Belinea 22 W Artistline im Test - 2/4
05.12.2006 by doelf
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Die Gerätefront
Belinea setzt auf ein schwarzes Gehäuse mit silberfarbener Front. Das Design ist recht schlicht und alles andere als aufregend. Der Monitor ist sehr standfest und die Verarbeitung läßt keine Mängel erkennen.
Die Bedientasten wurden mittig angeordnet. Mit "Exit", "Enter" und den beiden Pfeiltasten navigiert man durch das OSD, zudem gibt es eine Taste zur automatischen Einstellung und eine weitere zum Ein- und Ausschalten des Monitors. In Letztere hat Belinea die Betriebs-LED integriert. Leuchtet diese grün, ist der Monitor eingeschaltet, leuchtet sie orange, befindet er sich im Schlafmodus und verbraucht dann weniger als zwei Watt.
Etwas ungeschickt sind die beiden Pfeiltasten belegt: Da der 22 W Artistline über zwei Lautsprecher verfügt, würde es sich anbieten, hier als Standardfunktion die Lautstärkeregelung zu integrieren, doch leider verändert man stattdessen den Kontrast.
Die Lautsprecher befinden sich recht und links des Bedienfeldes und verdienen ihren Namen nicht. Sie krächzen müde ohne Tiefen oder Höhen und sind beim Musikhören ebenso überfordert wie beim DVD-Schauen oder Spielen. Das Beste an den Lautsprechern ist der Kopfhörerausgang, welcher sich auf der rechten Seite befindet: Wird ein Kopfhörer eingesteckt, schalten die Lautsprecher automatisch ab.
Leider hörten wir im Betrieb des 22 W Artistline ein Summen, welches je nach Anzeige variierte. Klare Sache, dachten wir, das ist der Backlight-Inverter. Wir änderten testweise die Helligkeit, doch dies hatte keinen Einfluss auf das Geräusch. Also doch nicht der Backlight-Inverter? Was da summt sind die Lautsprecher, das Summen wird allerdings auch über den Kopfhöhrerausgang weitergegeben. Belinea hat also beim eingebauten Verstärker geschlampt und die Signalwege nicht ausreichend abgeschirmt. Man kann das Surren komplett beseitigen, indem man die Lautsprecher via OSD einfach stumm schaltet.
Das Display
Belinea nutzt ein Display der TN+Film (Twisted Nematic plus Film) Bauweise. Es handelt sich hierbei um den am weitesten verbreiteten Displaytyp, der seine Popularität vor allem geringen Herstellungskosten verdankt. Früher krankten TN+Film Displays an geringen Blickwinkeln, insbesondere in der Vertikalen, sowie an mäßigen Reaktionszeiten. Die Mehrzahl der TN+Film Displays kann zudem keine 16,7 Millionen Farben anzeigen, sie erreichen also keine Farbtiefe von 24-Bit.
Beim 22 W Artistline ist das etwas anders: Laut Belinea bietet das Display 24-Bit Farbtiefe, einen durchaus guten Betrachtungswinkel von 170° (horizontal) bzw. 160° (vertikal) und eine nicht näher definierte Reaktionszeit von 5 ns. Allerdings ist hierbei anzumerken, dass die Betrachtungswinkel zwar groß sind, aber mit einer deutlichen Helligkeitsänderung einhergehen. Durch die Breite des Monitors macht sich diese Helligkeitsverschiebung schnell bemerkbar, nur wenn man mittig vor dem Display sitzt, wirkt die Ausleuchtung gleichmäßig. Das Kontrastverhältnis von 1000:1 ermöglicht die Unterscheidung geringer Farbunterschiede, bei Testbildern konnten wir sowohl im hellen als auch im dunklen Bereich alle Grauabstufungen unterscheiden. Im Schlierentest kommt das Gerät auf 27 ms, ein eher mäßiges Ergebnis. Die Pixelfehlerklasse II erlaubt maximal zwei ständig leuchtende Bildpunkte, zwei konstant schwarze Bildpunkte sowie fünf defekte Sub-Pixel, die entweder rot, gün oder blau leuchten oder schwarz bleiben. Wir fanden bei unserem Testmuster lediglich zwei schwarze Pixel, die sich durch Reiben mit einem trockenen Tuch allerdings wiederbeleben ließen.
Weiter: 3. Anschlüsse und OSD
1. Technische Daten, Lieferumfang und Installation
2. Gerätefront und Display
3. Anschlüsse und OSD
4. Stromverbrauch und Fazit
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