Die neuen Chipsätze
Sieben neue Chipsätze begleiten die neuen Prozessoren. Im Desktop-Segement sind es die Modelle H57, H55 und Q57, im Mobil-Bereich die Varianten QM57, QS57, HM57 und HM55. Allerdings handelt es sich mehr um Southbridges als um vollständige Chipsätze, denn die Funktionen der Northbridge sind ja in den Uncore der CPUs gewandert.
Quelle: Intel
Sonderlich spannend sind die neuen Chipsätze nicht, denn sie bieten weder USB 3.0 noch SATA 6 Gb/s. Für Geräte stehen sechs bis acht PCI-Express-2.0-Lanes zur Verfügung, zusätzlich lassen sich vier PCI-Geräte ankoppeln. Im Gegensatz zu H57 und Q57 beherrscht der SATA-Controller des H55 lediglich AHCI aber kein RAID.
Quelle: Intel
Intel versieht seine Chipsatzdiagramme mit der Angabe "500 MB/s each x1", was auf den ersten Blick nach der üblichen Bandbreite von PCI-Express 2.0 aussieht. Mit der Einführung von PCI-Express 2.0 wurde die rohe Bandbreite pro Lane von 2,5 GT/s auf 5,0 GT/s angehoben. Tatsächlich nutzbar sind jedoch nur 4,0 GT/s, da aus 8 Bit Rohdaten ein 10 Bit großes Paket kodierter Daten wird. 4,0 GT/s bzw. 4 Gbit/s ergeben somit 500 MByte/s. An anderer Stelle spricht Intel jedoch von 2,5 GT/s, was 250 MByte/s und somit den Vorgaben von PCI-Express 1.1 entsprechen würde. Da PCI-Express vollduplexfähig ist, kann Intel pro Richtung und Lane 250 MByte/s übertragen und da es zwei Richtungen gibt, bezieht sich die Angabe "500 MB/s each x1" auf den Duplex-Betrieb. Tatsächlich verschönt das Diagramm den Umstand, dass die neuen Chipsätze nur die halbe Bandbreite von PCI-Express 2.0 erreichen und die Anbindung mit einer Lane für SATA III 6 Gb/s und USB 3.0 zu langsam ist.
Chipsatz | USB 2.0 | SATA 3 GB/s | RAID | PCIe 2.0 Lanes | PCI Geräte |
Desktop-Chipsätze | |||||
Q57 | 14 | 6 | 0, 1, 0+1, 5, JBOD | 8 | 4 |
H57 | 14 | 6 | 0, 1, 0+1, 5, JBOD | 8 | 4 |
H55 | 12 | 6 | nur AHCI | 6 | 4 |
Mobil-Chipsätze | |||||
QM57 | 14 | 6 | 0, 1, 0+1, 5, JBOD | 8 | 4 |
QS57 | 14 | 6 | 0, 1, 0+1, 5, JBOD | 8 | 4 |
HM57 | 14 | 6 | 0, 1, 0+1, 5, JBOD | 8 | 4 |
HM55 | 12 | 4 | nur AHCI | 6 | 4 |
Wie das obige Chipsatz-Diagramm veranschaulicht, sind die Prozessoren für die Anbindung der Grafikkarte und des Arbeitsspeichers verantwortlich. Maximal erlaubt Intel den Einsatz von DDR3-1333, die Anbindung der Grafikkarte erfolgt mit 16 PCI-Express-2.0-Lanes. Diese lassen sich nicht aufspalten, so dass weder CrossFire noch SLI möglich sind.
Quelle: Intel
Das von uns im Test verwendete Mainboard, ein MSI H55M-E33, basiert auf dem H55 Chipsatz. Dieser stellt sozusagen die preiswerte Alternative im Desktop-Segement dar, während der H57 mehr Funktionen bietet und der Q57 für den Einsatz am Arbeitsplatz gedacht ist.