098: Int Buff'd iSSE2 in MB/s; Float Buff'd iSSE2 in MB/s | |||
ASUS P5K Deluxe DDR2-1152/FSB1920 |
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MSI P35 Neo DDR2-1100/FSB1464 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-1043/FSB1304 |
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MSI P35 Neo DDR2-978/FSB1304 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-782/FSB1304 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-800/FSB1066 |
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MSI P35 Neo DDR2-800/FSB1066 |
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Mit DDR2-800 Arbeitsspeicher im Dual-Channel Betrieb und niedrigen Latenzen erreichen wir maximal 5688 MB/s. Lassen wir den Prozessortakt unverändert, steigern den Frontsidebus jedoch von 4x 266 auf 4x 326 MHz, so erzielen wir 6270 MB/s, eine Steigerung um gut zehn Prozent. Damit wäre bewiesen, dass der aktuelle FSB1066 bereits DDR2-800 Arbeitsspeicher gehörig ausbremst. Es verwundert daher auch nicht, dass DDR2-1066 Module nur eine Steigerung auf 6528 MB/s bewirken, hier bremst der FSB1333 den Arbeitsspeicher aus. Erst wenn wir den Frontsidebus weiter anheben, profitiert der schnelle Speicher deutlich und wir erreichen bis zu 8068 MB/s.
Eine Anwendung, die deutlich auf die Speicherbandweite reagiert, ist die Kompressionssoftware 7-Zip:
7-Zip 4.42 - 451 MByte packen: Single Thread in s; Multi Thread in s | ||
ASUS P5K Deluxe DDR2-1152/FSB1920 |
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MSI P35 Neo DDR2-1100/FSB1464 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-1043/FSB1304 |
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MSI P35 Neo DDR2-978/FSB1304 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-800/FSB1066 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-782/FSB1304 |
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MSI P35 Neo DDR2-800/FSB1066 |
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Zunächst sticht der letzte Platz in Auge: Das MSI P35 Neo wird von den manuell gesetzten Speichertimings ausgebremst und fällt deutlich zurück. Der zweite Blick zeigt, dass beim ASUS P5K Deluxe Gleichstand zwischen FSB1066/DDR2-800 und FSB1333/DDR2-800 herrscht, der theoretische Bandweitengewinn verpufft ungenutzt. Heben wir hingegen zugleich den Takt von Speicher und Frontsidebus an, ergeben sich für das ASUS P5K Deluxe Leistungsgewinne von bis zu elf Prozent.
Zuletzt betrachten wir den Videoencoder TMPGEnc, der kaum auf den Speichertakt reagiert:
TMPGEnc 2.512.52.161 - DVD PAL, Highest Quality: in s | ||
MSI P35 Neo DDR2-978/FSB1304 |
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MSI P35 Neo DDR2-1100/FSB1464 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-800/FSB1066 |
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MSI P35 Neo DDR2-800/FSB1066 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-782/FSB1304 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-1043/FSB1304 |
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ASUS P5K Deluxe DDR2-1152/FSB1920 |
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Dieses Ergebnis ist sehr interessant: Im Mittelfeld sehen wir die beiden Mainboards im Betrieb mit den Standardtaktraten. Steigern wir den Takt von FSB und Arbeitsspeicher, so wird das MSI P35 Neo schneller. Entscheidender als der Speichertakt ist allerdings der Prozessortakt, so dass die Kombination DDR2-978/FSB1304 (CPU-Takt: 2934 MHz) besser abschneidet als DDR2-1100/FSB1464 (CPU-Takt: 2929 MHz).
Ganz anders verhält sich das ASUS P5K Deluxe: Sobald wir auf diesem Mainboard die Bandweiten anheben, fällt es leicht zurück. Möglicherweise verwendet ASUS intern etwas konservativere Einstellungen, um eine möglichst hohe Übertaktbarkeit zu erreichen.
Fazit
Das Übertaktungspotential des P35 Chipsatzes scheint auf dem Niveau seines Vorgängers P965 zu liegen, zumindest mit unserem Core 2 Extreme X6800 ist es nicht möglich den Frontsidebus auf 4x 500 MHz anzuheben. Es ist durchaus möglich, dass die kommenden FSB1333 Prozessoren anders reagieren werden, aber das werden wir erst erfahren, wenn diese CPUs auf den Markt kommen. Anhand der Benchmarks zeigt sich, wie unterschiedlich Programme auf die zusätzliche Bandweite reagieren. Während die Kompressionssoftware 7-Zip bei gleichem Prozessortakt ihre Bearbeitungszeit um bis zu elf Prozent verringern kann, reagiert der Videoencoder TMPGEnc kaum. Auch hier bleibt abzuwarten, ob die kommenden 45 nm Prozessoren die gesteigerte Bandweite effizienter nutzen können.
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Unser Dank gilt:
1. ASUS P5K Deluxe WiFi-AP
2. MSI P35 Neo und Testumgebung
3. Benchmarks und Fazit
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