Radeon HD 4870 mit Scythe Musashi und Arctic Cooling Accelero Twin Turbo
Autor: Martin und doelf - veröffentlicht am 05.03.2009Kühlleistung: GPU
Nachdem wir beide Kühler vorgestellt und deren Montage und Einbau beschrieben haben, wollen wir uns nun ansehen, wie sie sich in Sachen Kühlleistung schlagen. Zunächst jedoch ein paar warme Worte zu unserer Testprozedur: Zunächst haben wir mit jedem Setup die Temperaturen bei ruhendem Desktop gemessen, während sich die CPU die Langeweile mit BOINC vertrieb. Zum Auslesen der Temperaturen wurde GPU-Z verwendet. Im Verlauf des Test sind wir von Version 0.29 über 0.30 auf 0.31 umgestiegen, Unterschiede in den ausgelesenen Temperaturen konnten wir dabei nicht ausmachen. Angegeben werden jeweils die Maximalwerte.
Die 3D-Last wurde in Absprache mit den Herstellern mit 3DMark06 erzeugt. Dabei handelt es sich zwar um einen synthetischen Test, doch der Vergleich mit aktuellen Spielen zeigte, dass die Werte recht repräsentativ ausfallen. Unter Last arbeitet unsere Radeon HD 4870 mit 750 MHz Chip- und 900 MHz Speichertakt. Zusätzlich haben wir mit jedem Setup die automatische Übertaktungsfunktion des Catalyst-Control-Center (780/1090 MHz) ausprobiert.
Folgende Einstellungen wurden in 3DMark06 vorgenommen:
- Auflösung: 1680x1050
- AntiAliasing: 8x
- anisotrophe Filterung: 16x
- Treibereinstellungen: Standard
- je 3 Durchläufe (ca. 30 Minuten)
GPU-Temperatur: Desktop, 3D-Last, Übertaktet in °C |
Arctic Cooling Accelero Twin Turbo 2100 U/min (100%) | |
Arctic Cooling Accelero Twin Turbo 1550 U/min (65%) | |
Scythe Musashi 1900 U/min (Max) | |
Scythe Musashi 700 U/min (Min) |  | 0 |
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AMD Referenzkühler 1097-1800 U/min (PWM) | |
MemIO-Temperatur: Desktop, 3D-Last, Übertaktet in °C |
Arctic Cooling Accelero Twin Turbo 2100 U/min (100%) | |
Arctic Cooling Accelero Twin Turbo 1550 U/min (65%) | |
Scythe Musashi 1900 U/min (Max) | |
Scythe Musashi 700 U/min (Min) |  | 0 |
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AMD Referenzkühler 1097-1800 U/min (PWM) | |
Shadercore-Temperatur: Desktop, 3D-Last, Übertaktet in °C |
Arctic Cooling Accelero Twin Turbo 2100 U/min (100%) | |
Arctic Cooling Accelero Twin Turbo 1550 U/min (65%) | |
Scythe Musashi 1900 U/min (Max) | |
Scythe Musashi 700 U/min (Min) |  | 0 |
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AMD Referenzkühler 1097-1800 U/min (PWM) | |
Referenzkühler
AMDs Standardkühler regelt seinen Lüfter temperaturabhängig. Er geht seine Aufgabe gemütlich an und lässt die GPU-Temperatur bereits beim Windows-Desktop auf 78°C ansteigen. Der Speichercontroller (MemIO = Memory Input/Output) erhitzt sich bis auf 95°C und im Bereich der Shader messen wird 84°C. Die Drehzahl bleibt mit knapp 1100 U/min (22%) sehr gering, doch das Grundrauschen des Radiallüfters ist unangenehm. Für ein Silent-System ist dieser Kühler nicht geeignet, was durch eine Unart der Lüfterregelung, die den Lüfter in regelmäßigen Abständen hochdreht und kurze Zeit später wieder zurückschaltet, verstärkt wird.
Unter 3D-Last dreht der Lüfter bis auf 1800 U/min (27%) hoch und ist nun sehr deutlich wahrnehmbar. Das Rauschen bewegt sich zwar in einem erträglichen Rahmen, doch für Freunde leiser Computer ist dieser Kühler inakzeptabel. Die Temperaturen sind nur leicht auf 83°C (GPU), 102°C (MemIO) und 90°C (Shader) gestiegen. Beim Übertakten klettert lediglich der Messwert des Speichercontrollers um ein weiteres Grad.
Scythes Musashi
In Hinblick auf die GPU-Kühlung ist Scythes Musashi deutlich leistungsstärker. Bereits mit seiner minimalen Drehzahl von 700 U/min erreicht er beim Windows-Desktop Werte von 48°C (GPU), 64°C (MemIO) und 52°C (Shader) und unterbietet das Referenzdesign um 30 bis 32°C. Erstaunlich, denn der Kühler arbeitet zugleich unhörbar leise. Mit der maximalen Drehzahl von 1900 U/min, tritt der Musashi akustisch deutlich in den Vordergrund. Wirklich leise ist der Kühler jetzt nicht mehr, doch zumindest überzeugt das gleichmäßige und angenehme Lüfterrauschen. Die Temperaturen verbessern sich allerdings nur geringfügig auf 48°C (GPU), 62°C (MemIO) und 50°C (Shader).
Und wie schlägt sich der Japaner im Angesicht der 3D-Last? Bei 700 U/min steigen die Messwerte auf 66°C (GPU), 81°C (MemIO) und 68°C (Shader), das sind immer noch 17 bis 22°C weniger als beim lauten Standardkühler. Heben wir die Drehzahl auf 1900 U/min an, bleiben die Temperaturen so gut wie unverändert. Dies spricht für eine effiziente Nutzung der Heatpipes und die großzügige Dimensionierung des Musashi: Für die Kühlung der GPU benötigt der Japaner keine hohen Drehzahlen. Beim Übertakten gibt es dann die erste Überraschung: Trotz guter GPU-Werte kommt die Karte bei minimaler Lüfterdrehzahl in einen kritischen Bereich und arbeitet nicht mehr zuverlässig. Mit maximaler Drehzahl können wir den Test durchführen und sehen sogar leicht gesunkene Temperaturen.
Arctic Cooling Accelero Twin Turbo
Eigentlich wollten wir den Arctic Cooling Accelero Twin Turbo mit automatischer Lüfterreglung testen, doch leider konnte die Grafikkarte hierbei keinen stabilen 3D-Betrieb erreichen. Beim Windows-Desktop liefen die Lüfter unhörbar auf 23 Prozent und die GPU-Temperatur bewegte sich um 79°C, doch sobald eine 3D-Anwendung gestartet wurde, fror das System mit einem schwarzen Bildschirm ein. Es blieb uns nichts anderes übrig, als die Drehzahl manuell im CCC einzustellen, und erst bei 65% (1550 U/min) erreichten wir einen stabilen Betrieb.
Die Lüfter des Accelero Twin Turbo treten ab 50% der maximalen Drehzahl in den Vordergrund und sind dann deutlich wahrnehmbar. Bei voller Drehzahl (1900 U/min) ist der Twin Turbo nicht nur sehr laut, sondern legt zudem ein recht nerviges Lüftergeräusch an den Tag. Die Messwerte sehen hingegen geradezu phantastisch aus: Mit 39°C (GPU), 51°C (MemIO) und 44°C (Shader) bleibt der Accelero Twin Turbo bereits mit 1550 U/min im Betrieb ohne 3D-Last um 39 bis 44°C unter den Ergebnissen des Referenzkühlers und unterbietet auch den Musashi deutlich. Heben wir die Lüfterdrehzahl auf das Maximum an, verbessern sich die Werte kaum: 38°C (GPU), 51°C (MemIO) und 43°C (Shader).
Lassen wir nun 3DMark06 laufen, steigen die Temperaturen bei einer Lüfterdrehzahl von 1550 U/min auf 51°C (GPU), 65°C (MemIO) und 58°C (Shader). Dies sind 32 bis 37°C weniger als wir mit dem Standardkühler erreichen konnten. Mit voller Drehzahl verbessern sich die Resultate des Accelero Twin Turbo um weitere 3 bis 4°C auf 48°C (GPU), 61°C (MemIO) und 54°C (Shader). Beim Übertakten steigen die Temperaturen dann wieder zwischen 2 und 4°C an.
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