Soyo SY-K7V Dragon, VIA KT266 mit allen Extras 1/5
17.09.2001 by doelf
Nach dem MSI K7T266Pro und dem Asus A7V266 ist das Soyo K7V Dragon unser drittes VIA KT266 Mainboard und es gehört auch zweifelsohne zu den spannensten Vertretern seiner Art. Als Soyo an mich herantrat, ob ich das Dragon ausprobieren möchte, konnte ich natürlich nicht nein sagen. Das Dragon ist das erste Soyo Mainboard, das wir testen. Unser Dank gilt Soyo für ihr Zuvorkommen!
![]() umfangreiche Ausstattung | ![]() Schwarz, lila, gelb... Soyo mag's bunt |
Nachdem das MSI K7T266Pro im Test eine gute Vorstellung lieferte und es keine Probleme mit Board oder Chipsatz gab, waren die Erwartungen an das Soyo K7V Dragon natürlich sehr hoch. Das DRAGON trägt seinen Namen aus gutem Grund, denn ein findiger PR-Mann faßte mit den einzelnen Buchstaben die umfangreichen Features des Mainboards zu einem Wesen zusammen, das Kraft und Stärke symbolisiert. Von D wie DDR-RAM über R wie RAID wurde das Dragon als Kultboard designed, der Kunde für das Dragon kommt nicht aus dem OEM-Sektor, sondern hat eine Plexiglasscheibe und eine Neonbeleuchtung im Rechner (und fährt seinen Duron 750 mit 2.2 Volt auf 1.5 GHz, wenn man einigen japanischen Webseiten glauben darf).
Die Ausstattung
Soyo K7V Dragon | |
DDR-RAM | 3 (3GB, PC1600 oder PC2100) |
AGP-Pro, PCI, ISA, CNR | 1 (4x), 5, 0, 0 |
COM, LPT, USB | 2, 1, 6 (kein Adapter beigelegt) |
UDMA100/Raid | 2 / 2 |
Sound | ja, 6 Channel, digitale Anschlüsse |
Netzwerk | ja, 100MBit |
Hardwaremonitor | ja |
Temperaturfühler | 2 (CPU+Chipsatz) |
Lüfteranschluß | 5 |
Erster Pluspunkt auf dem Dragon ist der Promise RAID-Controller. Dieser Controller unterstützt lediglich Festplatten, der Einsatz von ATAPI-Laufwerken (CD, CD-R, DVD) ist nicht möglich und wird mit einem Absturz beim Start von Windows 2000 quittiert. Auf dem Mainboard gibt es einen Jumper, mit dem zwischen RAID und IDE-Mode umgeschaltet werden kann. Dies bezieht sich jedoch darauf, ob am Controller 2 Festplatten als RAID-Array (nur MASTER-Laufwerke werden von der Light-Version des Controllers unterstützt, nicht aber die beiden SLAVES!) angeschlossen werden oder bis zu 4 Festplatten im normalen IDE-Modus (hierfür werden auch andere Treiber benötigt). Der Controller beherrscht lediglich RAID 0 und 1 (Details zu den RAID Varianten in unserem RAID Guide).
Zweiter Pluspunkt ist die OnBoard 100MBit Netzwerkkarte, die eigentlich immer sehr praktisch ist und von mir aus auf jedem Mainboard zu finden sein dürfte.
Dritter Pluspunkt ist eine professionelle Soundkarte mit digitalen Ein- und Ausgängen, auf die ich später im Detail eingehen werde.
Kommen wir nun zur üblichen Ausstattung: AGP-Pro ist nett, auch wenn es keiner braucht, 3 DDR-RAM Bänke sind satt und genug, einen AMR oder CNR Steckplatz gibt es zum Glück nicht und 5 Anschlüsse für Lüfter dürften ein neuer Rekord sein (und man kann auch alle 5 gleichzeitig benutzen! Einer wird dabei für die Northbridge Kühlung gebraucht.). Auch wenn die Ausstattung sehr umfangreich ist, hat Soyo zwei Dinge vergessen: eine ATX-Slotblende, da die Netzwerkbuchse sonst nicht nach außen kommt (ECS legt eine solche bei), und das Slotbech für die 4 zusätzlichen USB-Schnittstellen. Sonst sind nur 2 USB-Anschlüsse der 6 möglichen nutzbar.
Das Layout
Trotz all der Features ist das Soyo K7V Dragon nicht größer als das MSI K7T266Pro, es ist jedoch auch nicht gerade klein. Und wie auf dem MSI K7V266-Pro befinden sich mit RAM, IDE 1+2, Floppy und RAID alle Komponenten, auf die beim Einbau Druck ausgeübt wird, auf einem auskragenden Teil des Mainboards, der nicht mehr von der Verschraubung gestützt wird. Beim Einstecken der Kabel sollte man unbedingt das Board mit einem Finger abstützen, um die "Sollbruchstelle" zu entschärfen.
"Freischwebende Inszenierung" oder Sollbruchstelle?
Die Speicherbänke wurden jedoch gut platziert: man kann Speicher ein und ausbauen, ohne zuvor die Grafikkarte entfernen zu müssen. Während die beiden IDE-Anschlüsse aus dem Weg sind und auch für kurze Kabel gut liegen, stehen die RAID-Anschlüsse längeren PCI-Karten im Weg. Lediglich 2 PCI-Slots können mit sehr langen Karten bestückt werden.
![]() der ATX-Anschluß liegt nicht optimal | ![]() und eng ist am CPU-Sockel |
Ein Turm ragt auf der rechten Seite des CPU-Sockels auf und schmiegt sich an größere CPU Kühler - das ist nicht gerade etwas, was ich auf einem Overclocker-Mainboard erwarte. Der ATX-Stromstecker sollte auch weiter oben am Boardrand oder in der Nähe der Speicherbänke untergebracht werden. Seine jetzige Lage erfordert es, die Stromkabel über die CPU hinweg zu führen, was lüftungstechnisch alles andere als ideal ist.
Das Handbuch hingegen ist ein dicker Wälzer auf Englisch und hätte man die Interruptvergabe dokumentiert, könnte man es durchaus als ideal bezeichnen. Doch das hat Soyo leider vergessen, also habe ich mit 5 PCI Karten folgende Erkenntnisse erzielt:
INT-A | INT-B | INT-C | INT-D | |
PCI 1 | X | - | - | - |
PCI 2 | - | X | - | - |
PCI 3 | - | - | X | - |
PCI 4 | - | - | - | X |
PCI 5 | X | - | - | - |
AGP | X | - | - | - |
OnBoard Promise | - | X | - | - |
OnBoard NIC | X | - | - | - |
OnBoard Audio | X | - | - | - |
OnBoard USB | - | - | - | X |
Mit nur 4 PCI-INT's ist der VIA KT266 recht knapp bemessen, wenn es um die Resourcenvergabe für Steckkarten geht. Gerade auf einem so reichhaltig ausgestattetem Mainboard wie dem Soyo K7V Dragon wird es nicht leicht, 4 oder mehr PCI-Slots zu nutzen, ohne daß es zu Konflikten kommt. Der ALi MAGiK hat hier deutliche Vorteile, da er über 6 PCI-INT's vefügt (siehe auch: Asus A7A266 Review).
In einem kleinen Minitower wird es eng mit dem Soyo K7V Dragon. In einem alten Vobis Gehäuse waren 2 von 3 RAM-Bänken blockiert! Das Dragon bevorzugt ein wenig geräumigere Gehäuse, aber das gilt für die meisten Socket-A Mainboards. Auf dem Elitegroup K7S5A und dem Asus A7A266 waren in diesem Gehäuse die SDR-RAM Bänke kaum zugänglich.
Weiter: 2. Kompatibilität und Benchmarks