Notebook-Upgrade mit 2. Festplatte im ODD-Schacht ‐ Seite 1/5

veröffentlicht von doelf am 24.02.2017

Die Bedeutung optischer Datenträger hat im Zeitalter von Medien-Downloads und Streaming-Inhalten deutlich abgenommen. Für besonders flache Notebooks sind optische Laufwerke (ODD) zu sperrig und für die übrigen ein zusätzlicher Kostenfaktor, auf den die Käufer gerne verzichten. Unser Ansicht nach ist das ein Fehler, denn optische Laufwerke sind der schnellste Weg, um eine zweite Festplatte ins Laptop zu bekommen. Beispielsweise mit den Laptop-Festplattenrahmen der Firma kwmobile.

Festplatte im ODD-Schacht

Insbesondere für aktuelle Notebooks, die größtenteils ohne Wartungsklappen gebaut werden, sind solche Rahmen empfehlenswert. Wer bei einem solchen Computer die herstellerseitig verbaute Festplatte gegen ein größeres Modell oder ein schnelles SSD austauschen möchte, begibt sich auf einen riskanten Blindflug mit versteckten Schrauben, unzähligen Plastiknasen und unbefestigten Innereien. BD- und DVD-Brenner lassen sich indes fast immer sehr leicht entfernen, zumeist sind die Laufwerke mit einer einzelnen Schraube fixiert. Und auch die ODDs besitzen einen SATA-Anschluss.

Das Konzept der Laptop-Festplattenrahmen

Das Konzept der Laptop-Festplattenrahmen, ODD-zu-HDD-Adapter oder HDD-Caddies ist nicht neu, denn die Idee ist simpel: Wir haben ein SATA-Gerät, das sich leicht entfernen lässt und das größer ist als eine handelsübliche 2,5-Zoll-Festplatte. Was liegt also näher, als einen Festplattenrahmen zu entwerfen, der in seinem Inneren einen Festspeicher im 2,5-Zoll-Format aufnehmen kann und dessen Abmessungen denen eines optischen Laufwerks entsprechen?

Der Teufel steckt aber wie immer im Detail: Da wären die unterschiedlichen Bauhöhen, denn während ODDs in älteren Notebooks 12,7 mm hoch bauen, sind es bei den aktuellen Modellen fast immer 9,5 mm. Damit der 9,5 mm hohe Adapter später noch in seinen Einschub passt, darf das Laufwerk nur 7 mm (thin) bzw. 5 mm (ultrathin) hoch sein. Für einen 12,7 mm hohen Adapter kann man indes auch 9,5 mm hohe Laufwerke verwenden, während die für große Volumen genutzten 15 mm leider draußen bleiben müssen.

Festplatte im ODD-Schacht
links 12,7 mm, rechts 9,5 mm - Fotostrecke mit weiteren und größeren Fotos...

Den zweiten Haken haben sich die Notebook-Hersteller ausgedacht: Sie arbeiten mit Kanälen, um das ODD zu identifizieren, und diese werden abhängig vom Hersteller unterschiedlich gesetzt. So kann es passieren, dass die Festplatte im Rahmen gar nicht gefunden wird oder aber die interne Festplatte verdrängt. Einige Adapter-Hersteller haben daher DIP-Schalter integriert, mit dem sich der Festplattenrahmen auf das Notebook abstimmen lässt.

Festplatte im ODD-Schacht
Fotostrecke mit weiteren und größeren Fotos...

Die dritte Hürde ist die Laufwerksblende des ODDs: In der Regel lässt sich diese mit ein wenig Geschick lösen und kann dann am Laptop-Festplattenrahmen montiert werden, doch auch hier gibt es Abweichungen in Hinblick auf die Haltenasen. So kann es vorkommen, dass man den HDD-Caddy oder die Laufwerksblende mit einer scharfen Klinge anpassen muss, damit alles richtig sitzt. Daher die Blende immer erst an den Rahmen halten und nicht blind andrücken, sonst können Haltenasen abbrechen!

Festplatte im ODD-Schacht
Fotostrecke mit weiteren und größeren Fotos...

Das Problem Nummer vier heißt Geiz: Wer ein paar Euro sparen möchte und ein Notebook ohne optisches Laufwerk kauft, wird nach dem Entfernen der Leerblende ein böse Überraschung erleben. Denn die Hersteller sparen sich nicht nur das Laufwerk, sondern auch dessen Anschlussplatine. Und ohne SATA-Buchsen ist Schicht im Schacht und ein Upgrade nicht möglich!

Drei typische Anwendungsfälle

Wenn das Notebook mit einer herkömmlichen Festplatte ausgestattet ist, besteht die sinnvollste Einsatzmöglichkeit im Nachrüsten eines SSD zur Leistungssteigerung. Auf diesem installiert man das Betriebssystem neu und verwendet die bisherige Festplatte als reines Datenlager. Dank der hohen Übertragungsraten und der extrem kurzen Zugriffszeiten starten das Betriebssystem und alle auf dem SSD installierten Anwendungen deutlich schneller. Und da SSDs wenig Abwärme erzeugen, sind diese auch besser für den Betrieb im unbelüfteten HDD-Caddy geeignet als herkömmliche Festplatten mit rotierenden Magnetscheiben.

Ist der vorhandene Festspeicher im Notebook zu knapp bemessen, bieten sich ein SSD oder eine normale Festplatte als zusätzlicher Speicherplatz an. Fällt die Wahl auf eine Festplatte, sollte man zu einem Modell mit 5.400 U/min greifen, da diese nicht so warm werden. Benötigt man den Speicherplatz zur Bearbeitung von Videos, sollte man zu einem SSD greifen, da dessen Flash-Technologie die Lade- und Speicherzeiten deutlich reduziert. Aber nicht vergessen, vor dem Kauf die Bauhöhe der Festplatte nachzuschlagen!

Die dritte Einsatzmöglichkeit ist insbesondere für Entwickler und Unternehmen interessant: Man kann auf der zweiten Festplatte ein weiteres Betriebssystem installieren, das völlig unabhängig vom Betriebssystem auf der ersten Festplatte funktioniert. So lassen sich beispielsweise Windows und Linux stressfrei nebeneinander betreiben. Man kann aber auch ein Betriebssystem für innerbetriebliche Arbeiten optimieren und das zweite für Vorführungen beim Kunden einrichten. Auch für die Installation eines zweiten Betriebssystems würden wir ein SSD bevorzugen, man kann aber auch eine normale Festplatte verwenden.

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