Der Multiplikator und der Basistakt
Dass die Turbostufen nur noch 100,00 MHz umfassen, liegt im geänderten Basistakt begründet. Hatte Intel bisher mit Schritten von 133,33 MHz gearbeitet, so sind es bei den neuen CPU-Kernen nun 100,00 MHz sowie 50,00 MHz beim Grafikkern. Zudem kommt nur noch ein integrierter Taktgeber zur Anwendung, weshalb sich die Änderung des Basistaktes auf alle Systemkomponenten auswirkt. Dies hat zur Folge, dass ein Übertakten durch Anhebung des Basistaktes so gut wie unmöglich geworden ist. Dennoch muss nicht jeder zu den beiden K-Modellen greifen, deren maximaler Multiplikator bei 57 liegt und zumindest in der Theorie Taktraten von bis zu 5,7 GHz ermöglicht.
Quasi als Ersatz für die weggefallene Anhebung des Basistaktes hat Intel allen neuen Prozessoren der Baureihen Core i7 und Core i5 einen limitierte Entsperrung des Multiplikators vergönnt. Diese beläuft sich auf vier Stufen bzw. 400 MHz. Nehmen wir als Beispiel den Core i5 2500 (ohne "K"), dessen Turbo-Stufen bei 34, 35, 36 und 37 liegen. Durch die limitierte Entsperrung kommen wir auf 38, 39, 40 und 41, was Taktraten zwischen 3,8 und 4,1 GHz entspricht.
Es bleibt jedoch ein Wermutstropfen, denn diese Art der Übertaktung funktioniert nur mit dem Chipsatz P67. Wer die integrierte Grafikeinheit verwenden möchte und daher zum H67 greift, kann lediglich den Multiplikator des Grafikkerns anheben. Wir haben beide Varianten ausprobiert und unsere Ergebnisse im Kapitel "Übertakten" zusammengefasst.
Die Chipsätze
Während es an Intels Lynnfield-CPUs wenig auszusetzen gab, konnten die dazugehörigen Chipsätze nur bedingt überzeugen. Neue Technologien wie SATA 6 Gb/s und USB 3.0 fehlten Intels P55, H55 und H57, zudem arbeiteten die PCI-Express-Lanes dieser Chipsätze nur mit halber Taktrate. Dies hatte zur Folge, dass auch nachgerüstete Controller-Karten für SATA 6 Gb/s und USB 3.0 nicht ihre volle Leistung erreichen konnten.
Die neuen Chipsätze P67 und H67 beheben zumindest die beiden größten Schwachstellen ihrer Vorgänger. Zwei der sechs SATA-Anschlüsse arbeiten mit 6 Gb/s, die restlichen vier mit 3 Gb/s. Da lediglich schnelle Solid State Drives die hohe Bandbreite benötigen, sollte dies für die meisten Nutzer ausreichen. Zudem hat Intel den acht PCIe-2.0-Lanes der Chipsätze diesmal die volle Bandbreite zugestanden. USB 3.0 muss hingegen auch weiterhin nachgerüstet werden.