Fazit
Der erste Blick auf das Fractal Design Node 304 hatte bei uns sehr hohe Erwartungen ausgelöst, die das Mini-ITX-Gehäuse am Ende nicht ganz erfüllen konnte. Ja, das schwedische Design ist gradlinig, elegant und zeigt eine klare Linie. Optisch ist das Node 304 gelungen, sein Aussehen sogar unverwechselbar. Auch im Inneren zeigt sich das Gehäuse stylisch und wagt bei der Anordnung der Komponenten neue Wege. Die Idee, das Netzteil hinter die Front zu holen, um hohe CPU-Kühler mit einer niedrigen Bauweise zu kombinieren, ist fraglos clever. Auch die oberhalb des Netzteils durch die Laufwerke blasenden 92-mm-Lüfter sind perfekt platziert. Dass ein 140 mm großer Lüfter die Wärme rückwärtig aus dem Gehäuse befördert, ist nur konsequent. Und dass Fractal Design bei moderaten Abmessungen von 250 x 210 x 374 mm (B x H x T) einen 165 mm hohen CPU-Kühler, eine 310 mm lange Grafikkarte und ein 160 mm tiefes Netzteil ermöglicht, ist beachtlich. Doch die Abkehr von erprobten Konzepten ist nicht immer sinnvoll, wie sich am Beispiel der Festplattenrahmen zeigt. Hier stellt Fractal Design die Form über die Funktion und legt sich - passend zum Osterfest - ein Ei. Die Laufwerksrahmen sind unpraktisch und nicht einmal dazu geeignet, um dort überzählige Kabel zu verstauen. Zugegeben, wir klagen auf einem hohen Niveau, doch letztendlich konnte uns das Node 304 in keinem der drei versprochenen Einsatzgebiete vollends überzeugen.
Laut Fractal Design ist das Node 304 vielseitig verwendbar, beispielsweise als Fileserver. Um eine Festplatte auszubauen, müssen wir vier Schrauben lösen, den Deckel entfernen, drei weitere Schrauben lösen, die Laufwerkskabel abziehen, den Laufwerksträger herausnehmen und nochmals vier Schrauben entfernen. Viel weiter kann man sich von Hot-Plug kaum entfernen. Als Basis für einen Fileserver ist das Node 304 daher weniger gut geeignet.
Auch als HTPC soll das Node 304 eine gute Figur machen und zu diesem Einsatzgebiet passen die Optik und die leisen Lüfter. Die Abmessungen sind zwar etwas groß geraten, doch damit können viele HTPC-Nutzer leben. Problematischer ist das Fehlen eines optischen Laufwerks. Und da es gar keinen externen Laufwerksschacht gibt, kann man auch keinen Kartenleser integrieren. Wer mit diesen Einschränkungen leben kann, kann sich das Node 304 ins Wohnzimmer holen.
Bleibt noch der Gamer-PC. Hier macht das Node 304 die beste Figur, denn es gibt ausreichend Platz für leistungsstarke Hardware. Allerdings wollen Gamer auch einen kraftvollen CPU-Kühler - idealerweise in der Turmbauform, um das Kühlkonzept des Node 304 zu unterstützen. Hierbei entpuppen sich die Laufwerksrahmen als ausgesprochen unpraktisch und zum Verlegen der Kabel gibt es kaum Platz. Dennoch: Für einen kompakten Gamer-PC ist das Node 304 gut geeignet.
Die drei vorinstallierten Lüfter sind von hoher Qualität und überzeugen mit einem niedrigen Geräuschpegel und einem sehr guten Gleichlauf. Auch Verarbeitung und Materialwahl können in fast allen Punkten überzeugen, doch zwei Schrauben, die locker in fehlerhaften Bohrungen saßen, und das seltsame Verhalten der Lüfterregelung trüben das Bild. Bleibt noch der Preis: Für 91,18 Euro bekommt man das
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inklusive Mehrwertsteuer und Versandkosten. Die billigsten Anbieter verlangen 85 Euro zuzüglich Versandkosten. Damit ist das Node 304 rund 15 Euro teurer als das
BitFenix Prodigy, das uns insgesamt besser gefallen hat. Unsere abschließende Wertung für das Fractal Design Node 304 lautet daher "Gut".