Arbeitsspeicher: Der Preisverfall setzt sich auch 2023 weiter fort
Meldung von doelf, Mittwoch der 11.01.2023, 23:14:47 UhrTrotz Chipkrise hat es an DRAM-Chips nie gemangelt und da Russlands Überfall auf die Ukraine die Konsumlaune weltweit getrübt hat, ist die Nachfrage für neue Elektronik spürbar eingebrochen. Kurzum: Die Lager sind voll und der Preisverfall am Spot-Markt in Taiwan setzt sich auch im Januar fast ungebremst weiter fort.
Der Speichertyp DDR4-2666 16Gb 2Gx8 wurde heute für durchschnittlich 4,129 US-Dollar gehandelt und ist im Monatsverlauf um 2,39 Prozent billiger geworden. Bereits von April bis Dezember 2022 hatten wir Abschläge von 8,81, 5,74, 1,60, 0,89, 5,89, 13,19, 12,13, 6,48 und 3,64 Prozent gesehen, nachdem wir für Dezember 2021 bis März 2022 Aufschläge von 0,38, 2,26, 1,99 und 2,38 Prozent notieren mussten. Tatsächlich markiert der aktuelle Preis wieder einen neuen Tiefstand und liegt um 44,73 Prozent unter dem Vorjahreskurs. Zwei gleich schnelle 8Gb-Chips sind mit 3,906 US-Dollar sogar noch günstiger. Als eTT-Variante (funktionsgetestet, aber ohne konkrete Taktangabe) sind 16Gb-Chips (2Gx8) schon für 3,095 US-Dollar (-10,86%) zu haben.
Die Variante DDR4-2666 8Gb 1Gx8 notierte zuletzt mit 1,953 US-Dollar und damit um 4,26 Prozent niedriger als im Dezember. Ab Dezember 2021 war dieser Kurs monatlich angestiegen (+1,68%; +11,64%; +1,32%; +3,48%), bevor im April die momentane Abwärtsbewegung einsetzte (-5,45%; -6,90%; -0,15%; -5,00%; -10,49%; -14,33%; -4,97%; -8,53%; -5,86%). Die aktuellen Preise liegen um 47,40 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Als Auslaufmodell beobachten wir die 4Gb-Chips nur noch in der Variante DDR3-1600/1866 4Gb 512Mx8, hier ist der Kurs im Monatsvergleich um 3,47 Prozent auf 1,279 US-Dollar gefallen. Wie bei den DDR4-Chips hatte auch hier im April ein Preisverfall eingesetzt (-4,83%; -9,66%; -2,93%; -2,85%; -7,14%; -18,62%; -11,01%; -4,69%; -9,49%), der bis heute anhält. In den Monaten davor hatte es einen schwachen Aufwärtstrend (-0,58%; +5,92%; +2,05%; +0,9%) gegeben. Ziehen wir den Vorjahreskurs zum Vergleich heran, sehen wir einen Abschlag um 53,25 Prozent.
Wechselkurs und Ausblick
Bleibt noch die Frage nach dem Wechselkurs, denn Arbeitsspeicher wird in US-Dollar gehandelt: Gestern war ein Euro zum Handelsschluss 1,0735 US-Dollar wert und notierte damit um 1,40 Prozent stärker als im Dezember. Zieht man den Vorjahreskurs zu Rate, hat der Euro allerdings 5,23 Prozent eingebüßt. Nach wie vor setzten der Krieg in der Ukraine, die hohen Energiekosten und die Zinserhöhungen in den USA die europäische Gemeinschaftswährung unter Druck. Die unsichere Lage, das schlechte Konsumklima und die vollen Lager dürften die DRAM-Kurse auch im ersten Quartal 2023 niedrig halten.
Bezüglich der genannten Preise bitten wir zu beachten, dass hier von einzelnen Chips und keinesfalls von bestückten Modulen die Rede ist. Da diese Chips zunächst verarbeitet und danach verschifft werden, vergehen normalerweise einige Wochen, bevor sich Preisänderungen auch hierzulande bemerkbar machen.