Mit dem ATi Radeon HD 5870 präsentierte AMD Ende September nicht nur den ersten Grafikprozessor, der DirectX 11 inklusive des Shader Modells 5.0 beherrscht, sondern auch den aktuell schnellsten Grafikchip der Welt. Doch nicht jeder ist bereit, über 300 Euro in eine Grafikkarte zu investieren. Abhilfe verspricht das Modell Radeon HD 5770 (Juniper), welches derzeit zu Preisen zwischen 150 und 190 Euro angeboten wird. Wir haben uns die Variante von Powercolor angesehen und mit einigen Grafikkarten der vorherigen Generation verglichen.
DirectX 11: Ist die Zeit schon reif?
Vor einigen Tagen stellten wir die Frage "Darf es denn noch DirectX 10 sein?" und beantworteten diese mit "ja". DirectX 11 ist zweifelsohne ein interessanter Aspekt, doch die Mehrzahl der aktuellen Spiele basiert noch immer auf DirectX 9. Monat für Monat erscheinen neue Titel, die nicht über die Möglichkeiten von Windows XP hinaus gehen, da viele Entwickler den Aufwand scheuen oder ihnen schlicht und einfach das notwendige Know-how fehlt. Auch die GPGPU-Schnittstelle DirectCompute ist kein eindeutiges Argument für DirectX 11, denn während diese Technologie verbessert wurde, steht sie dennoch auch den DirectX-10-GPUs offen und findet in der Praxis kaum Anwendung. Einen Schritt wie von DirectX 9 auf die Version 10 darf man diesmal nicht erwarten, DirectX 11 bringt vielmehr folgende Detailverbesserungen:
Quelle: AMD
ATI Eyefinity
Für einige Käufer wird die neue Funtkion ATI Eyefinity wichtiger sein als DirectX 11, denn diese erlaubt den zeitgleichen Betrieb von drei hochauflösenden Bildschirmen mit jeweils bis zu 2560 x 1600 Bildpunkten. Hierzu besitzt die Powercolor HD 5770 zwei Dual-Link-DVI-Ausgänge sowie je einen HDMI- und Displayport-Anschluss.
Mit einer weiteren Grafikkarte kommen nochmals drei Bildschirme hinzu, so dass es eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten gibt. Spezielle Monitore mit besonders schmalen Rahmen ermöglichen den Aufbau einer Anzeige mit einer Auflösung von bis zu 8192 x 8192 Bildpunkten.
Quelle: AMD
Es gibt jedoch Einschränkungen, was die möglichen Konfigurationen betrifft: So muss einer der drei Bildschirme über den DisplayPort angeschlossen sein, die Kombination DVI + DVI + HDMI ist somit nicht möglich. Auch ein passiver Adapter von DisplayPort auf HDMI oder DVI stellt für dieses Problem keine Lösung dar, so dass vielen Benutzern mit vorhandenen Bildschirmen und TV-Geräten nur die Nutzung von maximal zwei Geräten bleibt.