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Mit einem "Tock" schickt Intel am heutigen Montag eine neue CPU-Architektur an den Start. Über "Sandy Bridge", so der Name des Westmere-Nachfolgers, hatte Intel im Vorfeld bereits einiges verraten, andere Details sowie erste Prozessoren sickerten auf grauen bis dunklen Wegen in den Fokus des Internets, doch erst heute dürfen wir offiziell über Intels CPU-Familie für das Modelljahr 2011 berichten und die beiden Modelle Core i7 2600K und Core i5 2500K im Detail vorstellen.
Intel geht für die nächsten Jahre von einem starken Wachstum im Marktsegment der Laptops und Netbooks aus, weshalb neue Architekturen nun immer zeitgleich für den Mobilmarkt und das Desktop-Segment eingeführt werden. Auch für die Desktop-Sparte erwartet Intel bis 2012 noch einen steigenden Bedarf, allerdings sieht die Firma hier einen Trend zu kompakteren Bauformen, die auf energieeffiziente Prozessoren angewiesen sind. Andererseits wechseln viele Spieler von der Konsole zurück zum PC, so dass auch hier eine lukrative Nische besteht. Somit verwundert es kaum, dass Intel seine Sandy-Bridge-Modelle auf breiter Front angreifen lässt - mit 29 Prozessoren und 10 Chipsätzen!
Wo positionieren sich die neuen CPUs?
Im mittleren Preissegment beerben die ersten Prozessoren der Sandy-Bridge-Architektur die vor einem Jahr vorgestellten Clarkdale-Modelle und in der gehobenen Leistungsklasse lösen sie die Lynnfield-CPUs ab. Während die Clarkdale-CPUs einen Grafikkern besitzen und zumindest ihre CPU-Kerne bereits im 32nm-Prozess gefertigt werden, ist der Lynnfield noch ein Modell der grafiklosen Nehalem-Generation und verwendet eine Strukturgröße von 45 nm. Intel hatte im vergangenen Jahr darauf verzichtet, einen Nachfolger für den Lynnfield zu präsentieren, so dass in dieser Klasse der Die-Shrink und der Architekturwechsel ausnahmsweise einmal zeitgleich vorgenommen werden.
Grundzüge der Generation "Sandy Bridge"
Alle Sandy-Bridge-CPUs verwenden das vom Clarkdale bekannte 32nm-Fertigungsverfahren. Sie umfassen zwei oder vier CPU-Kerne und enthalten immer einen Grafikkern. Hatte Intel beim Clarkdale noch zwei getrennte Chips auf einer Trägerplatine verbaut, werden beim Sandy Bridge nun die CPU-Kerne, die Grafikeinheit und der Uncore mit Speicher- und PCI-Express-Controller in einem einzigen Die vereint. So bietet Intel nun erstmals auch Quad-Core-CPUs mit integriertem Grafikkern an.
Leider hat sich Intel dazu entschlossen, abermals einen neuen Sockel einzuführen. Der LGA1155 unterscheidet sich zwar kaum vom im Herbst 2009 vorgestelltem Sockel LGA1156, doch die CPUs der beiden Plattformen sind leider nicht kompatibel. Man kann weder einen Sandy-Bridge-Prozessor im Sockel LGA1156 betreiben noch lassen sich Clarkdale oder Lynnfield im Sockel LGA1155 verwenden. Wir sind gespannt, wie lange es den Sockel LGA1155 geben wird.
Intel wird die bekannten Produktfamilien Core i7, Core i5 und Core i3 fortführen, der Produktnummer der neuen Modellen aber jeweils eine "2" voranstellen. Endet der Produktname auf "M", handelt es sich um eine Mobil-CPU. Ein "S" deutet auf einen Desktop-Prozessor mit reduziertem Stromverbrauch hin und ein "K" ist für Übertakter von Interesse, da dies jene Modelle kennzeichnet, denen Intel einen frei wählbaren Multiplikator spendiert hat. Die beiden CPUs, welche wir heute vorstellen werden, fallen in diese Kategorie. Neu hinzugekommen ist die Endung "T" für Desktop-Prozessoren mit einer besonders niedrigen TDP von 35 oder 45 Watt. Das "X", welches Desktop-Varianten der Extreme-Klasse kennzeichnet, bleibt vorerst ungenutzt.