Zaward Gyre #2
Zunächst entfernen wir den Lüfter, welchen Zaward mit vier Schrauben am Kühlkörper befestigt hat. Es fällt auf, dass mehr als die Hälfte der Fläche, gegen die der Lüfter bläst, geschlossen ist. Diese Luft kann nicht nach unten gepresst werden, sondern entfleucht ungenutzt wieder nach oben.
Wer den Gyre auf einem Prozessor des Herstellers AMD montieren will, muss diese Prozedur übrigens ebenfalls durchführen und anschließend auch die Kunststoffhülle abnehmen. Nachdem wir auch diesen Schritt vollzogen haben, sehen wir den nackten Kühlkörper vor uns:
Wie wir bereits festgestellt haben, kann nur etwa die Hälfte der vom Lüfter herangezogenen Luft auch wirklich in den Kühlkörper gepresst werden. Beim Kühlkörper selbst hat Zaward in etwa die Häfte der Grundfläche jedes Blechs ausgestanzt, um seine eigenwillige Luftführung zu verwirklichen. Doch ist dieses Konzept wirklich so genial, dass es die genannten Nachteile aufwiegen kann?
Zwei schräge Scheiben aus Kunststoff setzten oben zu Beginn des ausgestanzten Bereichs an und schließen unten am Ende des ausgestanzten Bereichs ab. Auf jeder Seite des Kühlers werden also ca. 25 Prozent des möglichen Luftvolumens in die Stanzlöcher gepresst und dann über ca. 25 Prozent der möglichen Oberfläche geführt. Folgende Abwicklung verdeutlicht den Luftfluss:
Bei der Konstruktion eines Kühlers sollte man es generell vermeiden, den Luftfluss zu stark umzulenken, da dies die Luftgeschwindigkeit vermindert und zugleich den Druck im Kühler und somit auch die Drehzahl und den Schallpegel des Lüfters ansteigen lässt. Der Gyre ignoriert diese goldene Regel und wir sind sehr gespannt, wie sich dies auf seine Leistung auswirken wird.