Mit seiner "Smart Response Technology" unternimmt Intel bei seinem neuen Chipsatz Z68 einen weiteren Versuch, das SSD-Caching auf der Desktop-Plattform zu etablieren. Wir haben die neue Funktion anhand des Mainboards MSI Z68A-GD80 (B3), welches wir am vergangenen Mittwoch im Rahmen eines ausführlichen Tests vorgestellt hatten, genauer untersucht.
Intels dritter Anlauf
Bereits mehrfach hatte Intel versucht, seinen Kunden das Konzept des SSD-Caching schmackhaft zu machen. Bereits im Jahr 2005 präsentierte der Hersteller seine "Turbo Memory Technology" (Codename: Robson), bei der ein Steckplatz im mini-PCIe-Format Flash-Speicher aufnahm, welcher von Windows Vista für den längst vergessenen "ReadyBoost" verwendet wurde. Doch die Preise für die entsprechenden Module waren hoch und die Integration des Steckplatzes umständlich, so dass sich dieser Turbo am Markt nie durchsetzen konnte. Im Jahr 2009 folgte dann "Braidwood", bei dem der Flash-Speicher in einem speziellen Sockel, welcher an einen DIMM-Slot erinnerte, Platz finden sollte. Dieses Konzept gelangte erst gar nicht in den Handel. Warum sollte also ausgerechnet die "Smart Response Technology" ein Erfolg werden? Weil Intel offenbar aus seinen Fehlern gelernt hat und nun auf SSD-Laufwerke mit SATA-Anschluss setzt. Diese sind bezahlbar und bereits weit verbreitet, zudem müssen die Mainboard-Hersteller keinerlei Anpassungen vornehmen.
Die Funktionsweise
Dass bei der Hardware keinerlei Anpassungen notwendig sind, liegt auch darin begründet, dass Intel seine "Smart Response Technology" als einen Spezialfall des RAID-0-Verbundes realisiert. Die Konfiguration der "Smart Response Technology" erfolgt über Intels SSD- und RAID-Software "Rapid Storage Technology" und findet sich dort unter dem Reiter "Beschleunigen". Am Grundkonzept des SSD-Caching hat sich nichts verändert: Alle Daten sind auf der Festplatte gespeichert und nur jene, auf die häufig zugegriffen wird, werden zusätzlich auf das Solid-State-Drive kopiert. Laut Intel handelt es sich hierbei weniger um ganze Dateien, als um bestimmte Datenblöcke. Die Auswahl geschieht voll automatisch und der Benutzer kann nicht beeinflussen, welche Daten gespiegelt werden sollen und welche nicht. Bei den nächsten Zugriffen werden die gespiegelten Daten dann vom SSD geladen, welches im Vergleich zur Festplatte viel kürzere Zugriffszeiten und deutlich höhere Übertragungsraten bietet. Aber man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass Intels "Smart Response Technology" sehr viele Schreibzugriffe auf das Solid-State-Drive ausführt und der Verschleiß der Speicherzellen mit jedem Schreibzugriff fortschreitet.
Das Testsystem
Für unseren Test haben wir Windows 7 Home Premium 64-Bit installiert und 2x 2 GByte DDR3-1600CL8 von Corsair verwendet, abgesehen von diesen Änderungen haben wir das System aus unserem Artikel über MSIs Z68A-GD80 (B3) beibehalten.
Mainboard: MSI Z68A-GD80 (B3)
Dies gilt auch für die Festplatte vom Typ Seagate ST3500320AS (500 GB, 32 MB Cache, 7200 U/min, SATA 3 Gb/s) sowie unser Solid-State-Drive Crucial RealSSD C300 128GB.