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Die Auswahl an Mainboards im Mini-ITX Format ist klein. Viele dieser Hauptplatinen sind für den industriellen Einsatz gedacht und werden in geringer Stückzahl gefertigt, was hohe Preise mit sich bringt. Andere, beispielsweise die erste Generation von Mini-Mainboards mit Intels Atom Prozessoren, bieten zwar ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, weisen zugleich aber auch eine sehr spartanische Ausstattung auf. Wer eine Mini-ITX Hauptplatine mit Gigabit-LAN, WiFi, einer schnellen Grafik, zwei DIMM-Slots und einem PCI-Express 2.0 x16 Steckplatz sucht, hat eigentlich gar keine Wahl, sondern muss zum Zotac 9300-ITX WiFi greifen. Doch was darf man von diesem Mainboard erwarten?
Der Chipsatz: NVIDIA MCP7A
Obwohl Zotac bereit einige Hauptplatinen im Sortiment hat, ist die Firma in erster Linie für ihre Grafikkarten bekannt. Auch beim Chipsatz handelt es sich um einen Exoten, denn dieser stammt nicht von Intel sondern von NVIDIA. NVIDIA stieg erst spät in das Geschäft mit Chipsätzen für Intel CPUs ein und konzentrierte sich anfangs auf High-End-Modelle mit SLI-Unterstützung. Erst nach der Übernahme des taiwanesischen Chipsatzspezialisten ULi nahm NVIDIA auch die Einstiegs- und Mainstream-Segmente ins Visir, kein leichtes Unterfangen, denn Intel dominiert diesen Markt quasi seit Anbeginn der Zeit. Dabei darf man allerdings nicht aus den Augen verlieren, dass NVIDIA insbesondere im Bereich der integrierten Grafik einen klaren Vorteil hat. Sobald Multimedia und 3D-Fähigkeiten gefragt sind, stolpern Intels Grafikeinheiten immer wieder über ihre mäßige Leistung sowie unausgereifte Treiber. So funktioniert die Beschleunigung hochauflösender Videos, welche Intel mit seinen 40er Chipsätzen eingeführt hatte, nur unter Windows 7 und Vista, nicht aber unter Windows XP. Viele Spielehersteller scheinen Intel komplett zu ignorieren und garantieren die Funktion ihrer Titel nur im Zusammenspiel mit Grafiklösungen von AMD/ATi oder NVIDIA. Wenn man mehr als Büroarbeiten erledigen möchte, kann sich das Fremdgehen also durchaus lohnen!
nForce 730i MCP
NVIDIAs MCP7A besteht in unserem Fall aus einem nForce 730i MCP mit einer GeForce 9300 IGP. Dieser Chipsatz unterstützt Intel Prozessoren für den Sockel LGA775 mit einem Frontsidebus von bis zu 1333 MHz (= 4x 333,33 MHz). Er enthält einen Speicher-Controller, der neben DDR2-800 auch DDR3-1333 im Dual-Channel-Modus ansteuern kann - das Zotac 9300-ITX WiFi besitzt zwei DIMM-Slots für DDR2-Module. Der Chipsatz beherrscht PCI Express 2.0 und kann seine zwanzig Lanes auf fünf Geräte verteilen. Hieraus ergiebt sich ein PEG-Steckplatz, der mit vollen 16 Lanes angebunden ist, sowie vier weitere Lanes für PCI-Express x1 Geräte.
Quelle: NVIDIA
Die integrierte Southbridge bietet sechs Serial-ATA 3,0 Gb/s Ports mit RAID 0, 1, 0+1 und 5 sowie einen Parallel-ATA Kanal für maximal zwei Geräte. Aus Platzgründen finden sich auf dem Zotac 9300-ITX WiFi nur zwei SATA-Anschlüsse, ein dritter wurde als externe SATA-Buchse realisiert und auf PATA hat Zotac vollständig verzichtet. Hinzu kommen HD-Audio, zwölf USB 2.0 Ports sowie Gigabit-LAN.
GeForce 9300 IGP
Bei der IPG handelt es sich um eine GeForce 9300, welche DirectX 10 inklusive Shader Model 4.0, die GeForce Boost Technologie, PureVideo HD und PhysX beherrscht. Die GeForce Boost Technologie scheint für diese Plattform eine gute Idee zu sein, denn hierbei arbeiten IGP und Grafikkarte als SLI-Verbund zusammen. Leider funktioniert dies nur mit den diskreten Grafiklösungen GeForce 8500 GT und 8400 GS, bei neueren Modellen scheint NVIDIA diese Technologie wieder aufgegeben zu haben.
Die GeForce 9300 besitzt 4 ROPs und 16 Unified Shader, ihr Chiptakt liegt bei 450 MHz, der Shader-Takt bei 1200 MHz. Damit erreicht sie eine Pixelfüllrate von 1,8 GPixel/s und eine Texturfüllrate von 3,6 GTexel/s. Da es keinen dedizierten Grafikspeicher gibt, zweigt sich die IPG zwischen 16 und 512 MByte vom Arbeitsspeicher ab. Für unseren Test haben wir die Standardeinstellung von 256 MByte verwendet.