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Hohe Grafikleistung ist bezahlbar geworden und bereits im Bereich um die 100 Euro finden sich zahlreiche Karten, die ausreichende Reserven für aktuelle Spiele bieten. Und während sich derzeit fast alles um DirectX 11 dreht, bieten sich insbesondere die leistungsstarken DirectX-10-Modelle als Schnäppchen an. Viele Hersteller tunen die "alte" Technik mit leiseren Kühlern und höheren Taktraten sowie eigenen Platinendesigns. Zu diesen Grafikkarten zählen MSIs R4890 Cyclone OC und Gigabytes GTX275 GV-N275UD-896I, welche im Handel aktuell zwischen 170 und 180 Euro kosten und die wir heute vorstellen wollen.
Doch warum sollte man überhaupt noch zu DirectX 10 greifen, wenn zumindest AMD breits DirectX 11 anbieten kann? Nun, DirectX 11 ist sicherlich ein interessanter Aspekt, doch die Mehrzahl der aktuellen Spiele basiert noch immer auf DirectX 9. Monat für Monat erscheinen neue Titel, die nicht über die Möglichkeiten von Windows XP hinaus gehen, da viele Entwickler den Aufwand scheuen oder ihnen schlicht und einfach das notwendige Know-how fehlt. Da DirectX 11 sowohl von Windows Vista als auch von Windows 7 unterstützt wird, könnte es sich schneller durchsetzen, doch zunächst werden nur wenige Vorzeigetitel von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen. Und in ein, zwei Jahren, wenn DirectX 11 in breiter Front bei den Entwicklern angekommen ist, wird auch die Leistung aktueller Top-Grafikkarten nur noch in der Mittelklasse liegen.
Zuweilen hört man, dass GPGPU-Berechnungen nur mit DirectX 11 möglich seien, doch das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. DirectX 11 enthält zwar eine vebesserte Version von DirectCompute, doch die Funktion selbst wird auch in DirectX 10 geboten. Zudem muss sich Microsofts GPGPU-Schnittstelle erst noch durchsetzen, denn während einige Anwendungen AMDs STREAM oder NVIDIAs CUDA nutzen, ist von DirectCompute bisher nicht viel zu sehen. Zugleich bietet sich mit OpenCL eine weitere GPGPU-Lösung an, welche herstellerunabhängig funktioniert und zugleich auf verschiedenen Plattformen genutzt werden kann. Ohne Zweifel bietet die Verwendung der GPU als Co-Prozessor ein gewaltiges Potential, dennoch steckt die Entwicklung der entsprechenden Software noch in den Kinderschuhen.
Ein klares Argument für die DirectX-10-Karten ist ihr Entwicklungsstand. Die Treiber sind ausgereift, die Hardware ist erprobt und die Hersteller hatten ausreichend Zeit, um Bauteile, Platinen und Kühlung zu verbessern. Im Bereich der DirectX-11-Modelle findet man hingegen fast nur AMDs Referenzdesign und seitens NVIDIA wird es vor 2010 wohl gar keine neuen Grafikkarten der gehobenen Leistungsklasse geben. Wir sind daher der Meinung, dass man bei aller DirectX-11-Euphorie die DirectX-10-Grafikkarten nicht aus den Augen verlieren sollte.