
Wie hat das zweite Einstiegsmodell in unserem Vergleichsfeld abgeschnitten? Auf dem Papier erscheint das Gigabyte F2A88XM-HD3 attraktiver als das
ASUS A88XM-E, denn es bietet zwei zusätzliche SATA-Ports sowie einen zweiten PCIe-x16-Steckplatz. Letzteren hat Gigabyte aber nicht so realisiert, wie AMD sich das beim A88X gedacht hat: Eigentlich sollen die 16 Lanes der APU auf beide Grafikkarten verteilt werden (8/8), doch das F2A88XM-HD3 stellt alle Lanes am ersten Steckplatz bereit und dockt den zweiten über vier Lanes am Chipsatz an. Und das bedeutet nicht nur halb so viele Lanes für die zweite Grafikkarte, sondern auch die Limitierung auf PCI-Express 2.0 - selbst wenn eine APU der Kaveri-Familie zum Einsatz kommt. Kurzum: Die beiden zusätzlichen SATA-Ports sind ein echter Vorteil, der zweite PCIe-x16-Steckplatz ist hingegen nur eine Krücke. Und sonst? Beim Stromverbrauch schneidet das Gigabyte F2A88XM-HD3 minimal besser ab, beim Klang des HD-Audio-Codecs ein wenig schlechter. In Hinblick auf die Rechenleistung und den Durchsatz der Schnittstellen liegen die beiden Hauptplatinen gleich auf.
Für Übertakter bietet das F2A88XM-HD3 reichhaltigere Optionen an. So gestattet uns Gigabyte das Anheben der maximalen Turbostufe, während man beim
ASUS A88XM-E nur den normalen Multiplikator verändern kann. Zudem können wir den integrierten Grafikkern der APU übertakten, was bei der Platine von ASUS gar nicht möglich ist. Die erweiterten Profile unserer DDR3-2133-Module setzt das Gigabyte F2A88XM-HD3 nicht ganz richtig um: Die Command Rate wird zu scharf eingestellt und die Spannung wird nicht angehoben. Das
ASUS A88XM-E hatte an dieser Stelle komplett versagt, so dass Gigabyte abermals punkten kann. Was zählt ist allerdings, was am Ende herauskommt, und da erreicht das Motherboard von ASUS etwas höhere Benchmarks. Gar nicht gefallen hat uns zudem das hochfrequenten Pfeilen, welches im Lastbetrieb mit dem Netzteil
Antec EarthWatts EA-550 Platinum auftritt. Ein solches Verhalten hatte kein anderes Mainboard gezeigt.
Ärgerlich ist zudem, dass Gigabyte keine deutschsprachige Kurzanleitung anbietet. Das unaufgeräumte Layout mit der unglücklichen Platzierung von CMOS-Batterie und Lüfteranschlüssen sorgt ebenso für Abzüge in der B-Note wie das verschachtelte BIOS mit seinen teils kryptischen Einstellungen. Bleibt noch der Preis: Bei unserem Partner HiQ24.de kostet das Gigabyte F2A88XM-HD3 derzeit
55,90 Euro inklusive Mehrwertsteuer und zuzüglich Versandkosten, während Amazon.de
58,91 Euro
inklusive Mehrwertsteuer und zuzüglich Versandkosten veranschlagt. Damit liegt das Gigabyte F2A88XM-HD3 auf Augenhöhe mit dem
ASUS A88XM-E, wobei beide Hauptplatinen den einen oder anderen Kompromiss verlangen. Am Ende steht ein klassisches Unentschieden und so erhält auch das Gigabyte F2A88XM-HD3 unseren Preistipp.