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Obwohl die Mikroprozessoren immer energieeffizienter werden, steigt die Leistungsstärke der Netzteile stetig weiter. Die neuen Stromfresser sind die Grafikkarten, welche den Durst der CPU oft in den Schatten stellen und - insbesondere wenn sie paarweise auftreten - die ATX-Spezifikation in ihren Grundfesten erschüttern. Bei der Bewertung des Strombedarfs und der daraus resultierenden Dimensionierung des Netzteils ist somit die Grafiklösung zum entscheidenden Faktor geworden. Wir werden im Rahmen dieses Testberichtes dreizehn neue Netzteile der Hersteller be quiet!, Corsair, Fortron, NesteQ, Silverstone und X-Spice mit vier Modellen aus dem letztjährigen Test vergleichen.
Wer braucht wieviel Watt?
Wer die Grafikeinheit des Chipsatzes oder eine Grafikkarte der Unter- oder Mittelklasse verwendet, kann so gut wie jedes Netzteil kaufen. Die Leistungsklassen von 300 bis 400 Watt sind hier vollkommen ausreichend. Statt auf Watt sollte man daher lieber auf die Effizienz, die Lautstärke und die Garantieleistungen achten. Wer eine leistungsstarke Grafikkarte verwendet, sollte sich Geräte zwischen 500 und 600 Watt ansehen. Wir werden im Rahmen dieses Artikels insbesondere solche Netzteile unter die Lupe nehmen, da diese Klasse für die Mehrzahl unserer Leser besonders interessant sein dürfte. Solche Netzteile reichen auch für eine CrossFire- oder SLI-Kombination zweier Grafikkarten der Mittelklasse aus. Oberhalb von 700 Watt stellt sich die Frage, wie man ein solches Netzteil überhaupt auslasten kann. Mit zwei Grafikkarten der oberen Leistungsklasse und einem Quad-Core Prozessor kommt man den 700 Watt zwar recht nahe, um jedoch noch mehr Leistung rechtfertigen zu können, müssen die beiden Grafikkarten schon mit zwei ebenso leistungsstarken Prozessoren kombiniert werden.
Das neue Testsystem für 2007
Unser bisheriges Testsystem basierte auf dem ASUS P5ND2-SLI Deluxe, doch leider hatte dieses Mainboard in der Vergangenheit Probleme mit einigen Netzteilen der Firmen Antec und Silverstone. Im Rahmen eines Kühlertests verabschiedete sich diese Referenzplatine vor einigen Wochen, so dass wir Ersatz brauchten. Wir hatten schon zuvor mit dem MSI P4N SLI-FI gearbeitet, welches sich als unkompliziert und stabil bewiesen hatte, doch da wir einen Quad-Core Prozessor von Intel einsetzen wollten, fiel auch dieses Mainboard leider aus der Wahl. Wir entschieden uns stattdessen für seinen Nachfolger, das MSI P6N SLI Platinum. Für die Testläufe der unterschiedlichen Leistungsklassen kamen zwei Varianten zum Einsatz:
System #1: Netzteile mit zwei 6/8-Pin Anschlüssen für PCIe-Grafikkarten
Mit einer auf 3,2 GHz übertakteten Quad-Core CPU, zwei Grafikkarten der mittleren Leistungsklasse und zwei Festplatten erreichen wir einen Verbrauch von mehr als 400 Watt. Ein Netzteil der 500 Watt Klasse sollte für eine solche Konfiguration ausreichen:
System #2: Netzteile mit vier 6/8-Pin Anschlüssen für PCIe-Grafikkarten
Diesmal stehen der übertakteten Quad-Core CPU zwei Grafikkarten der obersten Leistungsklasse sowie vier Festplatten zur Seite, wir können den Stromverbrauch mit dieser Kombination auf über 600 Watt anheben. Für ein solches High-End System sollte das Netzteil knapp 700 Watt leisten:
Die Wahl der Einstellungen für die Grafikfilter wurde anhand des maximalen Stromverbrauches getroffen. Da uns die beiden Sparkle GeForce 8800 GTX 768MB nur kurzzeitig zur Verfügung standen, wurden ausschließlich die Netzteile, welche über vier PCI-Express Stromanschlüsse verfügen, mit der zweiten Konfiguration getestet.