Scythe Musashi: Konstruktion
Beginnen wir mit dem Modell Musashi des japanischen Herstellers Scythe. Schon beim Auspacken erkennt man, dass sich die Mannschaft von Scythe nicht nur Gedanken über den Kühler gemacht hat, sondern auch über ein effizientes Verpackungsdesign. Die Packung ist kaum größer als der Musashi samt Zubehör. So kann man den kostbaren Platz in Containern, Händlerregalen und Versenderlagern optimal nutzen. Umweltfreundlich ist sie auch noch, besteht sie doch vollständig aus Pappe.
Im Lieferumfang findet sich alles, was man zur Montage des Kühlers auf diversen Grafikkartentypen benötigt. Da wären der Musashi samt seiner zwei 100-mm-Lüfter, dem Anschlusskabel und den Potentiometern in der Slotblende. Weiterhin finden wir eine Konterplatte, die Anleitung, Befestigungsschrauben, ein Kupferplättchen, einen Molex-zu-3-Pin-Adapter, Wärmeleitpaste und Kühlprofile in Hülle und Fülle.
Der Kühler selbst ist Scythe-typisch perfekt verarbeitet. Die Bodenplatte erweist sich als absolut plan und spiegelglatt, selbst die Heatpipes scheinen poliert worden zu sein.
Man sollte den Musashi allerdings mit Samthandschuhen anfassen, denn die filigranen Kühlfinnen geben sehr schnell nach und werden dann Opfer plastischer Verformung. Wenn man den Kühler aus seiner Verpackung nimmt, erscheint er gar nicht so gewaltig. Doch sobald man ihn neben die Karte legt, offenbaren sich seine wahren Abmessungen.
Mit 104 x 250 x 35 mm (B x L x H) gehört der Musahsi eindeutig zu den Riesen, dennoch fällt sein Gewicht mit nur 375 Gramm vergleichsweise gering aus. Der Kühler verfügt über zwei Heatpipes, die jeweils U-förmig gebogen die Abwärme von der GPU zu den Kühlfinnen transportieren. Direkt oberhalb der GPU befindet sich ein Kühlprofil aus Aluminium, welches dem Musashi vermutlich auch zusätzliche Stabilität verschaffen soll.
Auf den Alumniumfinnen, welche über dem PCB der Grafikkarte schweben, thronen zwei mit nur 12 mm Bauhöhe besonders flache Lüfter. Sie haben einen Durchmesser von 100 mm und drehen laut Hersteller mit 800 bis 2.000 U/min (unsere Messungen ergaben 670 bis 1900 U/min). Scythe verspricht einen leisen Betrieb und einen Geräuschpegel zwischen 12,50 und 29,22 dB(A ).
Die Lüfter werden nicht an der Grafikkarte angeschlossen, sondern extern mit Strom versorgt. Somit kann auch die Regelung der Lüfterdrehzahl nicht über die Grafikkarte und ihren Treiber erfolgen. Scythe setzt bewusst auf zwei Potentiometer, welche sich auf einem Slotblech befinden. Dies führt zwar zu einer aufwändigeren Verkabelung, doch Scythe vertritt die Ansicht, dass die Lüfterregelungen der Karten noch nicht ausgereift genug sind, um daran auch Lüfter von Fremdherstellern risikolos betreiben zu können.
Auch insgesamt baut der Musashi sehr flach und kann daher auch mehrfach in Crossfire- oder SLI-Systemen eingesetzt werden.